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Verfuehrung in aller Unschuld

Verfuehrung in aller Unschuld

Titel: Verfuehrung in aller Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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sich nach ihm sehnte. Umso mehr, seit sie mitbekommen hatte, wie er sich Pia gegenüber für sie eingesetzt hatte. Sie wollte nur zu gern glauben, dass sich die Dinge zwischen ihnen grundlegend geändert hatten.
    Als Lucy aufsah, begegnete sie erneut seinem dunklen, eindringlichen Blick. Heißes Verlangen durchflutete sie, von den Spitzen ihrer Brüste bis in den Schoß.
    Sein verschwörerisches Lächeln gab ihr den Rest. Sie krallte die Finger ins Gras, um nicht aus Versehen das Grübchen in seiner Wange zu streicheln.
    „Und?“, fragte Domenico mit einem Blick auf Chiara, die auf der Wiese Blumen pflückte. „Wie gefallen dir italienische Picknicks?“
    „Ich liebe sie.“ Lucy genoss die warme Brise, die über ihre nackten Schultern strich, und die angenehme Mattigkeit. „All die leckeren Sachen direkt vom Bauernhof …“ Sie wies auf die Reste von frisch gebackenem Brot, Honig, Schinken, Oliven und Obst. „Fast so gut wie unsere Picknicks zu Hause.“
    Domenico zog die Augenbrauen hoch. „Nur fast?“
    „Tja, es geht doch nichts über einen echten englischen Wolkenbruch, um dem Essen im Freien den richtigen Kick zu verleihen“, erwiderte sie fröhlich.
    Sein warmes, dunkles Lachen hüllte sie ein wie eine sanfte Umarmung, und wieder musste sie lächeln.
    Lächeln war ihr zur zweiten Natur geworden, seit sie begonnen hatte, sich auf der Insel wohlzufühlen. Was sie Chiaras warmherziger Familie zu verdanken hatte. Und Domenico, dessen finsteres Misstrauen bedingungsloser Akzeptanz gewichen war. Er hatte sie noch einmal mit zum Schnorcheln genommen, ihr das Wasserskifahren beigebracht und viel Zeit mit ihr verbracht, ohne seinen Bruder oder die Presse noch einmal zu erwähnen.
    Ganz so, als würde er ihr vertrauen.
    Endlich konnte sie sich in seiner Gegenwart entspannen.
    Nein, nicht wirklich. Was sie in seiner Nähe empfand, war vielmehr eine Mischung aus Vertrauen, Aufregung und Vergnügen.
    Ein riskantes Vergnügen, das verwegene Fantasien in ihr weckte. Und die trügerische Hoffnung, die Gespenster der Vergangenheit würden sie in diesem Inselparadies unbehelligt lassen.
    Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken.
    Es ist nicht von Dauer.
    Unwillkürlich presste Lucy eine Hand ans Herz.
    „Alles okay, Lucy?“, fragte Domenico besorgt.
    „Ja, alles bestens“, versicherte sie, doch diesmal war ihr Lächeln nicht echt. „Ich bin dieses Luxusleben nur nicht gewohnt.“
    Tatsächlich bekam sie Panik bei dem Gedanken, die Insel verlassen zu müssen. Es würde schwer genug sein, sich ohne die Unterstützung von Freunden und Familie eine neue Existenz aufzubauen. Ihr größtes Problem war allerdings etwas ganz anderes.
    Domenico Volpe. Und ihre Gefühle für ihn.
    Hektisch setzte sie sich auf, doch Domenico war schneller und umfasste ihr Handgelenk, ehe sie davonlaufen konnte.
    Lucy verspannte sich, und ihr Herz begann zu rasen.
    „Sag schon, was hast du?“
    Wenn er nur nicht erriet, was in ihr vorging! Sie verstand es ja selbst nicht, aber sie mochte ihn. Und zwar so sehr, dass ihr angst und bange wurde bei der Vorstellung, ihn verlassen zu müssen.
    „Nichts. Ich brauche Bewegung.“
    „Lügnerin“, meinte er sanft.
    Und streichelte ebenso sanft mit seinen langen, kräftigen Fingern die Innenseite ihres Handgelenks.
    Domenico und sie, Hand in Hand. Es fühlte sich wunderbar an. Wie konnte sie das nur aufgeben?
    Sie musste. Sie hatte keine andere Wahl.
    „Du hast versprochen …“
    „Die Vergangenheit ruhen zu lassen, ganz recht.“ Lucy spürte seinen warmen Atem im Gesicht. „Aber es geht nicht um früher. Es geht um jetzt.“
    Was sie in seinen Augen las, trieb ihr das Blut in die Wangen und ließ alles andere unwichtig erscheinen. Dieser liebevolle, wissende Blick …
    „Domi? Lucy? Was macht ihr?“
    Domenico lächelte Chiara an, ließ Lucys Hand jedoch nicht los.
    „Alles in Ordnung, Kleines. Ich habe eine Überraschung für euch beide.“
    Die Überraschung war ein Ausflug aufs Festland, in die kleine Stadt, deren pastellfarben getünchte Häuser sich malerisch an den Berghang schmiegten. Lucy wünschte, sie hätte eine Kamera dabei, denn überall gab es fantastische Ausblicke und romantische Ecken und Winkel zu entdecken.
    „Komm schon, du trödelst!“ Chiara zog an ihrer Hand.
    „Ist das schön hier!“ Staunend blickte Lucy über einen Zitronenhain hinweg auf die bewaldeten Berge oberhalb des Ortes.
    Die Kleine musterte sie mit schräg gelegtem Kopf. „Ist es da, wo du

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