Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
eingesetzt, um mein Ziel zu erreichen. Ich habe das Schicksal meinem Willen gebeugt, doch jetzt ist es das Schicksal, das zuletzt lacht. Müde rieb er sich die Augen. Seine innere Stimme spottete: Du hast nicht damit gerechnet, dich eines Tages zu verlieben, oder Hepburn?
    Wieder warf Patrick einen Blick auf den Trauring, und der Schmerz in seinem Herzen war heftig. Er würde nun nie mehr die Gelegenheit haben, ihr zu sagen, dass er sie liebte, dass sie ihm teurer war als das Leben. Sie war zu krank, um ihn auch nur zu erkennen, zu elend, um die Bedeutung seiner Worte zu erfassen. Das ist meine Strafe, dachte er voller Bitterkeit. Er bedeckte die Augen und ergab sich schließlich Morpheus' Armen.
    Und er träumte so lebhaft, dass er den Traum für Wirklichkeit hielt.
    Maggie erschien ihm und flehte ihn an. »Ihr müsst sie dem Kind zuliebe retten. Wenn Catherine stirbt, wird Euer ungeborener Sohn mit ihr begraben.«
    »Maggie, da ist kein Kind, das ist Wunschdenken. Aber du hast Recht, wenn sie stirbt, stirbt die Chance auf einen Erben mit ihr.«
    »Hepburn, Ihr habt die Macht! Setzt sie ein! Nur erwartet diesmal keine Gegenleistung!«
     
    Patrick erwachte bei Sonnenaufgang, in dem Augenblick, als Catherine sich rührte. Sie lag im Delirium, ihr Fieber war höher als zuvor. Sein Herz war schwer, während er sie kalt wusch und ihr tröstliche Worte zuflüsterte, von denen er wusste, dass sie sie nicht verstehen konnte. Er warf einen Blick auf ihren Leib, der so eingefallen war, dass ihm eine Schwangerschaft ausgeschlossen schien.
    Die Schwellung in der Achselhöhle war etwas größer geworden, und er sagte sich, dass er der Frau, die er liebte, keinen größeren Liebesdienst erweisen konnte, als sie in Frieden zu lassen. Das ist ein feiger Ausweg, höhnte seine innere Stimme. Flöße ihr mehr Raute ein. Fülle die Wanne an, und tauche sie wieder unter.
    Ich habe kein Recht, sie noch mehr leiden zu lassen. Ich habe ihr schon genug seelischen Schmerz zugefügt. Ich möchte meine Sünden nicht vergrößern, indem ich ihr noch unnötige körperliche Schmerzen zufüge. Als er dastand und auf sie hinunterblickte, kamen ihm Maggies Worte in den Sinn. Ihr habt die Kraft, Hepburn. Setzt sie ein!
    Ein Funken Hoffnung glomm auf. Wenn ich mich in Trance versetze, wird sich mir vielleicht ein Ausweg zeigen.
    Plötzlich wurde es finster im Raum, und Patrick trat ans Fenster, neugierig, was aus der strahlenden Morgensonne geworden war. Der Himmel hatte sich schwarz zugezogen, und als er das Fenster öffnete, teilte ein Blitz das Firmament in zwei Hälften, und ein Donnerschlag erschütterte das Haus. Wie gebannt starrte er hinaus, während das heftige Unwetter fast eine Stunde über Spencer Park raste und tobte. Der Donner war ohrenbetäubend, die Blitze in ihrer wilden Intensität waren blendend. Immer wieder grollte, krachte und blitzte es, als wäre die Natur außer Rand und Band geraten und wolle die Erde vernichten.
    Ohne Warnung prasselten plötzlich schwere Hagelkörner herunter, prallten vom Boden ab und klirrten gegen die offenen Fensterscheiben. Der Hagel wurde zu einem Wolkenbruch, Donner und Blitz verzogen sich. Allmählich ließ der Regen nach, bis es nur mehr ein sanfter Schauer war und schließlich ganz aufhörte.
    Patrick atmete tief ein, u nd trat, dem Bann entronnen, einen Schritt vom offenen Fenster zurück. Die Vorhänge blähten sich nach innen, ein kühler Luftzug streifte ihn. Die Atmosphäre war nicht mehr drückend. Er spürte Kühle auf der Haut und merkte, dass die glühende, erstickende Hitze, die über dem Land gelegen hatte, von einer höheren Gewalt hinweggefegt worden war.
    Hepburn wusste, dass er seine Antwort bekommen hatte. Er ging zum Bett und betrachtete seine leidende Frau. Die
    Pest konnte nur von einer Kraft bezwungen werden, die größer war als die Seuche. Er musste ihre starken und grausamen Kräfte unschädlich machen, doch würde Catherine die Tortur überleben? Es konnte sie das Leben kosten, unternahm er jedoch nichts, war sie mit Sicherheit verloren. Er strich ihr das wirre Haar aus der fieberheißen Stirn. Catherine ist kühn genug, um sich allem zu stellen!
    Patrick rannte die Treppen hinunter und blieb erst in der Küche stehen. Er fand die Köchin in der Anrichtekammer, wo sie vor dem himmlischen Aufruhr Zuflucht gesucht hatte. »Das Gewitter ist abgezogen. Jetzt könnt Ihr herauskommen. Ein Wunder ist geschehen - es hat sich abgekühlt. Und jetzt brauchen wir ein Wunder für

Weitere Kostenlose Bücher