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Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Verführung der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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stundenlang geschlafen.«
    »Und möchte es auch weiter tun, falls es dir nichts ausmacht«, brummte sie.
    Sie mochte es nicht, wenn Jane in dieser quirligen, mütterlichen Stimmung war. Zumal ihre Freundin mit ein paar Nickerchen hier und da auskam und nicht verstand, warum Sabrina das nicht auch konnte.
    »Kann ich mir ein paar saubere Strümpfe borgen? Meine haben ein großes Loch im Zeh.« Jane hatte Sabrina aufgegeben und wandte sich an die dritte Bewohnerin des Zimmers. Privatsphäre stand nicht gerade ganz oben auf der Liste der Notwendigkeiten der Schwestern.
    »Nur, wenn ich mir einen zusätzlichen Unterrock ausborgen kann«, feilschte Teresa. »Gestern in der Bibliothek bin ich fast erfroren. Schwester Ursula weigert sich, ein Feuer anzuzünden, bis Eiszapfen von meiner Nase hängen.«
    »Versuch‹’ mal mit der Küche! Da ist es heiß wie in einem verdammten Ofen.«
    »Jane! Was ist das für eine Ausdrucksweise?«
    »Aber es ist doch wahr! Vorgestern bin ich fast ohnmächtig geworden von der Hitze.«
    Was gäbe Sabrina nicht für ihr einstiges Schlafzimmer auf Belfoyle! Für die wunderbare Ungestörtheit, den Platz, ihre Sachen herumliegen zu lassen, und die Stille, wenn sie sie brauchte.
    Sie drückte sich das Kissen wieder über den Kopf, um das morgendliche Geplauder der anderen beiden auszuschließen, das Zuknallen von Schubladen, die Bitten um Hilfe beim Auf- oder Zuknöpfen, das Klirren der Wasserkrüge und -schüsseln, das Stampfen fester Stiefel auf dem Boden. Und natürlich das unaufhörliche Gerede. Es durchdrang sogar noch das Kissen, gedämpft zwar, aber immer noch verständlich.
    Janes aufgeregte Stimme durchfuhr es wie eine Kanonensalve. »Habt ihr eigentlich schon herausgefunden, wer der Mann ist, der gestern hergebracht wurde?«
    Der eigentliche Grund für ihre Erschöpfung – der Fremde – zog Sabrina herunter wie ein Anker.
    Sie hatte sich eine Veränderung gewünscht, irgendeine, und war mit einem geheimnisvollen, finsteren Mann belohnt worden, der sie beobachtete, als könnte er ihr buchstäblich die Gedanken aus dem Kopf herausziehen. In Zukunft würde sie vorsichtiger sein mit ihren Wünschen.
    Außerstande, seinen durchdringenden, bodenlosen schwarzen Blick aus ihrem Bewusstsein zu löschen, hatte sie sich stundenlang im Bett herumgewälzt und keinen Schlaf gefunden.
    »Soviel ich hörte, kann er sich an nichts erinnern«, fuhr Jane genüsslich fort.
    Sabrina drohte unter ihren Decken zu ersticken, und ein paar Federn kitzelten sie in der Nase.
    »Ich glaube, er ist hier, um uns alle in unseren Betten zu ermorden«, spekulierte Teresa. »Ich habe sicherheitshalber mit einem Küchenmesser unter meinem Kopfkissen geschlafen.«
    Sabrina warf die Decken zurück und sog tief die kalte Luft ein, als Jane zurückgab: »Das sieht dir ähnlich.«
    Sie hatte recht. Teresa dachte, jeder Außenseiter trüge sich mit finsteren Absichten.
    »Hast du ihn gesehen?«, fragte Jane, als sie sich auf das Fußende von Sabrinas Bett fallen ließ. Schon fix und fertig angezogen, plauderte sie weiter, während sie ihr Haar unter ihr züchtiges weißes Kopftuch schob. Was ein regelrechtes Verbrechen war. Bei Sabrinas störrischem braunem Haar war das Tuch eine Verbesserung, aber Janes seidige Mähne kupferroter Locken verdiente es, gesehen zu werden.
    Sabrina beugte sich Janes aufgekratzer Stimmung und streckte sich. Zwei Stunden Schlaf würden genügen müssen. »Ja. Und ich habe auch mit ihm gesprochen.«
    Ihre kindische Flucht zu erwähnen, war nicht nötig. Selbst jetzt noch wand sie sich vor Verlegenheit darüber. Was hatte sie so erschreckt, dass sie wie ein dummes Schulmädchen davongelaufen war? Teresa hätte das passieren können. Sie war schließlich erst siebzehn, noch grün hinter den Ohren und nach wie vor in dieser kichernden und wenig anmutigen Phase. Aber Sabrina hatte diese jugendliche Unbeholfenheit schon lange hinter sich zurückgelassen. Oder etwa nicht?
    »Sieht er wirklich so gut aus?« Jane beugte sich eifrig zu ihr vor.
    »Wer sagt das?«, warf Teresa ein.
    Zum Glück wandte Jane die Aufmerksamkeit wieder Teresa zu und ersparte es Sabrina, den urwüchsigen, aber sehr sinnlichen Reiz des Mannes erklären zu müssen. Nicht, dass sie das könnte. Nicht einmal sich selbst.
    »Zwei der Schwestern. Sie meinten, er sei verführerisch wie die Sünde, und sie wünschten, sie könnten …«
    »Jane!«
    Beleidigt rümpfte sie die Nase. »Ich gebe nur die Kommentare anderer wieder.«
    Die

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