Verführung über den Wolken
vielleicht helfen?“
Was war denn das nun wieder? „Wobei denn?“
„Ich suche in dieser Gegend nach einem Grundstück, kenne mich aber hier nicht aus.“
„Willst du ein Ferienhaus kaufen?“
„Ich brauche zweierlei. Einmal eine Bleibe für mein Unternehmen, das ich nach Daytona verlegen will. Und dann brauche ich noch ein Wohnhaus. Ich habe mein Haus in Knoxville schon zum Verkauf angeboten.“
Warum denn das? Verärgert sah sie ihn an. Sie hatte keine Zeit für seine Spielchen und ging wieder auf das Gebäude zu. Mit wenigen Schritten holte Gage sie ein. Sie sah ihn von der Seite her an. „Was soll das? Stört dich plötzlich das Wetter in Knoxville?“
Er verzog den Mund zu einem breiten Grinsen. Seine Augen funkelten übermütig. „Nein, ich habe mich in ein Harley-Girl verliebt, das sich außerdem mit Flugzeugen auskennt. Die Schöne wohnt hier.“
Lauren stolperte und wäre gefallen, hätte Gage sie nicht schnell beim Arm ergriffen. Er drehte sie zu sich um. „Ich bin nämlich sehr unglücklich, seit sie mich verlassen hat. Ich kann weder essen noch schlafen, noch kann ich mich konzentrieren. Auch zu Hause fühle ich mich nicht mehr wohl, und ich habe praktisch in den letzten Wochen nur in Flugzeugen gelebt. Mir bleibt nichts anderes übrig, als ihr zu folgen, bis sie mich erhört. Sonst werde ich noch verrückt.“
Was war das? Hatte sie richtig gehört? Oder war es nur ein Traum, aus dem sie gleich erwachen würde? „Wenn du das für witzig hältst, dann muss ich dich enttäuschen, Faulkner. Ich finde daran nichts komisch.“
„Ich auch nicht. Glaub mir, es ist nicht komisch, zugeben zu müssen, dass ich absolut blind war. Es ist nicht komisch, dass ich gerade die Frau verletzen musste, in die ich mich verliebt habe, nur weil ich Angst vor diesen Gefühlen hatte.“
Lauren musste sich an ihm festhalten, sonst hätten ihr die Beine den Dienst versagt. Vor ihren Augen drehte sich alles. „Du bist nicht fair.“
Er lachte. „Das ist doch noch gar nichts. Gib mir eine Chance, um dein Vertrauen zurückzugewinnen, Lauren. Ich will dir beweisen, dass ich dich liebe.“
Meinte er es etwa ernst? Hoffnung keimte in ihr auf, die sie vergebens zu dämpfen versuchte. Ihr Herz klopfte wie verrückt. „Und wie?“
„Das weiß ich noch nicht. Aber ich habe ja die nächsten fünfzig Jahre Zeit, alle möglichen Strategien auszuprobieren. Irgendwann wird es dann schon klappen.“ Zärtlich legte er ihr die Hand an die Wange und sah ihr tief in die Augen. „Ich liebe dich, Lauren. Ich liebe deine Natürlichkeit und deine Ehrlichkeit. Du versuchst nie, jemand zu sein, der du nicht bist. Ich liebe es, dass du einfache Dinge schätzt. Ich mag es, dass du auf das stolz bist, was du dir selbst erarbeitet hast, und dass du bei deiner Meinung bleibst, wenn du weißt, dass du im Recht bist. Aber das Wichtigste ist, dass ich mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen kann.“
Lauren brannten die Wangen. Tränen traten ihr in die Augen. Verlegen versuchte sie, sie wegzuwischen. Ein Pilot weint nicht . Doch es gelang ihr nicht. Lächelnd nahm Gage ihre feuchte Hand in seine. „Wir kennen uns noch nicht lange. Und wir werden nichts überstürzen. Ich möchte alles von dir wissen. Aber etwas weiß ich schon, nämlich dass ich dich liebe und immer mit dir zusammen sein will. Bitte, gib mir eine Chance.“
Vor Verwirrung konnte Lauren kein Wort herausbringen. Sie wollte lachen, sie wollte weinen. Eigentlich verdiente er eine Strafe dafür, dass sie in den letzten Wochen so unglücklich gewesen war. Kräftig stieß sie ihn in die Seite. „Wenn du das früher gemerkt hättest, dann hätte ich diesen schrecklichen letzten Monat nicht durchmachen müssen“, sagte sie lachend, und Tränen der Freude liefen ihr über die Wangen.
„Aua!“ Gespielt gequält verzog Gage das Gesicht, musste dann aber doch lachen. „Ich hoffe, dass unsere Kinder deine Courage erben.“
„Kinder? Bist du da nicht ein bisschen zu voreilig?“ Übermütig grinsend sah sie ihn an. „Wie viele willst du denn?“
„Einen ganzen Hangar voll!“ Er riss sie in die Arme und küsste sie herzhaft, wurde dann drängender, bis Lauren seinen Kuss erwiderte. Sie gab sich dem geliebten Mann hin, öffnete ihm Lippen und Herz und vertraute ihm damit auch ihr Leben an. Er war so wunderbar, so vertraut, und sie konnte kaum glauben, dass sie in seinen Armen lag. Zärtlich strich sie ihm durch das dichte Haar und küsste ihn liebevoll. „Ich liebe
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