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Verführung Der Unschuld

Verführung Der Unschuld

Titel: Verführung Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg
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abgegolten?« Er schüttelte den
Kopf und winkte sie mit dem Zeigefinger noch näher zu sich heran.
Giulia folgte. Kleine Züchtigung? Wie würde dann eine große Züchtigung ausfallen? Ihr Po
hatte ordentlich genug gejammert! Sie fühlte sich von seinem Blick durchbohrt, als sie nun
dicht vor ihm stand. Atmete sie überhaupt noch?
»Findest du nicht, eine kleine Wiedergutmachung ist nötig?«
»Ja, aber, wie meinen Sie denn das? Was soll ich denn tun? Sie wollen mich doch nicht etwa
noch einmal …« Sie brachte das Wort Züchtigung nicht über die Lippen. Es wäre ihr
vorgekommen wie in einem dieser Groschenromane, den Eleonora ihr vor Kurzem
aufgedrängt hatte, und in dem zufällig unartige Schulkinder wie in alten Zeiten mit Lineal
oder Rohrstock gezüchtigt worden waren.
Instinktiv nahm sie das Tablett nach hinten und hielt es sich mit beiden Händen schützend
über den Po, wurde sich aber zu spät bewusst, dass sich dabei gleichzeitig ihre Haltung
straffte und ihre Brüste nach vorne herausgedrückt wurden, was sie unversehens in eine
Zwickmühle brachte.
»Nun, fürs Erste würde mir ein zärtlicher Guten-Morgen-Kuss vielleicht genügen, damit wir
uns wieder versöhnen – findest du nicht auch, dass das eine schöne Versöhnung wäre?«,
fragte Federico.
»Ich soll …« Giulia starrte ihn mit offen stehendem Mund an.
»Hast du ein Problem damit?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein, gewiss nicht. Aber, aber …«
»Nun?«
Sie senkte ihren Blick und flüsterte: »Aber das gehört sich doch nicht!«
Federico lachte leise. »Es braucht doch niemand außer uns zu wissen! Oder gefalle ich dir
etwa nicht?«
»Doch, Signor Federico, welcher Frau sollten Sie wohl nicht gefallen? Sie sind doch ein
überaus gut aussehender attraktiver Mann.« Giulias Gesicht begann zu glühen. In Gedanken
ergänzte sie: Ich verstehe gar nicht, warum er noch nicht die Richtige gefunden hat und nicht
längst verheiratet ist und viele kleine Bambini gezeugt hat!
Federico grinste frech, fasste ihr mit beiden Händen um die Taille, und ehe sie sich versah,
lag sie in seinem Arm, das Tablett fiel dabei polternd zu Boden, und er presste seine Lippen
auf ihre. Für einen Augenblick strampelte sie mit den Beinen, versuchte ihn abzuwehren und
sich aufzurichten, aber dann fühlte sie seine Zunge zärtlich auf ihren Lippen spielen, öffnete
ihren Mund einen Spalt weit, er fuhr über ihre glatten weißen Zähne, zwängte sich hindurch
und küsste sie so leidenschaftlich, dass es ihr den Atem nahm, ihr schwindlig wurde, und ihre
Gegenwehr erschlaffte. Schließlich aber schlang sie ihre Arme um seinen Hals und erwiderte
seinen Kuss ihrerseits wild, presste sich ungehemmt an ihn.
Vergnüglich lachend stellte er sie wieder auf die Beine, rechtzeitig genug, um eine
morgendliche Erektion zu verhindern, und gab ihr einen leichten Klaps auf den Po. »Jetzt
weißt du, was du jeden Morgen zum Frühstück zu servieren hast!«
***
    Wollte Federico etwas von ihr, oder hatte er sich nur einen kleinen morgendlichen Spaß
gegönnt? Giulia machte die Nachttischlampe aus. Vielleicht sollte sie sich endlich
angewöhnen, wieder im Dunkeln zu schlafen und sich nicht wie ein kleines Mädchen
verhalten, das Angst vor den Gespenstern der Nacht hat! Aber es dauerte keine zwei Minuten,
und sie schaltete die Lampe wieder an. Es war nicht daran zu denken, dass sie einschlafen
würde. Tagsüber war sie vollkommen mit Arbeit überschüttet gewesen und nicht zum
Nachdenken gekommen, aber jetzt, in der abendlichen Stille, summten ihre Gedanken hin und
her, dass sie meinte, man müsste sie hören.
    Verärgert über sich selbst nahm sie das Buch in die Hand, das Eleonora ihr zum Lesen
aufgedrängt hatte. Wahrscheinlich war es furchtbar kitschig und triefte vor Liebesschmalz wie
alle Romane, die Eleonora gefielen. Giulia fing an zu lesen, aber es gelang ihr nicht, sich zu
konzentrieren, was sie noch wütender machte. Stattdessen nahm sie nun überdeutlich das
sirrende Geräusch der Mücken wahr, die vergeblich versuchten, im Insektenschutznetz vor
dem Fenster eine Lücke zu finden. Sie stand auf und schloss das Fenster. Lieber warm und
stickig, statt ständig diese kleinen Blutsauger zu hören! Alle ihre Wahrnehmungen schienen
auf einmal übersensibilisiert zu sein.
    Kaum hatte sie sich wieder auf ihr Bett gelegt und las zum dritten Mal denselben Absatz, als
sie ein klackendes Geräusch aufschreckte. Verwundert legte sie das Buch aus der Hand. Noch
einmal. Klack!

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