Verführung Der Unschuld
seine Arme zog, so dass sie seinen frischen Atem riechen konnte, als er
ungeduldig hervorstieß: »Ich will das hier!«
Damit ergriff er Besitz von ihren Lippen, und Giulia reagierte zu ihrer eigenen
Überraschung mit einem unbezähmbaren Verlangen. Federico hielt sie so fest umschlungen,
dass sie die mit Perlmutt überzogenen Knöpfe seines weißen Hemdes durch das dünne
Nachthemd in ihr Fleisch gedrückt fühlte und spürte, wie sein Herz heftig an ihrer Brust
schlug.
Seine Hände streiften nun ihre Strickjacke völlig ab, wanderten dann über ihr Nachthemd zu
ihren Brüsten, und ihre jugendlichen Knospen drängten sich hart und fest in seine
Handflächen. Seine Finger glitten zwischen ihre Rundungen und zeichneten die Kurven der
Brüste nach, worauf Giulia mit einem leisen Stöhnen erschauerte, während sie ihre Arme um
seinen Hals schlang und ihn noch enger an sich zog. Ihre Lippen öffneten sich hungrig unter
seinen.
Ihr Körper widersprach allen Ansätzen vernünftiger Überlegungen, die wie Sternschnuppen
durch Giulias Bewusstsein huschten und schon im nächsten Augenblick vorüber waren. Sie
spürte eine sonderbare Erregung von den Haarspitzen bis zu den Zehen, die eine tiefe
Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Liebe mit sich brachte, für die sie alles, einfach alles auf sich
aufgenommen hätte.
Sie schüttelte stumm den Kopf, als Federico seine Frage, ob sie ihn etwa nicht leiden möge,
wiederholte.
»Schon besser«, sagte er und lächelte einen Augenblick. Dann trat ein Funkeln in seine
Augen, er richtete sich ein wenig mehr auf und beugte sich über sie. »Alles, hast du gesagt,
wirst du tun. Und ich nehme dich ab sofort beim Wort. Du musst keine Angst haben. Es wird
dir nichts geschehen – solange du artig das tust, was ich dir sage. Hast du verstanden?«
Giulia schaute ihn verwirrt an und nickte stumm. Er streichelte ihr zärtlich über die Wange,
über ihre bebende Unterlippe, über ihre Haare. Dann nahm sein Gesicht einen Ausdruck
heftiger Entschlossenheit an, der Giulia unwillkürlich erschauern ließ, dass sie fast zu atmen
vergaß. Ein plötzliches Gefühl des Ausgeliefertseins überkam sie.
Er umfasste ihr Kinn mit einer Hand und fuhr zärtlich mit seinem Daumen über ihren Mund.
»Es gibt nichts, wovor du Angst haben müsstest«, sagte er, als verstünde er die verwirrende
Vielschichtigkeit ihrer Emotionen, »außer – du gehorchst mir nicht. Dann werde ich dich
züchtigen.«
»Ich werde dir gehorchen«, flüsterte sie atemlos und fühlte eine elektrisierende Spannung
auf ihrer Haut. Sie meinte es genauso, wie sie es gesagt hatte. Wenn es etwas gab, was sie
wirklich wollte, dann war es, sich diesem ungeheuer attraktiven Mann hinzugeben. Sie
verstand gar nicht, warum sie sich wenige Minuten zuvor gesträubt hatte. Er verkörperte doch
genau die Ideale eines Traummannes, wie sie sich ihn immer vorgestellt hatte, und nun hatte
dieser Wahnsinnstyp ausgerechnet sie, das kleine Dienstmädchen, dazu auserwählt, mit ihm
zusammen zu sein. Was spielte da die merkwürdige Vorgeschichte für eine Rolle – nein, nicht
darüber nachdenken. Wenn sie sich korrekt verhielt, würde er sie nicht züchtigen, sondern
lieben.
»Was soll ich tun?«, hauchte sie unterwürfig.
Federico war mit sich und dem bisherigen Ergebnis zufrieden. Giulia würde ihm gehören,
gehören im wahrsten Sinne des Wortes. Er würde sie süchtig nach seinen Berührungen und
seinem Fleisch machen, damit sie ihm jederzeit gerne und selbstlos zur Verfügung stand. Sein
Glied regte sich ungeduldig bei diesem Gedanken. Federico lächelte Giulia zuversichtlich an
und streichelte ihr über die Haare. Langsam entspannte sie sich. Worüber er wohl nachdenken
mochte? Seine dunklen Augen ruhten unentwegt auf ihr. Bislang hatte er nichts Besonderes
von ihr verlangt. Wann würde er es tun? Was würde es sein?
Federico beugte sich ein wenig weiter zu ihr herunter. »Hab Geduld, meine Wünsche werde
ich dir noch früh genug mitteilen. Im Augenblick ist nur wichtig, dass du darauf vorbereitet
bist, zu gehorchen. Zunächst werde ich erst noch einmal deine honigsüßen Lippen küssen,
Cara mia!«
Er wartete nicht ab, ob sie etwas erwidern wollte, denn er sah, dass er ihren Widerstand
gebrochen hatte, und er musste ihre Bereitschaft zu seinem Vorteil ausnutzen, ehe sie dazu
kam nachzudenken. Sie war ein vorsichtiges junges Mädchen, hatte noch unverdorbene
natürliche Schamgefühle, die es zu überwinden galt, ohne sie zu verletzen. Denn er hatte
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