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Verführung über den Wolken

Verführung über den Wolken

Titel: Verführung über den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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nicht, was ich davon halten soll. Ich hatte gehofft, du könntest mir helfen.“
    Sie schien echt verzagt zu sein, was ihr gar nicht ähnlich sah. Schnell nahm er ihre Hand. Ihre Finger waren eiskalt. „Komm mit.“ Erschöpft ließ sie sich auf das Sofa vor dem Kamin fallen, Gage setzte sich neben sie.
    Immer noch bebte sie am ganzen Körper. Zärtlich legte er ihr den Arm um die Schultern und zog sie an sich, überrascht, wie natürlich und normal sich das anfühlte. Als Lauren ihm das kalte Gesicht an den warmen Hals drückte und sich an ihn kuschelte, musste Gage unwillkürlich wieder an sein Bett denken, wenn auch nicht an den Schlaf, den er so dringend benötigte. Aber Lauren brauchte jetzt keinen Sex, sondern eine starke Schulter zum Anlehnen und zwei Ohren, die ihr zuhörten.
    Er rieb ihr den steifen Rücken. „Was stand denn in dem Bericht?“
    „Mein Vater hat nicht Selbstmord begangen, wenigstens nicht mit Absicht.“
    Wie konnte man unabsichtlich Selbstmord begehen? „Das musst du mir erklären.“
    „Er, das heißt wir, nämlich mein Vater, Lou und ich, haben gemeinsam ein Flugzeug nach eigener Konstruktion gebaut. Dad wollte es später patentieren lassen und verkaufen. Leider aber“, sie holte tief Luft, „leider gab es einen kleinen, aber entscheidenden Fehler in der Konstruktion. Mein Vater wusste das, ebenso wie meine Mutter und mein Onkel. Aber er ist trotzdem mit dem Flugzeug geflogen, nicht nur einmal. Beim letzten Flug hat er die Maschine auf bestimmte Weise testen wollen und ist dabei abgestürzt.“
    Gage musste an den eigenen Vater denken, der auch immer ohne Rücksicht auf seine Gesundheit seinen beruflichen Träumen nachgejagt war. „Und was weiter?“
    „Verstehst du nicht? Ich habe beinah so viele Stunden an dem Ding gearbeitet wie mein Vater. Ich hätte den Fehler sehen müssen.“
    Sie fühlte sich verantwortlich für das, was geschehen war. Auch das war ihm vertraut. Wie oft hatte er versucht, dem Vater zu helfen, ihm etwas abzunehmen. Aber sein Bemühen hatte die Kluft zwischen ihnen nur vergrößert. In den letzten Jahren hatten sie kaum mehr miteinander gesprochen. „Lauren, du trägst keine Schuld an dem Unfall, glaub mir.“
    Sie sah ihn so verzweifelt an, dass er wünschte, er könne sich auf der Stelle in Superman verwandeln und ihre Probleme lösen.
    „Mein Vater hat mich nie gefragt, was ich wollte. Mir wäre es viel lieber, dass mein Vater noch am Leben wäre, als dass irgendein blödes Flugzeug nach mir benannt wird. Ich bin der bessere Pilot. Wenn er mich das Flugzeug hätte fliegen lassen …“
    „Dann wärst du jetzt tot und nicht dein Vater.“ Eine uner trägliche Vorstellung . „Es scheint, dass auch mein Vater eine Art Todessehnsucht hat. Auch er würde gern für etwas sterben, an das er glaubt. Es ist zwar bewundernswert, wenn man anderen helfen will, aber doch nicht, indem man sein eigenes Leben aufs Spiel setzt. Glücklicherweise habe ich schon vor Jahren begriffen, dass ich ihn nicht ändern kann, sosehr ich es auch versucht habe. Aber er ist kein Kind mehr und muss selbst die Verantwortung für das tragen, was er tut. Und ich kann mir keine Vorwürfe machen, wenn er Fehler macht. Ich kann nur für ihn da sein, wenn er meine Hilfe braucht.“
    Lauren lehnte sich zurück. „Was ist passiert?“
    Normalerweise war Gage sehr zurückhaltend, wenn es darum ging, über seine Vergangenheit zu sprechen. Aber sie wusste sowieso schon mehr von ihm als andere. Mit Ausnahme von Trent, der die schlimmen Zeiten miterlebt hatte. Seltsam, dass er plötzlich dieses dringende Bedürfnis hatte, Lauren alles zu erzählen.
    „Ich habe dir doch erzählt, dass ich eine Weile im Auto gelebt habe.“ Sie nickte, und er fuhr fort: „Mein Vater war ein erfolgreicher Grundstücksmakler gewesen. Aber obwohl er gut verdient hat, haben wir immer über unsere Verhältnisse gelebt. Als ich zehn war, hatte er sich total übernommen und konnte seine Schulden nicht mehr bezahlen. Hinzu kam, dass es auf dem Immobilienmarkt kriselte. Er war darauf nicht vorbereitet gewesen und verlor alles, auch unser Haus. Sechs Monate haben wir dann im Auto gelebt. Meine Mutter ist allerdings schon nach drei Monaten abgehauen.
    Vater war total entmutigt und hielt es in keinem Job lange aus. Er konnte sich einfach nicht unterordnen, war zu sehr daran gewöhnt, der Chef zu sein.“
    Voller Mitgefühl sah Lauren ihn an. „Und was war mit deiner Mutter?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe sie

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