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Verfuehrung im Harem

Verfuehrung im Harem

Titel: Verfuehrung im Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
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Gefühle zu wecken, die er zu spüren glaubte, wenn er sie küsste. Er hielt sich nur deshalb zurück, weil er nicht riskieren wollte, sein Herz wieder zu spüren und etwas für Jessica zu empfinden.
    „Warum bezweifelst du eigentlich, dass deine Tante sich sehr darauf freut, dich kennenzulernen?“
    „Wenn du ohne Angehörige aufgewachsen wärst, würdest du sicher genauso reagieren wie ich.“
    „Vielleicht.“ Er gestand sich ein, dass viel Wahres an dem war, was sie sagte. Da er ihr die Nervosität sowieso nicht nehmen konnte, versuchte er es auch nicht mehr. Er nahm einfach nur ihre Hand und ließ sie erst wieder los, als sie das Akaba Medical Center , wie das Krankenhaus hieß, in dem ihre Tante als Chefärztin arbeitete, erreichten. Vor dem Haupteingang hatten sich viele Menschen versammelt. Offenbar hatte es sich rasch herumgesprochen, dass hoher Besuch erwartet wurde. Sicherheitskräfte hielten die Menge zurück und stellten den ungehinderten Zugang ins Krankenhaus sicher.
    Kardahl sah Jessica an. „Ich möchte dich nicht noch mehr beunruhigen, aber du hast sicher selbst schon die Reporter bemerkt.“
    „Ja.“
    „Ich hatte befürchtet, dass sie hier auftauchen würden. Unser Verschwinden kurz nach Bekanntgabe unserer Hochzeit hat die Medien natürlich noch neugieriger gemacht.“
    „Ja, das leuchtet mir ein.“ Sie atmete tief aus. „Komm, bringen wir es hinter uns.“
    Als sie, abgeschirmt von Leibwächtern, ausstiegen, spürte Kardahl, dass die Menge sich langsam in ihre Richtung bewegte. Er legte Jessica den Arm um die Schultern und führte sie die Stufen zum Eingang hinauf, dessen breite Türen aus Sicherheitsglas sich automatisch öffneten. Das Klicken der Kameras kam Jessica vor wie das Summen von lästigen Insekten. Die Fragen, die die Reporter ihnen zuriefen, waren kaum zu verstehen.
    Ehe Kardahl sie in das Foyer dirigieren konnte, drehte Jessica sich unvermittelt um.
    „Ich bin bereit, einige Fragen zu beantworten“, erklärte sie.
    „Bekommen Sie ein Kind?“
    „Nein, jedenfalls nicht heute.“
    „Sind Sie schwanger, Königliche Hoheit?“, rief ein anderer Reporter.
    Jessica musste lachen. Sie warf Kardahl einen belustigten Blick zu. Nur sie beide wussten, wie absurd die Frage war.
    „Nein“, erwiderte sie.
    „Es geht das Gerücht, Sie und der Prinz hätten Probleme damit, Nachwuchs zu bekommen.“
    „Wie Sie selbst schon sagten, es ist nur ein Gerücht“, antwortete sie.
    „Sind Sie wegen einer künstlichen Befruchtung hier?“, wollte ein anderer Mann wissen.
    „Wie kommen Sie denn darauf?“, reagierte sie mit einer Gegenfrage.
    „Weil Sie extra nach Akaba geflogen sind, um sich ins Krankenhaus zu begeben. Vielleicht wollten Sie keine Aufmerksamkeit erregen.“
    „Nein, das ist falsch. Und um weiteren Spekulationen zuvorzukommen: Kardahl und ich sind nicht krank. Wir wollen hier im Krankenhaus meine Tante Dr. Janan Fahrani besuchen.“
    „Wollen Sie möglichst bald ein Kind haben?“
    „Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht.“ Jessicas Lächeln wirkte rätselhaft. „Und jetzt entschuldigen Sie uns bitte. Wir möchten meine Tante begrüßen.“
    Sie drehte sich um und ignorierte alle weiteren Fragen, die man ihnen zurief, bis sich die Tür automatisch hinter ihnen schloss. In dem riesigen Foyer mit dem Marmorfußboden herrschten eine angenehme Kühle und herrliche Stille.
    Schließlich blieb Kardahl stehen und sah Jessica an. „Warum hast du das gemacht? Wir hätten die Reporter gar nicht zu beachten brauchen.“
    Sie zuckte die Schultern. „Es war eine spontane Entscheidung. Es liegt in der Natur der Menschen, das haben zu wol len, was man nicht haben kann. Wenn wir weiterhin keine Fragen beantworten, brodelt die Gerüchteküche, und wilde Spekulationen schießen ins Kraut. Stellen wir uns jedoch den Fragen, büßt die ganze Sache ihre Eigendynamik ein. Ich bin kein Mensch, der vor etwas davonläuft.“
    Sie ist Antonia sehr ähnlich, schoss es ihm durch den Kopf. Ihr Zorn darüber, von Reportern verfolgt zu werden, hatte letztlich zu dem Unfall geführt, bei dem sie ihr Leben verloren hatte. Alles war sehr schnell außer Kontrolle geraten, und er wünschte, er könnte die Zeit zurückdrehen.
    In dem Moment kam ihnen eine dunkelhaarige Endvierzigerin entgegen. Auf dem Namensschild an ihrem weißen Kittel stand: Janan Fahrani, M.D.
    Sekundenlang ließ sie den Blick zwischen Jessica und Kardahl hin- und herschweifen. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie

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