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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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seine Seele auf dem Silbertablett zu servieren. Plötzlich hatte er das Gefühl, vor einem gähnenden Abgrund zu stehen.
    „Welcher Teil?“
    „Ich will nicht, dass irgendjemand in deine Nähe kommt, geschweige denn, Ansprüche auf dich erhebt. Oder, noch schlimmer: mit dir zusammen ist. Das ist allein mein Recht, Georgie, weil …“ Er räusperte sich. „Weil ich dich liebe.“ Jetzt war es raus. Ihr Mund öffnete sich leicht, dann erstarrte sie vollkommen. Bevor sie zu ihrer Rede ansetzen konnte, mit der sie ihn vorsichtig und sanft abweisen und auf ewig zerstören würde, konnte er ihr auch genauso gut alles sagen. Dann hatte er es hinter sich und konnte gehen. Ja, er fürchtete sich zu Tode, aber er war nicht den ganzen Weg hergekommen, um dann unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. „Ich dachte, wir … wir würden zusammen einfach nur ein wenig Spaß haben. Ich wollte nicht, dass du dich in mich verliebst. Mir hat mein Leben immer gut gefallen, so wie es war. Keine feste Beziehung, keine Komplikationen. Aber du hast alles auf den Kopf gestellt …“
    „Du liebst mich?“
    „Was ich zu sagen hatte, habe ich gesagt. Ich werde nicht betteln.“ Tatsächlich? Pierre war sich da plötzlich überhaupt nicht mehr so sicher, und das war überhaupt das Erniedrigendste. „Ich … dieser Mann … Du hast doch gesagt, du liebst mich!“ Er senkte den Kopf, studierte seine Schuhe und spürte, wie ein Muskel auf seiner Wange zu zucken begann.
    „Ich möchte dir etwas zeigen.“ Sie legte eine Hand auf seinen Arm. „Komm.“ Ihr Herz wollte zerspringen, so wild klopfte es. Dieser Moment war zerbrechlich wie hauchdünnes Glas.
    Sie führte Pierre in ihr Wohnzimmer und zeigte auf das Klavier, das am Fenster stand.
    „Der Typ hat sein Klavier hergebracht? Das wolltest du mir zeigen?“, fragte Pierre bitter.
    „Das ist mein Klavier“, entgegnete Georgie. „Und Michael ist mein Klavierlehrer. Ich brauchte unbedingt etwas Nettes in meinem Leben, nachdem du abgereist warst. Ich brauchte etwas, um mich auf andere Gedanken zu bringen.“
    „Er ist dein Klavierlehrer ? Aber Didi sagte doch …“
    „Sie hat wohl etwas übertrieben.“ Mit einem Lächeln strich sie ihm zärtlich über die Wange. „Wie kannst du nur denken, dass du aus meinem Leben gehst und ich mich sofort mit einem anderen Mann einlasse? Ich liebe dich, Pierre.“
    Er fasste nach ihrer Hand und führte sie an seinen Mund, küsste ihr Handgelenk und ließ seine Lippen dort eine Zeit lang verweilen.
    „Du hast mir schrecklich gefehlt“, sagte er dann rau. Er geleitete sie zum Sofa, setzte sich und zog sie an sich heran, damit er ihren wunderbaren Körper an seinem fühlen konnte. Wie hatte er nur denken können, er könnte je ohne sie leben? Diese Frau passte doch so perfekt zu ihm, als wäre sie für ihn geschaffen worden. „Ich habe immerzu an dich denken müssen.“ Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie zärtlich auf die Lippen. „Ich hatte mir eingebildet, ich würde ohne dich auskommen, doch es war die reinste Hölle. Je unerträglicher es wurde, desto öfter sagte ich mir, dass ich das Richtige tat. Als dann Didi nach London kam … Es war wie ein Schlag in den Magen. Mir vorzustellen, wie du in den Armen eines anderen liegst … Mir wurde übel davon.“
    „Und deshalb bist du hergekommen.“
    „Ich musste! Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich keinerlei Kontrolle über meine Handlungen. Ehrlich gesagt, glaube ich, dass ich keine Kontrolle mehr habe, seit ich dich getroffen habe, Georgie. Du hast mich aus meinem sicheren alten Leben herausgerissen, und ich will nie wieder zurück. Weißt du eigentlich, dass ich die Zugfahrt damit verbracht habe, mir vorzustellen, wie ich deinen Musikerfreund in der Luft zerreiße?“
    Sie lachte auf. „Michael wäre entsetzt. Oder vielleicht auch nicht. Er ist nämlich schwul.“
    „Und Didi wusste das!“
    „Nein. Sie wusste nur, dass ich Klavierstunden bei ihm nehme. Also hat sie wohl beschlossen, die Wahrheit ein bisschen zu frisieren …“ Georgie lächelte. „Ich bin froh darum. Sonst wärst du nie hergekommen.“
    „Doch, wäre ich“, widersprach er entschieden. „Mein Leben ist unerträglich geworden. Weil du nicht mehr darin warst. Ich liebe dich so sehr, dass es wehtut.“ Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie zärtlich. Es fühlte sich an, als wäre er soeben nach Hause gekommen, zurück an den Ort, an den er gehörte. „So etwas will ich nie wieder

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