Verführung in Manhattan
sieben Uhr. Ich habe mir Kaffee mit deiner Maschine gemacht und deine Dusche benutzt.“
Sie nickte. Sie roch sowohl den Kaffee als auch den Duft ihrer Seife auf seiner Haut. „Du hättest mich wecken sollen.“
Er wickelte sich eine ihrer Strähnen um den Finger und freute sich, wie ihr feines Haar auf seiner Haut glänzte. „Ich habe dir letzte Nacht nicht viel Zeit zum Schlafen gelassen. Kommst du nach der Arbeit zu mir? Ich mache uns etwas zu essen.“
Erleichtert lächelte sie. „Ja.“
„Und bleibst du anschließend bei mir und schläfst in meinem Bett?“
Sie richtete sich auf, sodass sie sich genau gegenübersaßen. „Ja.“
„Das freut mich.“ Er zog sanft an der Haarsträhne. „Und jetzt küss mich zum Abschied.“
„In Ordnung.“ Sie legte die Arme um seinen Nacken, und das Laken glitt zu ihrer Taille hinab. Befriedigt stellte sie fest, dass Mikhails Blick an ihr hinabwanderte. Seine Muskeln spannten sich an, und seine Haut begann zu glühen. Erst als er ihr wieder in die Augen sah, beugte sie sich langsam vor. Sie strich mit den Lippen über seinen Mund, löste sich ein wenig, strich erneut darüber und zog sich wieder zurück, bis er lustvoll stöhnte.
Entschlossen öffnete sie seine oberen Hemdenknöpfe. Doch er hielt ihre Hände lachend fest. „Sydney, ich komme zu spät zur Arbeit.“
„Das ist ein fabelhafter Gedanke“, erklärte sie erfreut und schob das Hemd von seinen Schultern. „Keine Sorge, ich werde ein gutes Wort bei deiner Chefin für dich einlegen.“
8. KAPITEL
M ikhail rührte das Gulasch aus Fleisch, Gewürzen und Tomaten in der alten gusseisernen Kasserolle und blickte durch das Küchenfenster auf die Straße hinab.
Er schnüffelte an seinem Löffel, kostete und fügte einen weiteren Schuss Rotwein an das Gericht. Hinter ihm im Wohnzimmer klangen Melodien aus „Figaros Hochzeit“ aus der Stereoanlage.
Wann würde Sydney kommen?
Er ließ das Essen köcheln und kehrte ins Wohnzim mer zurück. Aufmerksam betrachtete er den Rosenholzblock, aus dem langsam Sydneys Gesicht entstand.
Dieser Mund … Er zeichnete sich gerade erst ab und war ausgesprochen weich. Mikhail maß ihn zwischen Zeigefinger und Daumen nach und erinnerte sich, wie die Lippen sich anfühlten und wie leidenschaftlich sie ihn geküsst hatten.
Diese hohen Wangenknochen … Mal verliehen sie Sydney ein hochmütiges, mal ein kühles Aussehen.
Und dieses stolze Kinn … Mit der Fingerspitze strich Mikhail darüber und musste daran denken, wie empfindsam und weich die Haut dort war.
Ob ihm Sydneys Augen Schwierigkeiten bereitenwürden? Nein, nicht die Form – die war reine Handwerksarbeit. Aber das Gefühl, das in ihnen zu lesen war, das Geheimnis, das sie verbargen.
Er musste noch so viel über diese Frau wissen.
Er beugte sich näher, bis er in Augenhöhe mit der halb fertigen Büste war. „Du musst mich ganz an dich heranlassen“, flüsterte er.
Es klopfte. Doch er rührte sich nicht und betrachtete weiter aufmerksam Sydneys unfertiges Gesicht. „Die Tür ist offen!“ rief er.
„Hallo, Mik.“ Keely stürmte in einem gepunkteten T-Shirt und neongrünen Shorts herein. „Hast du was Kaltes zu trinken? Mein Kühlschrank hat seinen Geist aufgegeben.“
„Bedien dich“, antwortete Mikhail zerstreut. „Ich werde ihn ganz oben auf die Liste der Neuanschaffungen setzen.“
„Toll.“ Keely blieb stehen und schnüffelte an der Kasserolle. „Hm, das riecht großartig.“ Sie steckte einen Löffel hinein und kostete. „Und schmeckt himmlisch. Sieht wie ein bisschen zu viel für eine Person aus.“
„Es ist für zwei gedacht.“
„Aha“, meinte sie vielsagend und holte eine Flasche Limonade aus dem Kühlschrank. Das Wasser lief ihr im Mund zusammen, und sie blickte erneut sehnsüchtigin den Topf. „Scheint auch ziemlich viel für zwei zu sein.“
Lächelnd sah Mikhail sie über die Schulter an. „Dann nimm dir einen Teller.“
„Du bist einfach wunderbar, Mik!“ Sie öffnete seinen Küchenschrank. „Und wer ist die Glückliche?“
„Sydney Hayward.“
„Sydney …“, Keelys Augen wurden riesengroß, und sie hielt mit dem Löffel auf halber Höhe über dem köchelnden Gericht inne, „… Hayward“, schloss sie. „Du meinst die schöne, reiche Sydney, die in Samt und Seide gekleidet zur Arbeit geht und eine Sechshundertdollar-Handtasche trägt? Sie kommt heute Abend her und isst mir dir?“
„Ja.“
„Huch.“ Eine andere Antwort fiel Keely nicht ein. Der Gedanke,
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