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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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wieder wohler ist. Meinen Ärzten zufolge wird das in einigen Monaten der Fall sein. Ich erwarte Georgina May, Annabelle Louise und Elizabeth Anne nächste Woche in Merrion Square. Mit den besten Wünschen Eleanor Fitzgerald de Barry.“
    Mama hatte immer größere Augen gemacht. Lizzie fiel es schwer zu atmen, sie war fest davon überzeugt, ihre Mutter würde bemerken, dass die Einladung eine Fälschung war. „Ach, sie hat nur die Mädchen eingeladen“, meinte Mama enttäuscht.
    „Und sie deutet nicht einmal an, was ihr fehlt“, wunderte sich Papa.
    Georgie war schon aufgesprungen. „Sie will, dass wir für mehrere Monate bei ihr bleiben?“
    Lizzie erhob sich ebenfalls. „Natürlich müssen wir gleich hinfahren und uns um sie kümmern, wenn sie krank ist, Mama. Georgie und ich werden sofort mit den Vorbereitungen beginnen. Wenn wir über den Kanal fahren, werden wir in ein paar Tagen dort sein.“
    Papa ging zu Mama und tätschelte ihre Schulter. „Für unsere Töchter wäre das gut so, Mama“, sagte er. „Gewöhnlich werden wir nur für ein paar Wochen eingeladen und nicht mehr. Wenn es Eleanor nicht gut geht, werden die Mädchen eine Weile bleiben.“
    Mama blickte zu ihm auf, und allmählich kehrte die Farbe in ihre Wangen zurück. „Ach Liebster, du hast recht. Eigentlich ist es ein Segen. In Dublin gibt es so viel mehr Möglichkeiten als hier auf dem Land.“
    Anna stöhnte plötzlich auf. Lizzie zuckte zusammen, als ihre Schwester sagte: „Aber was ist mit Thomas? Dublin ist zu weit, als dass er mich dort besuchen könnte.“ Ihre Wangen waren sehr rot.
    Mama zögerte.
    Lizzie sagte: „Liebes, wir wissen alle, dass die Liebe mit der Entfernung nur wächst.“
    „Ja, das stimmt“, sagte Mama und erhob sich. „Und Anna, nun, da du in festen Händen bist, wünschst du dir sicher dasselbe für deine Schwestern. Gewiss gibt es dort Feste und Bälle und weit mehr Einladungen als hier.“
    Anna schien überredet zu sein. „Natürlich möchte ich, dass meine Schwestern Ehemänner finden“, murmelte sie mit gesenktem Blick. Sie wirkte jetzt ein wenig rundlich, obwohl noch niemandem in der Familie aufgefallen war, dass sie an Gewicht zugenommen hatte.
    „Mama, ich kann nicht gehen“, erklärte Georgie plötzlich. „Nicht für einen so langen Zeitraum. Du brauchst mich hier.“
    Lizzie sah sie ungläubig an. Was ging in ihrer Schwester vor?
    Mama runzelte die Stirn, als sie sich ihrer Ältesten zuwandte. „Mr. Harold hat noch nicht um dich angehalten, obwohl er den Eindruck erweckt, dass er das zu tun beabsichtigt. Du hast recht. Du kannst nicht fort. Nicht für mehrere Monate. Du musst hierbleiben und ihn weiter ermutigen.“
    „Mama! In Dublin kann Georgie einen Besseren finden!“, rief Lizzie entgeistert. Sie war entschlossen, Georgie so weit von Peter Harold fortzubringen wie nur möglich.
    Mama zog die Brauen hoch. „Mr. Harold ist ein hervorragender Bewerber. Auch wenn er nicht von Adel ist, sondern Weinhändler und außerdem ein Abweichler, aber er ist vermögend und außerdem der einzige Bewerber, den Georgie je hatte. Nein, je länger ich darüber nachdenke, desto mehr neige ich zu der Ansicht, Georgie sollte hierbleiben. Du kannst mit Anna als Begleitung nach Dublin gehen. Wenn du die einzige unverheiratete Schwester bist, werden sich deine Aussichten sogar noch verbessern.“
    Georgie schien zu resignieren. „Auch wenn ich nicht mitgehe, werde ich Lizzie bei den Reiseplänen helfen.“
    Lizzie warf Anna einen hilflosen Blick zu. Die erwiderte den Blick und wandte sich dann wieder dem Brief zu, den sie beide verfasst hatten. „Ich werde an Thomas schreiben und ihm den Grund für meine Abwesenheit erklären“, verkündete Anna und stand auf. „Und, Lizzie … wenn wir sofort abreisen sollen, dann müssen wir anfangen zu packen.“ Damit eilte sie schon aus dem Zimmer.
    „Nimm deine besten Sachen mit!“, rief Mama ihr nach.
    Lizzie betrat das Schlafzimmer, das sie mit Anna teilte, wohl wissend, dass die übrige Familie noch unten beisammensaß. Hinter sich schloss sie die Tür und sagte so leise, wie sie nur konnte: „Bisher glaubt Mama noch, dass wir nach Merrion Square eingeladen wurden.“
    Anna nickte. „Mama hat dir den Plan abgenommen. Genau wie Georgie.“ Sie biss sich auf die Lippen. „Aber Mama wird nicht erlauben, dass Georgie mit uns kommt.“
    Lizzie hasste es, jemanden belügen zu müssen, vor allem wenn es sich dabei um Georgie handelt, aber es war einfach zu

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