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Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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hierlassen? So?« Er weist auf seine ruinierten Klamotten. »Wie soll ich denn nach Hause kommen?«
    Da hat er recht. Ich sollte ihm zumindest dabei helfen. Ich fische die Brieftasche wieder aus meiner Hose, nehme das Bargeld und die Kreditkarten heraus und halte sie ihm hin. »Hier. Das brauche ich nicht.«
    Er grapscht sich Geld und Karten. »Na, vielen Dank.«
    Aber sein Sarkasmus erreicht mich nicht mehr. Ich bin schon im Explorer und lasse den Motor an. Ich lasse das Beifahrerfenster herunter und beuge mich zu ihm hinüber. »Und noch etwas. Wenn du auch nur ein Sterbenswörtchen hierüber verlierst, komme ich wieder.«
    Diesmal habe ich den Eindruck, dass er mir glaubt.

Kapitel 29
    E in Vampir, der Arzt ist, hat David.
    Nichts, was Lawson hätte sagen können, hätte mich dermaßen umgehauen.
    Die Bedeutung ist mir vollkommen klar. Mein Verstand sagt mir, dass es viele Vampire in San Diego gibt und Avery vielleicht nicht der einzige Arzt unter ihnen ist.
    Aber soweit ich weiß, ist er der einzige, der David mit mir in Verbindung bringen kann.
    Warum sollte Avery David entführen? Und wenn er es getan hat – ist er dann auch für das Feuer verantwortlich?
    Ich verstehe das alles nicht.
    Ich sehe auf die Uhr am Armaturenbrett. Es ist fast zwei Uhr nachmittags. Avery sagte, er werde bis sechs Uhr im Krankenhaus sein. Zumindest bleibt mir noch ein wenig Zeit, das Haus zu durchsuchen, bevor er zurückkommt.
    Avery.
    Mein Herz ist schwer wie Blei. Ich dachte, wir seien einander verbunden. Durch mehr als Sex und Blut. Er schien mir helfen zu wollen – erst bei der Suche nach Donaldson, dann bei David. Warum sonst hätte er mir von Beso de la Muerte erzählen sollen?
    Außer er dachte, ich würde dort auch sterben.
    Kann ich mich wirklich so in ihm getäuscht haben?
    Die Auffahrt ist leer, als ich vor dem Haus halte. Diesmal fahre ich nach hinten durch, zur Garage. Sie ist aus Stein gebaut, wie das Haus, mit drei schweren eisernen Toren vor den Stellplätzen. Ich drücke auf die Fernbedienung im Explorer, und eines der Tore gleitet nach oben. Ich fahre den Wagen hinein und schließe das Tor hinter mir.
    In der Garage steht ein weiteres Auto – ein prächtig restaurierter Thunderbird aus den Sechzigern. Das Verdeck ist offen, und die aufwendig verarbeiteten Polster schimmern im Licht der Garagenbeleuchtung. Ich streiche mit dem Zeigefinger über das Leder und frage mich, ob jemand, der ein schönes Automobil wie dieses hier so liebevoll restauriert hat, zugleich ein Monster sein könnte, das mir so viel Schmerz zugefügt hat.
    Ich überprüfe rasch die Garage. Es gibt keine Falltüren zu unterirdischen Räumen, keine verborgenen Leitern zu einem Dachboden. Wenn David irgendwo hier ist, dann muss er im Haus sein.
    Ein überdachter Gang führt von der Garage zur Hintertür. Für den Fall, dass die Haushälterin noch da sein sollte, drücke ich auf die Klingel. Ich glaube, Avery hat gesagt, dass sie nur vormittags da ist, und als niemand aufmacht, öffne ich die Tür.
    Es ist so still. Unwillkürlich schleiche ich von einem Raum zum nächsten. Im Erdgeschoss haben wir Küche, Esszimmer, Bibliothek, Wohnzimmer. Ich finde keine weiteren Türen nach draußen außer zu Terrassen und Balkonen und die Haustür im Foyer. Es gibt auch keine Kellertür, trotz seines kleinen Scherzes von heute Morgen, er halte dort unten Diener, um ihr Blut zu trinken.
    Mir wird ein wenig übel, als ich mich plötzlich frage, ob das wirklich ein Scherz war. Beim Gedanken daran, dass ich vielleicht Davids Blut getrunken habe, muss ich beinahe würgen. Doch ein stärkeres, wilderes Gefühl verdrängt die Übelkeit. Wenn Avery mich Davids Blut hat trinken lassen, werde ich ihn umbringen.
    Ich war bisher erst in zwei Zimmern im ersten Stock, nämlich in Averys Schlafzimmer und dem Gästezimmer, in dem Avery meine Sachen verstaut hat. Es gibt hier oben vier weitere Schlaf- oder Gästezimmer, alle kostspielig mit Antiquitäten möbliert, alle geschmackvoll mit Vorhängen und Teppichen in gedämpften Erdtönen eingerichtet. Keines dieser Zimmer sieht aus, als wäre es in jüngster Zeit benutzt worden. Nein, alle Schränke sind kahl, die Schubladen leer. Es ist wie in einem Designer-Showroom. Sogar die Porträtfotos auf den Kommoden sind falsch – hübsche Rahmen mit Postkarten-Porträts.
    Nun fällt mir auf, dass es auch in Averys Schlafzimmer keinerlei persönliche Gegenstände gibt. Nach Hunderten von Jahren ist wohl nichts Persönliches mehr

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