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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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dir nicht sagen, was du tun sollst. Und andeiner Stelle würde ich diesmal nicht auf die gut gemeinten Ratschläge der anderen hören.“
    „Gibst du mir trotzdem einen Rat?“
    „Meinetwegen“, stimmte er zu. Es war plötzlich, als hätte es die letzten Jahre nicht gegeben. „Beurteile dein Verhältnis zu ihm nicht nach unserer gescheiterten Ehe. Stell dir einfach ein paar Fragen: Macht er dich glücklich? Vertraust du ihm? Wie würde dein Leben mit ihm verlaufen? Und wie wäre es ohne ihn?“
    „Du meinst, dann finde ich die Antwort?“
    „Dann wirst du wissen, was du tun musst.“ Peter küsste ihre Hand. „Ich mag dich sehr, Sydney.“
    „Ich mag dich auch.“
    Ich muss unbedingt die Antworten auf Peters Fragen finden, dachte Sydney, während sie auf den Fahrstuhlknopf zu Mikhails Wohnung drückte. Bisher hatte sie nicht gewagt, sich näher damit zu befassen. Das brauche ich gar nicht, erkannte sie plötzlich und betrat die Kabine. Ich weiß die Antworten auch so.
    Machte Mikhail sie wirklich glücklich? Ja, wahnsinnig glücklich.
    Vertraute sie ihm? Bedingungslos.
    Wie wäre das Leben mit ihm? Es wäre abwechs lungsreich, voller Herausforderungen, Diskussionen, Gelächter und Wärme.
    Und ohne ihn? Absolut leer.
    Sydney konnte sich ein Leben ohne Mikhail nicht mehr vorstellen. Zwar bliebe ihr die Arbeit, die tägliche Routine. Sie würde immer einen Lebenszweck haben. Aber ohne Mikhail verliefe alles in wohl geordneten Bahnen.
    Deshalb wusste sie, was sie zu tun hatte. Wenn es dafür nicht schon zu spät war.
    Es roch nach Mörtel, als sie den Fahrstuhl verließ. Sie stellte fest, dass die Decke wieder angebracht und die Fugen verputzt waren. Der Flur brauchte nur noch gestrichen zu werden.
    Er hat gute Arbeit geleistet, dachte sie und strich mit dem Finger an der Wand entlang. Innerhalb kurzer Zeit hatte er das heruntergekommene Haus in ein gutes, solides Gebäude verwandelt.
    Zwar gab es noch eine Menge zu tun, und es würde noch Wochen dauern, bis der letzte Nagel eingeschlagen war. Aber was er tat, war für die Dauer.
    Beklommen legte sie eine Hand auf den Magen und klopfte an Mikhails Tür.
    Drinnen blieb alles still. Es war erst zehn Uhr. Sicher war er noch nicht schlafen gegangen. Sie klopfte erneut, diesmal lauter, und überlegte, ob sie rufen sollte.
    Eine Tür öffnete sich, und Keely steckte den Kopfhinaus. Sobald sie Sydney bemerkte, verschwand die Freundlichkeit aus ihrem Gesicht.
    „Mik ist nicht da“, erklärte sie kühl. Zwar kannte sie die Einzelheiten nicht, aber sie war sicher, dass er wegen dieser Frau seit Tagen schlecht gelaunt war.
    „Oh …“ Sydney ließ die Hand fallen. „Wissen Sie, wo er ist?“
    „Weg.“
    „Aha. Dann warte ich hier.“
    „Wie Sie wollen“, erklärte Keely achselzuckend. Was ging es sie an, dass Sydney sichtbar ebenfalls litt? Dann siegte ihr weiches Herz. „Hören Sie, Mik wird sicher bald zurück sein. Möchten Sie inzwischen einen Drink?“
    „Nein, danke, das ist nicht nötig. Sind Sie … mit den Renovierungen zufrieden?“
    „Der neue Herd ist fantastisch.“ Keely konnte niemandem lange ernsthaft böse sein, und sie lehnte sich an den Türpfosten. „Allerdings ist noch einiges zu tun – vor allem, nachdem diese Vandalen so viel verwüstet haben.“ Plötzlich strahlte sie. „Wissen Sie übrigens, dass man den Kerl verhaftet hat?“
    „Ja.“ Janine hatte es ihr bei einem Anruf erzählt. Von ihrer Assistentin wusste Sydney auch, dass Mikhail unmittelbar nach ihrer Abreise äußerst erregt in ihr Büro gestürzt war. „Es tut mir sehr Leid. Der Mann wollte sich an mir rächen.“
    „Sie können doch nichts dafür. Mik wird das schon hinkriegen.“
    Ja, das würde er. „Wissen Sie, ob bei Mrs. Wolburg viel zerstört wurde?“
    „Die Teppiche sind hin, und eine Menge andere Dinge wurden ziemlich nass. Aber das trocknet wieder.“ Keely biss in eine Banane, die sie hinter dem Rücken versteckt gehalten hatte. „Ihr Enkel war neulich hier. Mrs. Wolburg geht es wieder gut, und sie will unbedingt nach Hause. Wir wollen nächsten Monat eine Willkommensparty für sie geben. Vielleicht möchten Sie dabei sein?“
    „Ja, ich …“
    Der Fahrstuhl ratterte herauf, und die Türen öffne ten sich. Zwei Männer sangen mit tiefer Stimme ein deftiges ukrainisches Volkslied. Beide waren ziemlich angetrunken und schwankten von einer Seite zur anderen Seite. Sie hatten die Arme so eng umeinander gelegt, dass unmöglich festzustellen war, wer wen

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