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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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verteidigen. Und auch wenn es lächerlich klang, dass ein Mann mit seiner Stärke und seinen Fähigkeiten ihre Hilfe brauchen könnte – sie hatte vor, dieser Jemand zu sein. Sie verstand ihn besser als jeder andere.
    Abgesehen von Ami vielleicht. Und auch Bastien schien etwas für Ami übrigzuhaben.
    Stirnrunzelnd fragte sich Melanie, wie tief seine Gefühle für Ami wohl gehen mochten.
    Sie durchquerte den Flur und ging zurück zur Verwahrungszelle.
    Als er Melanie sah, verschränkte Todd die Arme vor der Brust. »Vielleicht wäre es besser, wenn Dr. Whetsman ihn begleitet.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Dr. Whetsman? Ist das Ihr Ernst?«
    Todd trat beiseite und schnitt eine Grimasse. »Ja, Sie haben recht.«
    Als Melanie das Zimmer betrat, stand Bastien neben der Pritsche. Da er leicht schwankte, griff Cliff nach seiner Schulter, um ihn zu stützen.
    »Sind Sie fertig?«, fragte sie.
    Bastien nickte und griff nach Cliffs Arm, um das Gleichgewicht wiederzufinden.
    Todd ging zum Schreibtisch, schnappte sich einen Stift und einen Block mit Post-its und kritzelte etwas darauf. Er nahm den obersten Zettel, drehte sich um und reichte ihn Melanie.
    Darauf standen drei Telefonnummern.
    »Die erste Nummer ist die von Seth. Die zweite ist die von Richart, und die dritte gehört mir. Falls irgendetwas passieren sollte«, – sein Blick glitt zu Bastien und wieder zurück zu ihr –, »dann rufen Sie die Nummern in dieser Reihenfolge an. Seth kann sich sofort zu Ihnen teleportieren. Falls Sie ihn nicht erreichen, kann sich Richart wahrscheinlich ungefähr dorthin beamen, wo Sie gerade sind. Sollten Sie ihn ebenfalls nicht erreichen, rufen Sie mich an, ich folge dann Ihrem GPS-Signal und bringe einen Einsatztrupp mit.«
    Bastien hob eine Augenbraue. »Ein Einsatztrupp hat mich in der vergangenen Nacht auch nicht aufhalten können.«
    Melanie seufzte. Warum ließ Bastien keine Gelegenheit aus, jedem zu widersprechen?
    Todd lachte schnaubend. »Irre ich mich, oder mussten Sie letzte Nacht hierhergetragen werden?«
    Melanie hoffte, dass diese Bemerkung der Diskussion ein Ende machen würde, doch weit gefehlt. Wie zu erwarten war, schlug Bastien einen höhnischen Tonfall an. »Nicht bevor ich jeden Mann erledigt hatte, der auf mich geschossen hat.«
    Todds Kiefermuskeln zuckten.
    »Es reicht!«, rief Melanie und warf die Hände in die Luft. »Wenn Sie beide das später unter sich ausmachen möchten, bitte sehr. Aber jetzt haben wir für so etwas keine Zeit. Bastien muss dringend zu einem Treffen.« Sie warf dem Unsterblichen einen strengen Blick zu. »Hab ich nicht recht?«
    Er wirkte etwas weniger angespannt, und seine Mundwinkel zuckten. »Das haben Sie wohl.« Er sah zu Cliff und dann auf den Metallring um dessen Fußgelenk. »Was ist mit Cliff?«
    »Todd, würden Sie Cliff bitte von der Fußschelle befreien und ihn in sein Apartment begleiten?«
    Der Soldat nickte, auch er schien sich beruhigt zu haben. »Ja, Ma’am.«
    »Vielen Dank.« Melanie sah zu Bastien. »Gehen wir?«
    Ihr fiel auf, dass er dieses Mal nicht nickte, und sie fragte sich, wie schlimm seine Kopfschmerzen und seine Benommenheit wohl noch waren.
    Bastien ging zu Cliff und umarmte ihn. »Danke, dass du auf mich aufgepasst hast.«
    »Jederzeit wieder, Alter. Du hast jahrelang dasselbe für mich getan.«
    Als Bastien zur Tür schlenderte, stieß er Todd im Vorbeigehen die Schulter in die Seite.
    Kopfschüttelnd folgte Melanie ihm aus dem Zimmer. Allmählich hatte sie den Verdacht, dass Bastien auch dann Schwierigkeiten gehabt hätte, sich in die Reihen der Unsterblichen einzufügen, wenn er keinen seiner eigenen Leute getötet und Dutzende von sterblichen Netzwerkmitarbeitern verletzt hätte.
    Dass sie von den Wachen im Gang aufmerksam und prüfend gemustert wurden, ging ihr auf die Nerven.
    Bastien hingegen schien es völlig egal zu sein. Er ließ sich auch nichts von der körperlichen Schwäche anmerken, die in der Arrestzelle unübersehbar gewesen war. Zumindest nicht, bis sie im Fahrstuhl standen und nach oben fuhren.
    Schwankend streckte er eine Hand aus und stützte sich an der Wand ab.
    Melanie griff nach seinem anderen Arm, um ihn zu stützen.
    Einen Moment lang schloss er die Augen, dann machte er sie wieder auf und sah auf sie hinunter. »Sie sind sauer auf mich.«
    Achselzuckend blickte sie zu ihm auf. »Sie machen es den Leuten nicht gerade einfach, Sie zu mögen.«
    »Mir ist es egal, ob sie mich mögen.«
    »Ach

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