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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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kann.“
    „Nein“, sagte er und drehte sich zu ihr um. „Ich habe so viel auf mich genommen, damit du eine Zukunft hast und glücklich wirst. Das war nicht so einfach. Ich will, dass du nach Harmon House zurückkehrst. Sofort!“
    Blanche war dagegen. „Ich wollte die Feiertage hier verbringen. Mit dir.“
    Er verlor die Fassung. „Du musst bei deinem Verlobten sein. Oder wäre es dir lieber, wenn er zu seiner Mätresse zurückkehrt?“
    Blanche stockte der Atem. „Er hat eine Mätresse?“ Ihre Empörung mischte sich mit Interesse.
    Harrington errötete.„Letzten Sommer war er häufig mit Miss Elizabeth Fitzgerald zusammen. Genauer gesagt, sie lebten zusammen auf Wicklow. Sie ist die Mutter seines Bastards.“
    Blanche konnte es kaum glauben. „Und ich höre jetzt zum ersten Mal davon?“
    „Ich stellte Miss Fitzgerald dort zur Rede und sorgte dafür, dass sie ihren Fehler erkannte. Außerdem sorgte ich dafür, dass sie ihn verließ“, sagte Harrington. „Ich wollte nicht, dass sie im Weg war.“
    Allmählich erholte Blanche sich von dem Schock. „Das muss eine ernste Angelegenheit gewesen sein. Wenn sie ihm ein Kind geboren und ganz offen mit ihm zusammengelebt hat …“
    „Es spielt keine Rolle“, sagte Harrington. „Überraschenderweise ist sie eine sehr wohlerzogene junge Dame, und sie bedauerte ihr sündhaftes Tun. Aber um sicherzugehen, dass die Affäre wirklich vorbei war, musste ich ihren Abschiedsbrief an Tyrell vernichten. Zweifellos hat sie ihn geliebt“, fügte er noch hinzu.
    „Du hast ihren Brief vernichtet? Vater!“ Sie wurde immer neugieriger – es hatte eine Liebesaffäre gegeben?
    „Ich habe es für dich getan, Liebes. Ich wollte nicht, dass Tyrell ihr nachläuft.“
    Wenn ihr Vater solche Mühen auf sich nahm, bedeutete das, dass Tyrell Miss Fitzgerald geliebt hatte? Sie vermochte sich kaum vorzustellen, dass er einer Frau leidenschaftlich zugetan war. „Vater. Ich glaube, du hättest den Brief nicht zerstören sollen. Es war falsch.“
    „Es war ein Liebesbrief, und ich wollte nicht, dass Tyrell ihn sieht.“ Seine Stimmung war schlecht. „Ich erzähle dir all das aus einem bestimmten Grund, meine Liebe. Miss Fitzgerald lebt bei ihrer Tante am Belgrave Square. Jetzt ist auch Tyrell in London. Das beschäftigt mich. Ich möchte, dass er dir seine Aufmerksamkeit schenkt, Blanche. Ich möchte nicht, dass er ihr eines Tages zufällig im Park über den Weg läuft. Und deshalb bestehe ich darauf, dass du nach Harmon House zurückkehrst.“
    Blanche konnte unmöglich zurück. Daher schüttelte sie entschieden den Kopf. „Vater, ich will dich nicht verlassen. Bitte zwing mich nicht dazu.“
    Harrington sah sie lange an, dann veränderte sich seine Miene. „Du weißt, ich habe dir nie etwas abschlagen können, nicht wenn du mich so bittest wie jetzt.“
    Blanche war sehr erleichtert. „Hab vielen Dank.“
    „Aber Tyrell darfst du nicht aufgeben“, fügte er rasch hinzu. „Bei ihm liegt deine Zukunft, Blanche. Ich werde nicht immer hier sein.“
    Sie schluckte schwer und weigerte sich, an den Tag zu denken, an dem Gott ihren Vater zu sich nehmen würde. Darüber nachzudenken, könnte sie nicht ertragen.
    „Ich werde ihn bitten, uns morgen zum Abendessen Gesellschaft zu leisten“, ergänzte ihr Vater. Dann legte er ihr den Arm um die Schultern. „Wie hört sich das an?“
    „Gut“, murmelte Blanche, aber sie hatte ihm kaum zugehört. Gerade jetzt dachte sie über Tyrells Mätresse nach. Allem Anschein nach lebte Miss Fitzgerald nur eine kurze Kutschfahrt von ihr entfernt.

22. Kapitel
    Ein schockierender Besuch
    Lizzie saß allein im Salon und versuchte, einen Roman zu lesen, doch es war ihr unmöglich, sich darauf zu konzentrieren. Es war der Tag nach Weihnachten, und obwohl sich ihre Schwester und ihre Tante im Haus befanden, fühlte sie sich seltsamerweise sehr allein und verlassen. Ständig musste sie an Tyrell und Ned denken, und sie fragte sich, wie die beiden wohl ihr gemeinsames Weihnachtsfest erlebt hatten. Die Buchstaben auf den Seiten tanzten vor ihren Augen und verschwammen schließlich. Gerade als sie aufgab und das Buch zuschlug, kam Leclerc herein. In den Händen hielt er ein Blumenbukett. „Miss Fitzgerald?“ Er lächelte sie an. „Dies hier wurde gerade abgegeben.“
    Lizzie ahnte nicht im Geringsten, wer ihr wohl Blumen schickte. „Wie schön“, sagte sie und freute sich über die Ablenkung. Die Tatsache, dass der Tag grau und trüb war, trug nicht

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