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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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seines Herzens so nahe war. »Ich liebe dich mehr als mein Leben, Catherine.«
    In der Dunkelheit sah er ihr Lächeln nicht.
     
    Frühmorgens am nächsten Tag stahl Patrick sich lautlos aus dem Bett und ging hinunter, um das Frühstück für sie zu holen. Im Garten erntete er Aprikosen und pflückte ein paar Rosen. Er hatte einen Plan, wusste aber, dass er dazu jede Hilfe brauchte, die er bekommen konnte.
    Die Köchin gab ihm ein Spitzentuch fürs Tablett, und er tat die Rosen in eine kleine Vase und die Früchte auf einen edlen Porzellanteller. Sie schnitt das frische Brot in dünne Scheiben und reichte ihm einen Tiegel mit Honig. Er füllte den Becher mit Met und trug das Tablett hinauf.
    Er war erleichtert, als er sah, dass Cat zwar wach, aber noch im Bett war. Ihre Miene erhellte sich, als sie die Blumen sah. »Heute feiern wir deine Genesung.«
    Patrick schüttelte ihre Kissen auf, stellte das Tablett vor sie hin und sah ihr wohlgefällig zu. Ehe sie zu essen anfing, roch sie an den Rosen. Ihr Appetit war gering, ihre Bewegungen waren zart, ihre Schlucke winzig.
    »Der nächste Programmpunkt ist Myladys Bad.« Er schob die Wanne aus der Ecke hervor, und Mr. Burke brachte zwei Eimer Wasser. Patrick nahm sie ihm an der Tür ab und füllte die Deckelwanne zur Hälfte. Er hob Cat ins Wasser und tat so, als würde er ihr Erröten nicht bemerken. Sie war so dünn, dass er erschrak, doch verbarg er seine Besorgnis.
    Sie griff nach dem Schwamm. »Das mache ich selbst.«
    Erleichterung erfasste ihn. Seine Hände waren so rau und schwielig, dass er fürchtete, ihre zarte Haut aufzukratzen. »Ich hole dir einen Schlafrock.« Er ging an den Schrank und wählte einen, von dem er hoffte, er würde ihr etwas Farbe verleihen. »Hier ist ein hübscher in Rosa.«
    Catherine kicherte. »Das ist nicht Rosa, sondern Pfirsich.«
    Er sah sie verständnislos an. »Pfirsich ist eine Farbe?«
    »Ja, eine sehr hübsche sogar ... wie deine Rosen.«
    Er schüttelte den Kopf. Die weibliche Denkweise gab ihm Rätsel auf. Wie er den nächsten Teil bewältigen sollte, wusste er nicht, war aber zu einem Versuch entschlossen. Er hüllte sie in ein Handtuch, tupfte sie sanft trocken, setzte sie auf den Bettrand und half ihr dann in das pfirsichfarbene Schlafgewand. »Rühr dich nicht.«
    Nervös, weil er sich wie ein Elefant im Porzellanladen fühlte, ging er an den Frisiertisch und besah sich die Dinge, die dort lagen.
    Er griff nach ihrer Bürste, der kleinsten, die er je gesehen hatte, und nach dem dazu passenden Kamm. Dann nahm er eine Hand voll Haarnadeln. Er verwünschte die Unbeholfenheit seiner Finger, als ihm einige entglitten und er sie vorsichtig wieder einsammeln musste. Schicke mir göttliche Hilfe, betete er.
    Behutsam hob Patrick eine Strähne ihres dunklen Haares an und fing an, diese sanft zu bürsten. Dann hob er die nächste und wiederholte die Bewegung, immer wieder, bis der stumpfe Ton wich und ihr Haar wieder Glanz bekam. Jetzt kommt der schwierige Teil, Hepburn. Er sah hinunter, erschrocken über seine großen, derben Hände mit den starken Fingern. Schwierig? Es ist verdammt unmöglich!
    Hartnäckig wickelte er eine Locke um seinen Finger und steckte sie an ihrem Kopf fest. Er wusste, dass es ungeübt war, und es bedurfte seiner ganzen Willenskraft, damit seine Hände nicht wie Laub im Wind zitterten. Patrick wünschte sich von ganzem Herzen, ihr Haar so elegant zu frisieren, wie er es immer gesehen hatte. Catherine war so stolz auf ihr schwarzes Haar, das im wahrsten Sinne des Wortes die Krönung ihrer Schönheit gebildet hatte.
    Einige Locken lösten sich wieder, und er musste sie mühsam von neuem drehen, die winzigen Nadeln im Mund, bis er endlich alle aufgebraucht hatte. Auch für sein ungeübtes Auge war die Frisur irgendwie schief geraten. Da fielen ihm die Rosen ein. Er nahm sie aus der Vase und befestigte sie in ihren Locken, wobei er mit größter Vorsicht vorging, um die zarten Blüttenblätter nicht zu zerdrücken.
    Patrick schluckte schwer, als er ihre Hand nahm, um sie zum Frisiertisch zu führen und sie vor dem Spiegel hinzusetzen.
    Cat verschlug es vor Schreck und Enttäuschung die Sprache, als sie ihr Spiegelbild sah - fahle Haut, eingefallene Wangen und dunkle Augenringe, doch erhaschte sie auch einen Blick auf Patricks ängstliches Gesicht, und nun erst bemerkte sie ihr Haar. Was er zuwege gebracht hatte, war erstaunlich. Die Wirkung war bizarr, wenn auch auf ihre Weise anmutig. In ihrer Kehle bildete

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