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Verfuehrt

Verfuehrt

Titel: Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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die Sachen, die er heute Morgen anhatte, als ich mich von ihm verabschiedet habe, und das Lächeln, mit dem er mich ansieht, wirkt zwar charmant, aber auch ein bisschen unsicher.
    Du halluzinierst, Sophie, denke ich. Dein müdes Hirn spielt dir einen Streich. Deshalb schließe ich die Augen und atme tief ein. Aber Matteo ist noch da, als ich sie wieder öffne.
    »Du kannst nicht hier sein«, sage ich mit heiserer Stimme. »Du warst heute Morgen noch in Rom – und selbst wenn du unglaublich schnell fährst, kannst du in den paar Stunden nicht über tausend Meilen fahren. Das kann man nicht schaffen.«
    Sein Lächeln vertieft sich, und das Grübchen, das ich so unglaublich sexy finde, erscheint auf seiner Wange. Meine Fantasie leistet wirklich ganze Arbeit.
    »Ich hatte ein bisschen mehr Schubkraft als sonst«, sagt er, und damit kann er nur meinen, dass er geflogen ist. Das ist überhaupt die einzig logische Erklärung – und weil das absurd ist, der letzte Beweis, dass ich mir das hier auf jeden Fall einbilde. Aber ein schöner Traum, denke ich kurz, bevor ich den Kopf schüttele.
    »Du kannst nicht geflogen sein«, sage ich mit entschiedener Stimme. »Das tust du nicht. Du fliegst … nie.«
    »Das stimmt.« Er kommt auf mich zu, steckt dabei die Hand in seine Hosentasche und holt ein Stück Papier heraus, das er mir reicht und das ich irritiert anstarre. Weil ich mit einem Blick erkenne, was es ist: der Abschnitt von einem Boarding Pass. Von seinem Boarding Pass.
    Völlig verwirrt hebe ich den Kopf und versinke in seinen Bernstein-Augen, die mich immer noch mit diesem neuen Ausdruck mustern.
    »Eigentlich tue ich das nicht, aber ich hatte es eilig«, erklärt er mir. »Deshalb musste ich eine Ausnahme machen.« Er deutet auf den Boarding Pass. »Es war die Maschine, in der du eigentlich sitzen solltest, Sophie. Jedenfalls laut der Abflugzeit, die Giacomo mir genannt hat. Als ich dann allerdings drin saß, musste ich feststellen, dass du es dir offensichtlich anders überlegt hattest. Du warst nämlich nicht da.« Er verzieht den Mundwinkel zu einem ironischen Lächeln. »Was es mir ein bisschen schwerer gemacht hat. Ich hatte nämlich ehrlich gesagt gehofft, dass du mich ablenken würdest.«
    Meine Knie geben unter mir nach, und ich sinke auf das Sofa, weil er mir jetzt so nah ist, dass sein Duft mich einhüllt und ich das Glitzern in seinen goldenen Augen sehe. Das ist zu real, zu verführerisch. Aber hier stimmt trotzdem etwas nicht, denn mein Gehirn kommt nach wie vor nicht mit.
    »Du warst in der Maschine, die ich verpasst habe?« Das würde natürlich erklären, wieso er vor mir da sein konnte. »Aber … warum?« Meine Stimme ist immer noch heiser. »Warum bist du hier? Und was macht der Waterhouse an meiner Wand?«
    Matteo zuckt mit den Schultern. »Das Bild ist ein Geschenk. Ich hatte es schon vor einiger Zeit besorgt. Es sollte dir die Skizzen ersetzen, die du so gerne hattest, die ich aber nirgendwo auftreiben konnte. Und da dachte ich, dass du dich vielleicht auch über das Original freuen würdest.«
    Mein Herz klopft wild. Es ist absolut typisch für ihn, dass er mir so ein unverhältnismäßig teures Geschenk macht, das trotzdem so persönlich ist. Ich hatte ihm irgendwann davon erzählt, dass mir gerade diese beiden Skizzen so fehlen, und dass er sie mir auf diese Weise ersetzen will, finde ich so süß, dass ich ihm furchtbar gerne um den Hals fallen und mich bei ihm bedanken würde. Ich würde ihm überhaupt furchtbar gerne um den Hals fallen. Aber dafür habe ich viel zu viel Angst davor, wieder weggestoßen zu werden. Und außerdem habe ich auch noch viel zu viele Fragen.
    »Und warum jetzt?«, will ich wissen. »Wenn du das Bild schon länger hast, dann hättest du es mir doch schon längst geben können.«
    »Ich wollte es dir schenken, wenn wir das nächste Mal zusammen hier sind«, sagt er, und ich starre ihn einen Moment lang an.
    »Aha.« Ich schlucke. »Aber … wir sind nicht zusammen hier, Matteo. Du hast mich weggeschickt. Du hast gesagt, dass das mit uns eine Illusion ist und dass du mir nicht geben kannst, was ich brauche. Dass ich mir jemanden suchen soll, der mich wirklich lieben kann, und dass …«
    Matteo geht plötzlich vor mir in die Knie, und einen Augenblick später liege ich in seinen Armen und er küsst mich, bis ich ganz atemlos bin.
    »… und dass Sex allein nicht ausreicht«, füge ich noch hinzu und stemme mich gegen seine Brust, weil es mich ganz schwindelig macht,

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