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Verführung über den Wolken

Verführung über den Wolken

Titel: Verführung über den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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die Mutter noch verreist gewesen. Sollte sie sie wirklich einweihen? Viel Vertrauen hatte Lauren nicht in Jacquis Vernunft. Auf der anderen Seite verdiente sie es, die Wahrheit zu erfahren.
    Lauren steckte den Bericht ein und griff nach den Schlüsseln ihres Pick-ups. Erst als die Nachtkühle durch den dünnen Pullover drang, merkte sie, dass sie in der Eile vergessen hatte, eine Jacke überzuziehen. Schnell ließ sie den Motor an und machte sich auf den Weg zur Hightower-Villa. Vielleicht hatte sie Glück, und Trent war nicht da. Zwanzig Minuten später drückte sie auf die Klingel.
    Fritz öffnete ihr. „Guten Abend, Miss Lynch.“
    „Ist sie da?“
    „Ja, im Salon.“
    „Ist Trent da?“
    „Nein, Miss.“
    Gut.
    Fritz führte sie zum Salon. „Miss Lynch ist hier, Madam.“ Er trat zur Seite, und Lauren sah ihre Mutter am Kamin sitzen, perfekt gekleidet und frisiert wie immer. Sie trug ein schlichtes Kleid in dunklem Grün, was ihre Augen besonders gut zur Geltung brachte. Jacquis elegante Erscheinung war für Lauren schon als Kind schwer zu ertragen gewesen. Denn sie selbst war ein typischer Wildfang gewesen, hatte immer aufgeschlagene Knie, nie ganz saubere Fingernägel und einen Haarschnitt gehabt, den sie der großen Schere des Vaters zu verdanken hatte.
    „Lauren, das ist aber eine Überraschung.“ Jacqui erhob sich, ging auf die Tochter zu und begrüßte sie mit angedeuteten Küsschen auf die Wangen.
    „Tut mir leid, dass ich nicht vorher angerufen habe. Glücklicherweise hat Fritz mich hereingelassen.“
    „Ich hab ihm gesagt, dass ich für dich immer zu sprechen bin.“
    Das war ja ganz nett, kam aber ein bisschen zu spät. Auch wenn sie immer für Lauren zu sprechen war, hieß das noch lange nicht, dass sie sich ihr auch gefühlsmäßig öffnete. „Man hat mir heute den Unfallbericht zugeschickt. Vaters Tod war kein Selbstmord.“
    „Das habe ich dir doch gleich gesagt.“ Jacqui wandte den Blick ab und schien noch nervöser als sonst zu sein.
    „Aber warum sollte ich dir glauben, wenn du mir sonst keine vernünftigen Antworten gibst? Wie oft habe ich dich schon gefragt, worüber ihr gesprochen hattet, kurz bevor du wieder abgereist bist. Denn danach ist er sofort zum Flugplatz gefahren und hat die neue Maschine bestiegen, ohne sich abzumelden oder irgendjemanden zu informieren, wohin er fliegen und wie lange er fortbleiben würde.“
    „Wahrscheinlich weil ich …“ Jacqui stockte und fuhr dann in ihrem konventionellen Tonfall fort: „Entschuldige, Lauren. Ich habe dir noch gar nichts angeboten.“
    Frustriert biss sich Lauren auf die Lippe. Wieder wollte Jacqui ausweichen. „Danke, ich brauche nichts. Wenn wir seinen Flugplan gehabt hätten, dann hätte man ihn früher in den Everglades gefunden.“
    Jacqui zuckte zusammen. „Die Autopsie hat ergeben, dass Kirk sofort tot war.“
    „Das ist auch das Einzige, was den Gedanken an seinen einsamen Tod erträglich macht.“
    Jacqui nahm die schmalen Schultern zurück und holte entschlossen Luft. „Was steht in dem Bericht?“
    Lauren dachte kurz nach. „Um dich nicht mit technischen Details zu langweilen, es sieht so aus, als hätte es einen Konstruktionsfehler gegeben. Manche Teile standen unter zu viel Spannung. Dad wurde während einer scharfen Kurve zu langsam und verlor die Gewalt über das Flugzeug, weil sich ein Bolzen löste. Und er befand sich zu dicht am Boden, als dass er das Flugzeug wieder hätte auffangen und eine Bauchlandung versuchen können. So schlug er seitwärts mit einem Flügel auf.“
    Jacqui neigte den Kopf, bedeckte den Mund mit der beringten, sorgfältig manikürten Hand und wandte sich ab. Ihre Schultern bebten, sie schluchzte.
    Lauren betrachtete sie misstrauisch. War dieser Kummer echt? Schließlich räusperte sie sich verlegen. Piloten weinen nicht. Das hatte der Vater immer gesagt. Konzentriere dich auf die Tatsachen. Das war wieder die Stimme ihres Vaters. „Ich hätte den Riss in dem Bolzen sehen sollen, als wir das Flugzeug das letzte Mal auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt haben. Dann wäre das alles vielleicht nicht passiert.“
    Doch Jacqui drehte sich abrupt zu ihr um. In ihren Augen standen Tränen. „Du trägst keine Schuld an seinem Tod! Ich war diejenige, die das hätte verhindern können!“
    Dieser Gefühlsausbruch kam für Lauren vollkommen überraschend. Verblüfft blickte sie die Mutter an „Was? Wie denn das?“
    „Ich hätte ihm nicht das Geld geben sollen …“ Sie musste

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