Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)
ersten Mal an jenem felsigen Strand unterhalb von Glenlorgan gesehen hatte.
Und sie war bereit für ihn, heiß und feucht. Mit einer behutsamen Bewegung drang er in sie ein, und sie schlang ihm die Arme um den Nacken und bog sich ihm verlangend entgegen.
Ihre Augen weiteten sich, und sie sog scharf den Atem ein, als er, auf die Ellbogen gestützt, einen Moment lang über ihr verharrte. Aber dann lächelte sie verführerisch wie eine Sirene und hob in einer unausgesprochenen Einladung die Hüften an. Sie nahm ihn noch tiefer in sich auf, bis er es war, der zitterte und gefährlich nahe daran war, die Kontrolle zu verlieren.
Deshalb verlangsamte er seine Bewegungen und kostete jede Sekunde des sinnlichen Vergnügens aus, weil er es als das erkannte, was es war: ein Anfang und ein Ende.
Sabrina mochte die Bedeutung seiner Handlungsweise nicht verstehen, doch sie reagierte mit einem hinreißenden Eifer, der jede Faser seines Körpers zu neuen Höhen der Ekstase trieb, als er noch tiefer in ihre seidenglatte Wärme glitt.
Ihre Wangen waren gesprenkelt von Licht und Schatten, ihre Brüste hoch und rund, mit kleinen, harten Spitzen, und die Arme, die sie ihm um den Nacken schlang, fest, aber auch weich wie Samt. Daigh dagegen war so heiß und hart und erfüllt von drängendem Verlangen, dass der Druck schier unerträglich wurde und das Lustvolle ihrer Vereinigung sich mit jedem Stoß erhöhte.
Und dann öffnete Sabrina die Augen, und als er die erotische Verzückung in ihren blauen Tiefen sah, war es, als wäre er wieder dort, wo er begonnen hatte: an der Reling des Schiffes, wo er in die dunkle See hinuntergestarrt und zu den Göttern gebetet hatte, sie mögen ihm erlauben, sich mit seiner verlorenen Liebsten in Annwn wiederzuvereinen. War das ihre Antwort gewesen? Hatten die Götter ihn doch erhört? Und war dieser Moment mit Sabrina seine Belohnung?
Oder seine Strafe?
Sein drängendes Verlangen löschte jeden anderen Gedanken aus, als es in einer gewaltigen Stoßwelle in ihm hochkochte und er sich nicht länger zurückhalten konnte. Er küsste Sabrina, und sie klammerte sich an ihn und stöhnte an seinen Lippen.
Fast schmerzhaft schön in ihrer selbstvergessenen Ekstase, warf sie den Kopf zurück, grub ihm die Finger in die Schultern und flüsterte immer wieder seinen Namen, während die wilden Schauer ihres Orgasmus sie durchzuckten.
Später lagen sie aneinandergekuschelt auf dem Bett, beide nicht bereit, auch nur einen Gedanken an die Regeln des Anstands zu verschwenden, die sie zusammen mit ihren Kleidern abgelegt hatten. Die Abenddämmerung breitete sich über die Stadt; sie redeten, dösten und redeten noch mehr. Daigh wusste, dass er Sabrina gehen lassen müsste, dass er sie aus seinem Bett und auch aus seinem Leben fortschicken müsste, selbst wenn sie nichts davon ahnte. Stattdessen jedoch schlang er die Arme um sie, legte das Kinn auf ihren Kopf und ließ ihre Hitze alle toten Stellen in ihm wärmen.
»Wirst du nach Glenlorgan zurückkehren?«, fragte er.
Sie drehte sich in seinen Armen, bis sie einander ansahen, und runzelte die Stirn. »Nicht, wenn Aidan seinen Willen durchsetzt.« Sie kuschelte sich noch fester an Daigh. »Er will, dass ich mit ihm nach Belfoyle zurückkehre. Er denkt, dorthin zu gehen würde mich die letzten sieben Jahre vergessen lassen. Als könnten wir das Leben, das wir vor Vaters Ermordung hatten, einfach wieder aufnehmen und ich würde plötzlich erkennen, dass seine Zukunftspläne für mich die besten sind.«
»Vielleicht würde die Heimkehr dir helfen, deinen Kummer zu bewältigen. Die Dinge so zu sehen, wie sie heute sind, und nicht dem nachzuhängen, was einmal war.«
»Wenn er mich erst auf Belfoyle hat, wird er mir nie erlauben, zurückzukehren, um meinen Platz unter den Schwestern einzunehmen. Ich werde ausstaffiert werden als die letzte Douglas, die auf dem Heiratsmarkt zu haben ist. Gesund, mit allen Zähnen und obendrein noch Einkünften aus ein oder zwei Gütern, die Aidan noch großzügig dazugeben wird. Welcher Mann könnte da schon widerstehen?«
»Manchmal kann man Liebe auch in der vernünftigsten Verbindung finden. Vielleicht hast du sogar Glück mit der Wahl deines Bruders.« Sich Sabrina mit einem anderen Mann vorzustellen war, wie in einer offenen Wunde herumzustochern, und trotzdem quälte Daigh sich mit diesem Bild.
»Wenn ich Aidan nachgäbe, welchen Nutzen hätten dann meine Heilkräfte in dieser Welt? Ich wäre in der Rolle einer braven kleinen
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