Verführung erster Klasse 2 - Die Wandlung
Augenblick schaute Zephir noch unsicher auf
seinen Schreibtisch, aber dann legte er auf und wählte eine
weitere Nummer.
»Hallo, Vater«, sagte er nach wenigen Sekunden und Ted
spitzte die Ohren. Von Zephirs Vater hatte er bisher nur
nebenbei etwas gehört. »Nein, mir geht es gut, aber Teds
Wohnung wurde angegriffen. Oh, du weißt ...? Verstehe. Gut,
dann sag morgen Bescheid, wenn du etwas herausfindest. Gute
Nacht!«
Zephir legte auf und sah Ted an. Er wirkte besorgt. »Der
Rat weiß es schon.«
»Oh ... und? Was hat dein Vater noch gesagt?«
»Nun, sie ... sie wollten Ephelia befragen, konnten sie
aber nicht bei sich zu Hause finden.«
»Dann ... ist sie vielleicht auf dem Weg hierher?«
»Vielleicht. Was mich eher stört, ist der Grund, warum
sie Ephelia befragen wollen. Ich glaube, sie verdächtigen
sie.«
Ted sagte nichts, sondern schaute Zephir nur an. Er hatte
seine Stirn in Falten gelegt und seine Hände zuckten an
seinen Seiten. Er wirkte, als ob er etwas tun wollte, aber
nicht wusste, was.
Langsam schritt Ted zu ihm herüber, lehnte sich vor und
presste seine Lippen auf die von Zephir. Der Kuss ging
langsam los, ein Arm schlang sich um Teds Hüfte und seine
eigene Hand verschwand in Zephirs langen, silbernen Haaren,
die er so liebte. Sanft stieß er seine Zunge zwischen
Zephirs Lippen, die sich sofort für ihn teilten. Für eine
Weile standen sie so da und küssten sich langsam, bis Ted
sich leicht zurücklehnte.
»Ephelia wird es bestimmt gut gehen«, sagte er zu Zephir.
»Im Moment können wir sowieso nur warten.«
»Schläfst du heute bei mir?«, fragte Zephir hoffnungsvoll
und wärmte Teds gesamten Körper mit dieser Frage.
***
Nur wenige Kilometer von London entfernt flogen fünf
schwarze Geschöpfe in eine Ruine hinein. Der Ort lag mitten
im Wald, war baufällig und dunkel. Dennoch stand eine Frau
in ihr, vor der die Kreaturen landeten. Sie kauerten sich
vor ihr zusammen, die kleinen Körper zitterten vor Furcht.
Sie hatten ihre Mission nicht zu Ende führen können.
Doch die Frau schrie nicht, wie sie es erwartet hatten.
Stattdessen nahm sie ein kleines Reagenzglas aus einer ihrer
Taschen hervor, beugte sich zu einer der Kreaturen herunter
und murmelte einige, uralte Worte. Etwas des fremden Blutes,
das auf der schuppigen Haut der Kreaturen geklebt hatte,
löste sich von ihr und flog Tropfen für Tropfen in das Glas
hinein.
Die Frau hielt es zu ihren Augen hoch. »Enttäuschend,
aber es wird fürs Erste reichen.«
Sie drehte sich um und die Kreaturen atmeten erleichtert
auf, doch dann schnippte sie mit ihren Fingern und Schmerz,
wie sie ihn noch nie gespürt hatten, durchzog ihre Körper.
Die Nachricht ließ sie erzittern, aber sie war eindeutig:
Sie durften ihre Gebieterin nicht noch einmal enttäuschen.
4. Eine vergangene Verbindung
Am nächsten Morgen erwachte Ted durch weiche Lippen, die
sich gegen seinen Hals pressten. Zephirs Hand lag auf seinem
Bauch und Ted spürte seinen harten nackten Körper. Die
Erinnerungen der letzten Nacht waren wie verschleiert. Ted
wusste noch, wie der Kuss wilder geworden war, die Hände
forscher. Er erinnerte sich an Kleidung, die zu Boden fiel,
daran wie sie in den Korridor gestürzt waren, eine schnelle
Dusche genommen und schließlich Zephirs Zimmer betreten
hatten. Doch dann? Dann war alles irgendwie verschwommen.
Die Zeit der Trennung, so kurz sie auch gewesen war, hatte
wie ein Katalysator gewirkt und jede Sekunde schienen sie
aufholen zu wollen.
Ted schloss die Augen, als Zephirs Zunge die noch wunde
Stelle an seinem Hals leckte. Er wusste, dass diese Male
schnell wieder verschwinden würden, doch bildeten sie für
einige Stunden eine Erinnerung an die vergangene Nacht.
»Gut geschlafen?«, flüsterte Zephir kurz unterhalb von
Teds Ohr.
»Sehr gut sogar.«
»Keine Albträume?«
»Nicht, wenn du bei mir bist«, sagte Ted und drehte sich
um. Er wollte Zephir gerade küssen, als ihm einfiel, dass
sein Atem nicht unbedingt nach Rosen duften würde. »Ich muss
eben ins Bad.«
Doch Zephir hatte sich schon vorgelehnt und einen kurzen
Kuss auf seine Lippen gedrückt.
»Ich muss unbedingt duschen, Zähne putzen und –« Teds
Proteste verstarben mit Zephirs Lippen, die sich ihren Weg
seine Brust hinunterbahnten. Jeden Zentimeter seines Körpers
schien er küssen zu wollen. Seine warme Zunge zog Kreise
über Teds nun entflammter Haut und Zephirs Hände
streichelten
Weitere Kostenlose Bücher