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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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Dann errötete sie und wünschte, nichts gesagt zu haben.
    Mit finsterer Miene wandte er sich ab.
    Das Bettlaken noch immer fest umklammert, stand Lizzie auf. „Mylord – wie schon gesagt, es ist eine Weile her. Aber es geht mir gut und …“
    Endlich sah er sie an. „Du hättest es mir sagen sollen“, sagte er leise, aber dennoch bedrohlich. „Dann wäre ich darauf vorbereitet gewesen, behutsamer vorzugehen, als ich es getan habe.“
    Lizzie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Er räusperte sich. „Ich habe beschlossen, allein nach Wicklow zu gehen.“
    „Allein?“, fragte sie enttäuscht.
    „Du hast gemerkt, ich bin ein Mann mit großem Appetit, zumindest soweit es dich betrifft. Offen gesagt, meine Selbstbeherrschung lässt einiges zu wünschen übrig. Du brauchst etwas Ruhe. Daher wirst du hier bleiben, und in etwa einer Woche werde ich dich und den Jungen nachholen.“
    „Nein“, sagte Lizzie tonlos. Sie wusste nicht, wie viel Zeit sie mit ihm zusammen haben würde, aber früher oder später würde es vorbei sein.
    „Nein? Du verweigerst dich meinen Wünschen?“, fragte er ungläubig.
    „Ja“, erwiderte sie entschieden. „Ich komme mit, wie wir es geplant hatten.“
    Überraschenderweise lächelte er. „Du handelst sehr kühn, Elizabeth. Komm her.“
    „Wie bitte?“
    Er zog sie in seine Arme. „Heute Abend werde ich nicht in dein Bett kommen“, flüsterte er und sah ihr tief in die Augen.
    Ihr Herz, das ohnehin schon viel zu schnell schlug, begann zu rasen. Sie lächelte ihn an, wohl wissend, wie erregt er war. Jetzt erschien ihr die Zukunft nicht mehr bedrückend oder beängstigend. Eigentlich dachte sie überhaupt nicht mehr daran. „Aber wie es scheint, brauchen Sie mein Bett gerade jetzt, Mylord. Sind Sie sicher, dass Sie Ihre Meinung nicht noch ändern werden?“
    Sein Lächeln schwand. „Ich brauche dich“, gab er unumwunden zu. „Und nicht so, wie es bisher gewesen ist. Mein Blut lodert, Elizabeth.“
    Sie verstummte. Sie wusste, was er meinte. Er wollte sie, ohne Vorsicht oder Zurückhaltung üben zu müssen. Allein die Vorstellung erregte sie. Ihr Körper glühte wie im Fieber, während sie überlegte, wie sie ihn in ihr Bett locken konnte, gleich hier und jetzt.
    „Mein Herz schlägt nur für dich allein“, sagte er, ließ sie los und trat zurück.
    „Ich bin froh darüber“, erwiderte sie und meinte es aus tiefstem Herzen. „Mylord …?“, begann sie behutsam.
    „Nein!“
    Ihre Wangen glühten. „Dann werden wir warten.“
    „Ja, wir werden warten.“ Er schenkte ihr ein etwas halbherziges Lächeln. „Schon jetzt bestimmst du den Tag.“ Er verneigte sich. „Am späten Nachmittag werden wir abfahren. Die Fahrt nach Wicklow dauert zwölf Stunden – die Nacht werden wir in einem Gasthaus verbringen. Bis dann.“
    Es war noch nicht einmal Mittag und bereits ein herrlicher Tag. Nur wenige weiße Wolken zeigten sich am strahlend blauen Himmel, sodass Lizzie mit Ned auf einer großen Wolldecke draußen im Garten saß. Ned beschäftigte sich mit seinem Spielzeug, und Lizzie zog die Knie an die Brust und musste ganz einfach lächeln. Vielleicht hatte Tyrell recht. Er hatte ihr versprochen, dass sie an ihrem Arrangement Gefallen finden würde, und genau das war geschehen.
    „Lizzie! Lizzie!“
    Erfreut hörte sie Georgies Stimme und drehte sich um. Doch beunruhigt sah sie, dass Georgie beinah rannte, als wäre etwas passiert. Als die Schwester bei ihr war, hatte Lizzie sich bereits erhoben und erwartete sie. Sie sah Georgie an, bemerkte das bleiche Gesicht und die gerötete Nasenspitze, und es schien, als hätte sie geweint. Georgie weinte niemals.
    „Geht es um Mama?“
    „Nein … ja!“, rief Georgie. „Sie hat gesagt, sie wird mich enterben, wenn ich mich weigere, Peter zu heiraten! Gestern Abend hat er mit Papa gesprochen, und der Termin wurde für Mitte August festgesetzt.“
    Lizzie legte den Arm um sie. Georgie zitterte. „Was hast du gesagt?“
    „Ich lächelte fortwährend, so lange, bis dieser schreckliche Mensch fort war, dann begriff ich, dass ich diesen Mann nicht heiraten kann. Ich habe mir etwas vorgemacht, als ich glaubte, es wäre möglich. Zu Mama und Papa sagte ich, dass ich lieber einem Konvent beitreten würde, als ihn zu heiraten, und das habe ich ernst gemeint!“
    „Du bist nicht katholisch“, bemerkte Lizzie.
    „Darauf hat Papa mich ebenfalls hingewiesen – ich sagte, ich würde konvertieren. Und das war der Zeitpunkt, an dem Mama einen

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