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Verführerische Fesseln (German Edition)

Verführerische Fesseln (German Edition)

Titel: Verführerische Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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auf dem Tisch, wo gerade noch die Karte gelegen hatte und fragte mich, ob meine Beine mich tragen würden, wenn ich jetzt aufstand.
     
    Ich streckte mich und mein Rücken knackte. Wenigstens hatte es sich gelohnt. Ich trat einen Schritt zurück und sah mich um. Dann nickte ich zufrieden und klopfte mir die Hände an der Hose ab. Ein Blick auf meine Uhr ließ mich erstarren. Es war schon 18 Uhr, ich war viel zu spät dran für mein Date mit Alex!
    Schon beim Gedanken an den kommenden Abend überlief mich ein wohliger Schauer. Ich betrachtete das Durcheinander um mich herum, dann zuckte ich mit den Schultern. Warum sollte ich jetzt aufräumen? Es war schließlich meine Wohnung und es würde niemanden stören, wenn es über Nacht so chaotisch bleiben würde.
    Nachdem ich endlich das Restaurant heute Morgen verlassen konnte, da meine Beine nicht mehr zitterten, hatte ich beschlossen, endlich den Kleinkram für meine Wohnung zu kaufen: Kissen, Decken, Gardinen und Blumen. Die großen Möbel wie Bett, Kleiderschrank und Couch waren schon bestellt, aber noch nicht da. Ich hatte es geschafft, zwei der gigantischen Einkaufswagen zu füllen, und konnte diese kaum manövrieren, als ich hinter der Kasse in Kathrin gelaufen war. Fast hätte ich sie nicht erkannt.
    Sie erkannte mich jedoch sofort, wir sagten Hallo und sie musterte die vollen Wagen und fragte, wie es Martin ging. Zielsicher, wie sie schon immer war.
    „Wir lassen uns scheiden“, sagte ich leise und schaute auf den Boden. Ich hatte noch keine Praxis darin, wie ich mit dieser Frage umgehen sollte.
    Sie reagierte komplett anders, als ich erwartet hatte. Sie fiel mir um den Hals und rief glücklich: „Gott sei Dank, er war so ein Arschloch!“
    Verdattert ließ ich mich drücken und begann dann zu lächeln. Eigentlich hatte ich nur befürchtet, dass die Leute mich bemitleiden könnten. Mir fiel ein Stein vom Herzen, wir tauschten noch schnell nach ein paar Minuten Gespräch unsere Telefonnummern aus und ich versprach, sie am nächsten Tag anzurufen.
    Danach hatte sie mir noch geholfen, den zweiten Einkaufswagen zu meinem Auto zu bringen.
    Offensichtlich hatte ich viel länger gebraucht, als ich gedacht hatte und nun war ich spät dran. Ich musste ins Hotel, dort lagen meine Sachen und eine Dusche konnte ich auch vertragen.
     
    Als das heiße Wasser über meinen Körper lief, fiel mir plötzlich ein, wohin ich gleich wollte. Mein Herz begann zu klopfen. Es war so lange her, dass ich mit einem anderen Mann als Martin geschlafen hatte. Außerdem wusste ich ja noch nicht einmal, was mich eigentlich erwartete.
    Ich trocknete mich ab und schlagartig wurde mir klar, dass ich mir keine Gedanken gemacht hatte, was ich überhaupt anziehen sollte. Meine Besorgungen für die Wohnung hatten als Ablenkung dienen sollen, damit ich nicht den ganzen Tag ungeduldig und erregt in meinen Hotelzimmer saß, aber ich hatte mich scheinbar zu gut beschäftigt.
    Ich wühlte schnell durch meine Klamotten, ein Kleid anzuziehen war wohl ja wohl albern, wir würden schließlich nur bei ihm sein. Andererseits wollte ich natürlich auch verführerisch aussehen. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es bereits viertel vor sieben war, um sieben sollte ich bei Alex sein. Das würde niemals klappen.
    Im Auto atmete ich einmal tief durch, bevor ich den Motor startete. Ich hatte mich für ein simples, schwarzes T-Shirt mit tiefem V-Ausschnitt und eine enge Jeans entschieden. Darunter trug ich dunkelgraue Spitzenunterwäsche; ein BH, der sich vorne öffnen ließ und einen String. Das Set hatte ich irgendwann einmal gekauft und einen Abend lang darin auf Martin gewartet, der unerwartet Überstunden gemacht hatte. Es war unser Hochzeitstag gewesen. Die Erinnerung stieg bitter in mir auf.
    Die Fahrt dauerte nicht lange, allerdings war ich zwanzig Minuten zu spät dran. Ich hatte um kurz vor sieben versucht, ihn zu erreichen, aber es war niemand ans Telefon gegangen.
    Meine Knie waren weich, als ich den Motor abstellte und die Fahrertür öffnete. Das Haus ragte beinah bedrohlich vor mir auf und ich leckte mir über die Lippen. Mein Hals fühlte sich merkwürdig trocken an, als hätte ich den ganzen Tag nichts getrunken. Ich starrte so versonnen auf die Haustür, dass ich zusammenfuhr, als die Autotür zuschlug – und das, obwohl ich sie selbst zugeworfen hatte. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf und sagte mir selbst: Reiß dich gefälligst zusammen. Du bist keine Jungfrau und heute ist nicht dein

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