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Verfuehrung im Harem

Verfuehrung im Harem

Titel: Verfuehrung im Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
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Augen, als sie erwiderte: „Mit Worten kann ich gar nicht ausdrücken, was es für mich bedeutet, dich kennenzulernen.“ Sie war so überwältigt von ihren Gefühlen, dass ihr die Stimme zu versagen drohte.
    Aminah zögerte nicht länger, sie umarmte ihre Nichte herzlich. Dabei flüsterte sie liebevoll Worte, die Jessica nicht verstand, ihr jedoch unendlich viel bedeuteten.
    „Weine nicht, Liebes. Wir haben doch allen Grund, uns zu freuen.“
    „Ich weiß.“ Jessica löste sich etwas von ihrer Tante und umarmte sie dann ihrerseits. Immerhin hatte sie dreiundzwanzig Jahre kaum Zärtlichkeiten und Umarmungen gekannt und hatte Nachholbedarf. Als neben ihr die Pferde schnaubten und mit den Hufen scharrten, warf sie Kardahl einen Blick zu. „Das ist mein Mann, seine Königliche Hoheit Kardahl Hourani“, stellte sie ihn vor. „Meine Tante Aminah.“
    Aminah nickte freundlich. „Herzlich willkommen, Königliche Hoheit.“
    „Danke.“
    „Wir wurden über Ihren bevorstehenden Besuch informiert. Mein Mann bedauert es aufrichtig, Sie nicht begrüßen zu können, aber er muss beim Fohlen einer seiner preisgekrönten Stuten anwesend sein, weil es sich um eine Frühgeburt handelt. Er lässt sich entschuldigen.“
    Dann habe ich auch einen Onkel, dachte Jessica und kam sich vor wie ein Kind, das die Weihnachtsgeschenke auspackt, die es sich gewünscht hat.
    „Kommt bitte mit ins Haus. Nach der Reise wollt ihr euch sicher erst einmal ausruhen.“
    Aminah drehte sich um, und Jessica betrachtete bewundernd das farbenfrohe Leinenkleid. Im Haus, wie Aminah die Unterkunft nannte, verbreiteten brennende Gaslampen eine gemütliche Atmosphäre. In einer Ecke stand ein Holzgestell mit vielen Kissen und Decken, das als Bett diente. Der Tisch im Wohnbereich wurde von riesigen und weich aussehenden Kissen umrahmt, und auf der anderen Seite entdeckte Jessica einen niedrigen Holztisch und mehrere Sessel.
    „Setzt euch“, forderte ihre Tante sie und Kardahl auf.
    Nachdem sie Platz genommen hatten, servierte Aminah ihnen Tee, Brot und Käse.
    Jessica war jedoch viel zu aufgeregt, um auch nur einen Bissen hinunterzubekommen. „Mir fehlen die Worte, dabei habe ich mich so darauf gefreut, dich kennenzulernen“, sagte sie.
    „Mir geht es genauso. Wir haben viel nachzuholen.“
    „Kardahl hat erzählt, ihr hättet meine Mutter gesucht, nachdem sie weggegangen ist.“
    Aminah nickte traurig. „Ja, das stimmt. Maram …“
    „Für mich war sie Mary“, unterbrach Jessica sie. „Woher der Familienname Sterling kommt, weiß ich leider nicht.“
    Ihre Tante sah sie erstaunt an. „Jedenfalls ist es nicht der Name deines Vaters.“
    „Kennst du ihn?“, fragte Jessica interessiert.
    „Nicht persönlich, doch ich weiß, wer er ist und dass er das Vertrauen deiner Mutter missbraucht hat.“ Aminah umfasste Jessicas Hände. „Du brauchst dich nicht zu schämen, Liebes, du kannst nichts dafür. Meine Eltern und ich haben uns so sehr gewünscht, deine Mutter wäre zu uns gekommen und hätte sich helfen lassen. Aber dazu war sie zu stolz. Leider können wir die Vergangenheit nicht ändern.“ Dann wandte sie sich lächelnd an Kardahl. „Es gibt keinen Bruch mit der Tradition, Ihre Braut ist zurückgekommen. Meine Familie und ich freuen uns sehr.“
    „Meine Familie ist auch sehr glücklich“, erwiderte er höflich. Dann warf er Jessica einen Blick zu, der verriet, dass er an ihre Vereinbarung dachte, die Ehe nicht zu vollziehen.
    Schließlich wollte ihre Tante alles über Jessicas Mutter und das Leben, das die beiden in Amerika geführt hatten, wissen. Jessica entschloss sich, ihr die schmerzlichen Einzelheiten über die Krankheit ihrer Mutter zu verschweigen. Aminah war jedoch entsetzt darüber, dass ihre Nichte in einem Heim aufgewachsen war.
    „Hätten wir das geahnt, hätten wir alles getan, um dich zu uns zu holen“, sagte sie mit Tränen in den Augen. „Dass ich nicht für dich da war, werde ich zeitlebens bereuen.“
    „Du konntest doch nicht wissen, was passiert ist“, entgegnete Jessica. Es tat ihr gut, so liebevolle Worte zu hö ren, und langsam fing ihre verletzte Seele an zu heilen. „Es ist schon in Ordnung.“
    „Nein, das ist es nicht. Die Zeit vergeht viel zu schnell. Ich habe viel zu viel versäumt. Meine eigenen Kinder sind so rasch groß geworden …“
    „Habe ich etwa Cousinen und Cousins?“, fiel Jessica ihr ins Wort.
    „Ja, drei Cousinen.“
    „Oh, kann ich sie kennenlernen?“
    Aminah lächelte etwas

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