Verführung erster Klasse 2 - Die Wandlung
offenen Hand auf den
Hinterkopf gehauen, als er Zephirs fragenden Blick bemerkte.
»Nicht heruntergekommen! Eher ... antik?«, sagte er
fragend und Zephir schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
Teds Magen machte einen kleinen Sprung.
»Ist schon gut, es sieht wirklich nicht sehr schick von
außen aus. Die Gegend gilt als verlassen und deshalb haben
wir das Haus äußerlich nicht besonders gepflegt ... nur für
den Fall, dass es mal wirklich ein uneingeladener Gast
hierher schaffen sollte.«
»Aber innen sieht es klasse aus«, sagte Ted. »Du wirst
staunen.«
Sie gingen durch das rostige Tor hindurch, den langen Weg
zur Villa hinauf und an den bedrohlich wirkenden Statuen
vorbei.
Ted grüßte sie mit einem »Hey, Jungs!« und Maggie schrie
spitz auf, als die Gargoyles zurückknurrten.
»Du wirst dich dran gewöhnen«, meinte Ted mit einem
Schulterzucken und zog sie weiter den Weg entlang. Sie
taumelte leicht.
Die doppelflügelige Eingangstür öffnete sich von selbst
vor ihnen – Maggie griff nach Teds Arm – und sie gingen
hinein.
Innen atmete Ted auf, als er die bekannte Marmorhalle mit
dem Kronleuchter und den Ritterrüstungen sah. Nun war er
also wirklich zurück ... die kurze Trennung erschien ihm wie
ein Traum.
Er bemerkte, dass die glotzenden Gemälde verschwunden
waren und Landschaftsbildern platzgemacht hatten.
»Krass«, meinte Maggie neben ihm. »Das sieht ja wie ein
Schloss aus!«
James nahm Monk aus Teds Armen und sagte: »Ich werde ihn
in mein Zimmer bringen und heute Nacht über ihn wachen.
Seine Verletzungen sollten bereits verheilt sein, aber er
sollte dennoch beobachtet werden.«
»Würdest du Maggie bitte auch in eines der Gästezimmer
bringen und ihr etwas zum Anziehen geben? Ein paar von
Ephelias alten Sachen sollten ihr passen«, sagte Zephir.
»Gewiss doch, Sir.«
Er ging die Treppe hinauf und Maggie folgte ihm.
»Ephelia hat hier gewohnt?«, fragte Ted.
»Ja. Ephelia, Ardat und ich sind hier zusammen
aufgewachsen. Habe ich dir das nicht erzählt?«
Ted schüttelte den Kopf. »Dass ihr zusammen aufgewachsen
seid, ja, aber nicht, dass ihr auch alle hier gewohnt habt.«
»Es ist schon eine Weile her und sicher nicht der
glücklichste Teil meines Lebens. Wie du dir vorstellen
kannst, waren meine Nerven damals ziemlich strapaziert.«
Ja, Ted konnte sich das vorstellen. Ephelia allein war
bereits nervig genug und dann noch in Verbindung mit Ardat
... erst vor etwa einer Woche hatte der versucht, Ted
umzubringen. Nicht gerade das erfolgreichste Treffen, das
Ted je mit der Familie eines seiner Freunde gehabt hatte.
Zephir starrte ihn an und Ted wurde schlagartig bewusst,
dass sie sich allein in der Eingangshalle befanden. »Wir
sollten in mein Büro gehen«, sagte Zephir mit merkwürdig
tiefer Stimme. »Ich muss Ephelia von den Vorfällen berichten
und auch meinen Vater anrufen.«
Ted nickte und nahm die Hand, die Zephir ihm reichte. Sie
stiegen die Treppe hinauf und gingen geradewegs zum letzten
Zimmer auf der rechten Seite. Den ganzen Weg über schlug
Teds Herz bis in seinen Hals hinein. Allein der Anblick des
Flurs war genug, um ihn daran zu erinnern, was sie bald mit
Sicherheit tun würden.
Im Büro zog Zephir seine Jacke aus – Ted schluckte – und
legte sie auf den Stuhl. Bei dem Anblick wurde ihm auch
plötzlich bewusst, wie er selbst aussehen musste. Nur mit
dreckigen Socken an den Füßen, einer Jogginghose und einem
Sweatshirt bekleidet, die Haare zerzaust und das Shirt
blutverschmiert.
»Ähm, ich hab auch nichts zum Anziehen«, sagte er zu
Zephir, der sich bereits an seinen Schreibtisch setzte und
den Telefonhörer in die Hand nahm.
»Kein Problem«, meinte er. »Du bekommst erstmal etwas von
mir und dann schicke ich morgen Sean los, um ein paar eurer
Sachen zu holen.« Auf Teds fragenden Blick fügte er hinzu:
»Sean ist der Taxifahrer vom letzten Mal.«
Damit wählte er eine Nummer und Ted setzte sich in einen
der Sessel neben der Tür. Zephirs Büro war, wie der Rest des
Hauses, elegant eingerichtet. Bücherregale waren entlang der
Wand aufgestellt und ein großes Fenster machte es möglich,
auf den darunterliegenden Garten zu blicken.
Ted schaute zu Zephir, der den Hörer an sein Ohr hielt
und die Stirn runzelte. »Geht keiner ran?«, fragte er.
»Komischerweise nicht. Ich war mir sicher, dass sie noch
in ihren Sachen stöbert, aber vielleicht ist sie schon auf
dem Weg hierher?«
Für einen
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