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Verführung der Schatten

Verführung der Schatten

Titel: Verführung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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gleichzeitig seine Forschungsarbeit fortführen und sie weiter unterrichten würde.
    Wie sollte sie ihm bloß so entgegentreten? Wie konnte sie das erklären? Tja, das war so: Ich wurde von einem Blitz getroffen und mir nichts, dir nichts war ich fähig, ein ganzes Dutzend Dämonen zu erschlagen. Ob der Blitz wehgetan hat? Ach wo, hat sich klasse angefühlt. Wie eine Umarmung von jemandem, der einem wirklich gefehlt hat.
    Sie musste das Ganze ungeschehen machen und war bereit, so ziemlich alles zu tun, um nicht mehr so herumlaufen zu müssen.
    Kann ich darauf vertrauen, dass Cadeon mir hilft? Diese beruhigende Präsenz, die sie seit Langem immer wieder in ihrer Nähe verspürt hatte – war womöglich er das gewesen?
    Sie erinnerte sich noch gut daran, wie er sich an dem Tag, an dem sie den Studentenpreis für Differenzialgleichungen gewonnen hatte, aufgeführt hatte. Er hatte gestottert und war rot geworden, hatte sich überhaupt völlig anders verhalten als heute, wo er so selbstbewusst und stark wirkte. Und frech . Er hätte sich kaum noch frecher aufführen können. Es war so, als verfügte er über eine zweite Persönlichkeit, oder einen mutigeren Zwilling.
    Ihre Augen weiteten sich, als sie sich an den Moment im Truck erinnerte, als er sie berührt hatte … an ihrer intimsten Stelle. Trotz des ganzen Durcheinanders erinnerte sie sich an jene brennende Hand, die das Fleisch zwischen ihren Schenkeln bedeckt hatte, seine raue Handfläche, die sie festhielt … sein tiefes Knurren, das ihr fast den Atem verschlagen hatte.
    Als sie sich unter der Dusche umdrehte, traf der Wasserstrahl auf einmal ihre Brüste, und es fühlte sich unglaublich gut an. Ein wohliger Schauer überlief sie …
    Wie konnte sie nur erregt sein, nach alldem, was sie heute Nacht durchgemacht hatte? Und nach alldem, was sie um ein Haar durchgemacht hätte?
    Dieser Mann – dieser Unhold – wollte sie auf einem steinernen Altar vergewaltigen. Die ganze Bande wollte das. Bei der Erinnerung, wie diese Kerle sie lüstern angeglotzt hatten, voller Vorfreude darauf, gleich in sie einzudringen, überlief sie ein Schauer tiefster Abscheu und jegliche Wärme verschwand aus ihrem Körper.
    Und doch hatten sie ihr nichts angetan, weil sie sich selbst beschützt hatte. Sie hatte heute Abend getötet. Auf brutalste Art und Weise.
    Und ich habe es mit Freude in meinem Herzen getan.
    Bei diesem Gedanken stieß sie einen Schrei aus und riss die Augen blitzartig auf. Sie konnte dem Impuls, Ordnung in das Willkürliche zu bringen, nicht länger widerstehen und musste die Fläschchen jetzt einsammeln. Sie bückte sich und hob die elf Pröbchen auf. Kein Vielfaches von drei, aber dann musste es halt auch so gehen.
    Sie stellte die Fläschchen in drei Dreiergruppen mit einem gewissen Abstand zueinander auf den Duschwannenrand, die Etiketten zeigten selbstverständlich nach vorne. Dann lehnte sie sich zurück, studierte die Abstände und rückte die Fläschchen zurecht, bis die Abstände exakt dieselben waren.
    Die beiden übrigen Fläschchen stellte sie auf die andere Seite der Wanne, und zwar auf den Kopf. Solange sie auf dem Kopf standen und von den anderen räumlich getrennt waren, gehörten sie nicht zur selben Gruppe und mussten auch nicht integriert werden. Sie zählten nicht.
    Schon als sie sich wieder erhob, begannen ihre Augen den Raum nach etwas anderem abzusuchen, das sie systematisieren konnte …
    Da schoss eine Hand durch das Wasser, packte ihren Arm und riss sie unter der Dusche hervor. Ihr Gesicht prallte auf eine entblößte, muskulöse Brust.
    Gerade als sie loskreischen wollte, hielt Cadeon ihr den Mund mit seiner schwieligen Hand zu. „Sie kommen …“ Er verstummte, und seine grünen Augen wanderten zu ihrem Körper hinab, dessen Blöße sie vergeblich zu bedecken versuchte. Dann schien er sich zu schütteln und hielt ein T-Shirt hoch.
    „Hier. Arme hoch!“
    „Hör sofort auf, mich anzustarren! Ich muss mich noch abtr…“
    „Holly, nimm jetzt sofort deine gottverdammten Arme hoch!“
    Sie war so verblüfft, dass sie seinem Befehl auf der Stelle Folge leistete, und er zog ihr ein Männer-T-Shirt über den nassen Körper. Gleich darauf strich er es an ihr glatt, als ob es das Normalste von der Welt wäre und nicht frech und übertrieben intim.
    „Ich seh gar nicht hin, Kleines“, sagte er, aber seine Stimme klang rau, und sie konnte seine Augen förmlich auf ihrem Busen spüren.
    Tief beschämt ließ sie den Kopf sinken, nur um zu

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