Verführung in Manhattan
Wochen versuche ich mich wie ein Gentleman zu benehmen.“
„Wie ein Gentleman?“ fragte sie erbost und versuchtesich aus seinem Griff zu befreien. „Das ist Ihnen gründlich misslungen.“
„Mir scheint, Sie brauchen etwas mehr Zeit, und ich muss Ihnen deutlicher zeigen, was ich für Sie empfinde. Tut mir Leid, dass ich Sie neulich im Wagen so behandelt habe. Ich fürchte, Sie halten mich …“ Er ärgerte sich, weil er die passenden Worte nicht fand. „Sie halten mich …“
„Für einen Grobian“, stieß Sydney befriedigt aus. „Einen Barbaren.“
„Nein, das wäre nicht schlimm. Sie halten mich für einen Mann, dem es Spaß macht, Frauen zu missbrauchen. Der Gewalt anwendet und ihnen wehtut.“
„Von Gewalt habe ich nichts gesagt“, erklärte sie kühl. „Und jetzt lassen Sie mich endlich runter.“
Er hob sie noch einige Zentimeter höher. „Sie glauben also, ich hätte aufgehört, weil ich Sie nicht begehrte?“
„Mir ist durchaus bewusst, dass meine Sexualität unter der Norm liegt.“
Er hatte keine Ahnung, worauf sie hinauswollte. Deshalb fuhr er fort: „Wir waren auf der Rückbank eines Wagens, mitten in der Stadt. Und vorn saß Ihr Fahrer. Trotzdem hätte ich Ihnen beinahe die Kleider vom Körper gerissen und Sie auf der Stelle genommen. Ich war wütend auf mich selbst und auf Sie, weil Sie mich so weit gebracht hatten.“
Verzweifelt suchte Sydney nach einer Antwort. Mikhail stellte sie wieder auf die Füße und streichelte sie zärtlich. Der Zorn in seinen Augen hatte sich gelegt und war einem anderen Gefühl gewichen, das ihr den Atem raubte.
„Seitdem erinnere ich mich tagaus tagein, wie Sie damals aussahen und wie Sie sich anfühlten. Und ich möchte mehr. Ich warte darauf, dass Sie mir ein Zeichen geben und mir schenken, was ich in jener Nacht in Ihren Augen entdeckte. Aber Sie tun es nicht, und ich kann nicht länger warten.“
Er schob die Finger in ihr Haar, bog ihren Kopf nach hinten und presste seine Lippen auf ihren Mund. Glühende Hitze durchrieselte sie und ging ihr durch und durch. Sie stöhnte vor qualvoller Lust. Einladend öffnete sie die Lippen und ließ seine Zunge eindringen. Ihr Herz klopfte vor Verlangen bis zum Hals.
Seufzend gab er ihre Lippen wieder frei und barg seinen Mund an ihrem Hals. Sie hatte ihn nicht um diesen Kuss gebeten, und sie hatte ihn nicht dazu ermutigt, das war ihm klar. Mit dem letzten bisschen Selbstbeherrschung, das er noch aufbringen konnte, murmelte er: „Wünsch mich zum Teufel oder bereite mir den Himmel.“
Sie legte die Arme um seinen Nacken. Wenn er siejetzt wie beim letzten Mal verließ, erlebte sie dieses heiße Verlangen vielleicht nie wieder. „Ich begehre dich auch“, flüsterte sie. Aber ich habe Angst, schreckliche Angst davor, fügte sie stumm hinzu. „Ja, ich begehre dich. Schlafe mit mir.“
Leidenschaftlich presste Mikhail seine Lippen auf ihren Mund, strich besitzergreifend mit den Händen über ihren Körper und machte ihr seine Ansprüche klar. Sydney blieb keine Wahl.
Furcht und Freude stritten sich in ihr, heftige Gefühlswellen erschütterten ihr Inneres, obwohl sie seine Liebkosungen außerordentlich genoss. Sie grub die Finger in seine Schultern. Durch den dünnen Baumwollstoff spürte sie das heftige Pochen seines Herzens und wusste, dass dieses Pochen ihr galt.
Ihm reichte dies noch lange nicht. Hingerissen roch er den Duft ihres Parfüms und schmeckte ihre salzige Haut. Immer wieder drängte sie ihren schlanken Körper an ihn. Während er sie streichelte und mit seinen Künstlerhänden ihre perfekten Rundungen erforschte, heizte ihr lustvolles Stöhnen seine Leidenschaft an.
Mehr, er brauchte mehr.
Ungeduldig zerrte er die Träger von ihren Schultern und zerriss in der Eile einen, um das kleine Hindernis schneller zu beseitigen. Während er mit den Lippen über die glatten nackten Schultern strich, öffnete er ihren Reißverschluss und zog an dem Kleid, bis es zu Sydneys Füßen fiel.
Der winzige trägerlose BH verhüllte nicht länger ihre weißen Brüste, und Sydney hob zitternd die Hand, um ihre Blöße zu bedecken. Aber Mikhail fing sie ab und hielt die Finger fest. Er bemerkte die Angst in ihren Augen nicht, denn er konnte sich nicht satt sehen an dem Bild, das sie ihm in den letzten Strahlen der Abendsonne bot.
„Mikhail …“
Er bekam keinen Ton heraus und nickte nur.
„Mein Schlafzimmer ist …“
Am liebsten hätte er sie auf der Stelle genommen. Doch er riss sich zusammen und
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