Verführerische Fesseln (German Edition)
erstes Mal.
Ich ging um meinen kleinen Polo herum und öffnete die Beifahrertür, um meine Tasche herauszunehmen.
„Du bist spät dran.“ Alex’ Stimme klang ganz ruhig.
„Hallo. Ich habe versucht anzurufen, es ist niemand rangegangen.“
Ich drehte mich um und drückte die Fernbedienung. Das Piepen verriet mir, dass das Auto jetzt verriegelt war. Alex stand in der Tür, das Licht hinter ihm, sein Gesicht lag im Dunkeln. Ich ging auf die Tür zu und er nickte langsam. „Ich war vermutlich gerade im Keller.“ Er machte einen Schritt zur Seite, um mich hereinzulassen, und nahm mir die Tasche ab.
„Geh ruhig durch, etwas zu trinken steht auf dem Esstisch. Ich bringe die Tasche schon einmal hoch.“ Er verschwand und ich zog meine Jacke aus.
Das Wohnzimmer war nur mit einer Stehlampe beleuchtet, der Rest lag im Dunkeln. Zu meiner Linken stand wie auch zuvor der schwere Esstisch, darauf ein großes Glas Rotwein, daneben lag etwas Schwarzes. Ich trat näher und nahm das Glas in die Hand. Ich trank einen Schluck, dann stellte ich das Glas wieder ab und streckte die Hand nach dem schwarzen Gegenstand aus. Verwundert stellte ich fest, dass meine Finger tatsächlich ein wenig zitterten.
Es war eine Augenmaske. Meine Kopfhaut begann zu prickeln und ich nahm die Maske in beide Hände, sie war aus einem kühlen, glatten Stoff. Ich beschloss, lieber erst noch einmal einen Schluck Wein zu trinken.
Er rann kühl und beruhigend durch meine Kehle, während ich versuchte, mir einen Reim darauf zu machen, was Alex mir wohl mit der Maske sagen wollte. Sollte ich sie anlegen? Jetzt? Oder hatte er sie vergessen? Das konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen.
„Hast du Hunger?“, fragte Alex mich.
Ich hatte ihn nicht kommen hören und ließ erschrocken die Augenmaske fallen. Mit dem Glas in der Hand bückte ich mich und hob sie auf. Ich legte sie zurück auf den Tisch und stellte mein Glas sicherheitshalber daneben. Dann drehte ich mich zu ihm.
Er lehnte im Türrahmen, ganz lässig, die Ärme verschränkt, nur mit einem T-Shirt und einer Jeans bekleidet. Mir fiel jetzt erst auf, dass er barfuss war. Er legte den Kopf schräg, während er auf meine Antwort wartete. Seine Haare sahen noch feucht aus, vermutlich hatte er – genau wie ich – gerade erst geduscht. Er löste seine Arme aus der Verschränkung und ich betrachtete fasziniert das Spiel seiner Muskeln. Hatte er auch damals schon so trainierte Arme gehabt?
Mir fiel seine Frage wieder ein und ich schüttelte zögerlich den Kopf: „Nein, Hunger habe ich nicht so richtig.“
Ich kam mir plötzlich sehr unsicher und unvorbereitet vor. Was sollte ich jetzt tun? Was hatte er vor? Mir schossen die Bilder der Frauen aus dem Internet durch den Kopf. Ich musste schwer schlucken. Uns war beiden klar, warum ich hier war – und doch brachte ich es nicht über mich, zu ihm hinüber zu gehen und ihn anzuflehen, endlich mit mir zu schlafen. Mir wurde warm – nicht nur warm, richtiggehend heiß. Das lag sicher am Wein, ich hatte heute vor Aufregung fast gar nicht gegessen.
„Du hast ganz gerötete Wangen“, sagte Alex leise, seine Stimme klang belustigt.
„Was tun wir hier?“, fragte ich mit einem Mal. Wie er dort so stand– Plötzlich hatte ich Angst, dass es ihm nicht um mich ging, sondern um Rache an Martin.
„Was meinst du?“
„Bin ich nur ein Mittel, um dich an Martin zu rächen?“ In meinen Ohren klang es, als würde meine Stimme brechen.
Alex lachte auf, löste sich vom Türrahmen ab und kam langsam auf mich zu. Mit jedem Schritt, der den Abstand zwischen uns verkleinerte, beschleunigte sich mein Herzschlag. Alex sah aus wie ein Raubtier auf Beutezug. Seine Augen funkelten und sein Blick bohrte sich in meinen. Ich wich einen Schritt zurück, doch hinter mir stand der Esstisch und ich stieß mit dem Po dagegen. Dann war er bei mir und trat ganz dicht vor mich. Sein Körper glühte und ich war mir sicher, dass ich ebenfalls Hitze ausstrahlte.
„Gib mir deine Hand.“
Ich reichte ihm meine Hand, er nahm sie, führte sie zu seinem Mund und presste einen Kuss auf die Handfläche, dann führte er sie hinunter zum Schritt seiner Jeans und legte sie darauf. Sein Blick ließ meinen nicht los und er fragte: „Fühlt sich das an wie simple Rachsucht? Oder eher wie jahrelang aufgestautes Verlangen?“
Sein harter Schwanz pulsierte unter meiner Hand und ich sah nach unten. Ich konnte seinen Blick nicht länger erwidern. Ich zog meine Hand zurück und wandte den
Weitere Kostenlose Bücher