Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)
Lippen ganz sachte mit den ihren.
Daigh erschauerte, doch diesmal vor Verlangen. »Dies ist kein Spiel, Sabrina. Ich kann dich nicht retten. Ich kann nicht mal mich selbst retten.«
»Ich habe dich nicht gebeten, mich zu retten.« Was für ein ernstes Gesicht sie machte! Entschlossen, ja fast ärgerlich.
Nein. Er wusste genau, was sie wollte, und es fiel ihm immer schwerer, es ihr abzuschlagen. Und warum sollte er es ihr auch verweigern? Dass er ein Schuft war, war schon hinreichend bekannt.
»Es wäre nicht unser erstes Mal«, versuchte sie, ihn zu überreden. »Das weißt du. Du erinnerst dich daran.«
Nur allzu gut. Sabrina, wie sie lächelte, ihn streichelte und erregte. Wie verführerisch und leidenschaftlich ihr schlanker, biegsamer Körper sich unter seinem bewegte … Wie sie sich an ihn schmiegte, wenn sie später einschlief.
»Das ist nie geschehen. Es kann nicht sein«, entgegnete er und verleugnete seine eigenen Erinnerungen. Aber sie war hier bei ihm, was eine genauso unmögliche Realität war. Doch als vom Tode Wiederauferstandener war er das ja auch. Vielleicht erzeugten zwei Unmöglichkeiten ja ihren eigenen mysteriösen Zauber.
Daigh griff nach ihr und spürte, wie sie unter seinen Händen erschauerte, als er sie vom Stuhl und an sich zog. Trotz ihres tapferen Geredes war sie noch verängstigt.
Zärtlich legte er die Hände um ihr Gesicht und strich mit der Zunge die Konturen ihres Mundes nach. Sie öffnete bereitwillig die Lippen und nahm ihn in der warmen Höhle ihres Mundes auf. Zunächst küsste er sie nur ganz sanft, um sie zu beruhigen und zu verführen. Sie stand reglos da, die Hände an seine Brust gelegt, als wäre sie sich nicht sicher, wie es weiterging.
Er nahm ihr die Entscheidung ab, indem er ihre Schultern streichelte, die zarte Rundung ihrer Brüste und ihre Hüften, wo er seine Hände liegen ließ und sie noch fester an sich zog.
Als sie sich entspannte, vertiefte er den Kuss. Sie schmeckte süß wie warmer Honig, und diese Süße und samtene Hitze ihres Mundes wirkten auf ihn wie eine Droge, bis es ihn nach mehr verlangte. Daigh wollte das gleiche brennende Verlangen in ihr wecken, das er selbst empfand, und sich nicht nur an ihre Leidenschaft erinnern, sondern sie erleben. Sabrina gehörte zu ihm. Mit Leib und Seele. In diesem Leben und in dem vorausgegangenen.
Knöpfe, Knoten und Bänder wurden gelöst – jedes Kleidungsstück wurde mit solch sündhafter Sinnlichkeit abgelegt, dass Daigh zitterte vor Ungeduld und Sabrinas Atemzüge immer schneller und flacher wurden, je öfter seine Hände ihre nackte Haut berührten.
Es gab einen Moment, in dem er nackt vor ihr stand und seine zahllosen Narben sich hässlich weiß von seiner bronzefarbenen Haut abhoben. Scham, Feigheit und das quälende Bewusstsein seiner Verbrechen flackerten wieder in ihm auf.
Sabrina würde es herausfinden. Und ihn hassen.
Aber da beugte sie sich auch schon vor und küsste seine Brust, strich mit den Lippen die unzähligen Spuren der Grausamkeit Máelodors nach, und ihre Augen schimmerten von ungeweinten Tränen.
Mut. Kraft. Mitgefühl. Großzügigkeit. Sie besaß all das und noch viel mehr.
Daighs Herz klopfte zum Zerspringen, als er Sabrina aufhob und sich mit ihr aufs Bett fallen ließ, sodass sie auf ihm lag, ihr glänzendes braunes Haar sich über ihn ergoss und ihre Haut, die glatt wie Seide und golden wie ein Sonnenaufgang war, die seine streichelte. Mit zunehmender Unbefangenheit küsste sie ihn, zupfte spielerisch mit den Zähnen an seinen Lippen, glitt mit der Zunge dazwischen und verlockte ihn auf die gleiche verführerische Art wie er sie.
Sein Blut rann heiß und schnell durch seine Adern, ein fast schmerzhaft scharfes Ziehen durchfuhr seine Lenden, und es hätte nur Sekunden gebraucht, um sie zu nehmen und sich in ihr zu verlieren. Doch er zögerte den Moment hinaus, um ihren Körper Zentimeter für Zentimeter zu genießen, weil er diese Zeit als etwas unendlich Kostbares betrachtete, das niemals wiederkehren würde.
Sabrina stöhnte vor Verlangen an seinem Mund und flehte ihn an, obwohl sie selbst nicht wusste, worum genau sie bat.
Ihr geschmeidiger Körper war von sündhafter Vollkommenheit, als Daigh sich mit ihr drehte und sich zwischen ihren gespreizten Beinen niederließ. Sie zitterte, als er ihre Brüste küsste, mit der Zunge die harten kleinen Spitzen reizte und sie so behutsam auf ihn vorbereitete, als wäre sie tatsächlich das scheue, wilde Geschöpf, das er zum
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