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Verführung Der Unschuld

Verführung Der Unschuld

Titel: Verführung Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg
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warmen Pastellgelb gestrichen und der Boden mit
einem alten, aber gut gepflegten Parkett ausgelegt. An den Wänden hingen mehrere Rahmen
mit Landschaftsfotos der Toscana.
Das Mobiliar aus farblos matt lackiertem Holz umfasste ein an der Wand stehendes Bett mit
Nachtkästchen, ein schmales Bücherregal, einen Kleiderschrank mit Glastüren, hinter denen
Vorhänge den Einblick verwehrten, eine dazupassende Schubladenkommode und ein rundes
Tischchen mit zwei Stühlen. Alles in allem strahlte das Zimmer eine Atmosphäre zum
Wohlfühlen aus.
Hinter einem an einer Deckenschiene befestigten bodenlangen Vorhang befanden sich ein
Waschbecken und eine Einbaudusche. Nur die Toilette befände sich auf der anderen Seite des
Flurs, und sie müsste sie sich mit zwei anderen Mädchen teilen, erklärte ihr die Mamsell. Die
Männer wohnten eine Etage höher im Dachgeschoss und dürften den Bereich der Mädchen
nicht betreten. Dasselbe gelte auch umgekehrt. Überhaupt seien Besuche auf den Zimmern
nicht erwünscht. Dann wies sie Giulia an, sich spätestens in einer Stunde in der Küche der
Villa einzufinden.
Kapitel 3
Erotische Konfrontationen
    Die dicken terrakottafarbenen Veloursteppiche dämpften ihre Schritte. Giulias Kopf schwirrte
noch von den vielen Anweisungen, die sie in der letzten Viertelstunde über sich ergehen
lassen musste. Nicht genug damit, dass Mamsell Concetta ihr eine ganze Liste von
Verhaltensregeln vorgetragen hatte, die sie zum Teil schon in- und auswendig kannte, die
aber noch um einiges ergänzt worden waren. Wie ein Schulmädchen musste sie jeden Satz
wiederholen. Obwohl ihr diese erniedrigende Behandlung auf die Nerven ging, ließ sie
zähneknirschend alles ohne Widerrede über sich ergehen.
    Als Giulia vor genau zwei Monaten ihre Stelle bei den Morenos angetreten hatte, hatte sie
nämlich einen festen Vorsatz gefasst: Was auch immer passieren würde, egal, was man von
ihr verlangte, sie würde nicht aufmucken, sondern sich viel Mühe geben, um diese Stelle zu
behalten. Weder ihr Vater noch Onkel Bruno sollte von ihr enttäuscht sein. Sie würde es allen
zeigen, dass sie erwachsener geworden war und sich gebessert hatte, dass sie lernfähig und
fleißig war und ordentlich arbeitete! Bisher hatte sie es geschafft, diesem Vorsatz treu zu
bleiben.
    Die Tage waren übervoll mit Arbeit ausgefüllt. Zum Nachdenken blieb keine Zeit. Nur wenn
Giulia abends alleine in ihrem Bett lag, fragte sie sich manchmal, ob das alles vom Leben
gewesen sein sollte. Aber sie würde vorerst durchhalten. Und wenn es immer so bliebe, dann
würde sie sich eines Tages ein Arbeitszeugnis ausstellen lassen und sich eine andere Stelle
suchen. Denn hier, in der Abgeschiedenheit des großen Anwesens und angesichts ihrer
wenigen freien Tage, würde sie noch versauern und schon gar nicht einen künftigen Ehemann
kennenlernen. Denn das war ihr Traum: ein liebevoller und gut aussehender, am besten auch
noch gut verdienender Ehemann, der ihr zuhörte, zärtlich war, der sie nachts in seine Arme
nahm, und der ihren Körper möglichst sensibel und oft zum Glühen brachte.
    Gewiss, sie konnte sich selbst befriedigen, aber war das nicht auf Dauer doch ein bisschen
eintönig? In ihren feuchten Träumen stellte sie sich das alles ganz anders vor und hatte
aufgrund ihrer Unerfahrenheit doch so wenig Ahnung davon, wie es wirklich sein konnte.
    Die Mamsell prüfte den Sitz von Giulias Frisur und die Sauberkeit ihrer weisungsgemäß
kurz geschnittenen Fingernägel. Zuletzt wies sie das Mädchen eindringlich darauf hin, dass
sie über alles, was sie sehen oder hören würde und was im ersten Stock vor sich ging,
absolutes Stillschweigen bewahren musste. Andernfalls würde sie fristlos entlassen werden.
Giulia traute sich nicht, sich zu erkundigen, was genau das zu bedeuten hätte. Als die
Mamsell sie fragte, ob sie alles verstanden hätte, nickte Giulia bejahend. Erst dann durfte sie
gehen.
    Eigentlich hatte sie sich so sehr darüber gefreut, dass man ihr eine neue Aufgabe übertrug,
und sie direkt für die beiden Hausherrn arbeiten durfte, aber jetzt fühlte sie sich zunehmend
verunsichert. Die Regeln der Mamsell und die ausdrückliche Verschwiegenheitsklausel
schwirrten ihr im Kopf herum, und eine Ader pochte spürbar am Hals. Sie drückte die Hand
darauf, und tatsächlich beruhigte sich ihr Puls, und das Klopfen ließ nach.
    Das alte Gebäude verfügte zwar nicht über Personenaufzüge, aber wenigstens gab es einen
Speisenaufzug, der von

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