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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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Dublin!“
    Georgie verzog das Gesicht. „Ich mache mir Sorgen um Mamas Gesundheit. Niemand wäre da, der sich um sie kümmert, dafür sorgt, dass sie sich ausruht und genug isst, wenn ich mit euch gehe. Ich kann Mama nicht für mehrere Monate allein lassen.“
    Lizzie erkannte, dass Georgie wieder einmal einen Entschluss gefasst hatte. Niemand konnte eigensinniger sein als sie. „Aber was ist, wenn Mr. Harold dir einen Antrag macht?“
    Georgie verschränkte die Arme. „Er macht mir nun schon seit Monaten den Hof. Vielleicht hat er auch erkannt, dass ich nicht gerade die beste Partie wäre?“
    „Das ist keine Antwort“, drängte Lizzie.
    Georgie errötete. „Was erwartest du von mir? Dass ich seinen Antrag ablehne? Wenn er um meine Hand anhält, werde ich sehr sorgfältig über meine Zukunft nachdenken müssen. Ich glaube nicht, dass ich jemals einen zweiten Heiratsantrag bekommen werde. Ich bemühe mich sehr, ihn zu mögen.“
    Lizzie und Anna sahen sich an.
    „Ich komme schon klar“, sagte Georgie leise. „Außerdem hat Mama recht, diese Reise wird Lizzies Chancen erhöhen, einen Verehrer zu finden.“ Sie versuchte, ein Lächeln zustande zu bringen, doch es gelang ihr nicht. „Kommt, ich helfe euch packen.“
    Lizzie umfasste ihren Arm. „Aber ich will niemanden heiraten.“
    Georgie zog die Brauen hoch. „Das liegt nur daran, dass du noch nie verliebt warst.“
    Lizzie wandte sich ab. Sie dachte an Tyrell de Warennes glühende Blicke auf dem Kostümball.
    „Du träumst doch nicht etwa schon wieder von Tyrell de Warenne?“, rief Georgie.
    Lizzie zögerte. Sie hatte nie aufgehört, von Tyrell zu träumen, keinen einzigen Tag in den letzten vier Monaten. „Natürlich nicht“, erwiderte sie.
    „Lizzie, ich habe neben Mama gestanden, als Sir James erwähnte, dass die de Warennes nach Wicklow gefahren sind“, sagte Georgie. Wicklow war der Landsitz der de Warennes, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Grafschaft, in der er sich befand. Sie zögerte. „Tyrell hat einen Posten im irischen Schatzamt bekommen, einen sehr wichtigen Posten.“
    Lizzie fühlte, wie ihr schwindelig wurde. Tyrell würde in Dublin sein, als hoher Regierungsbeamter? Oh! Damit konnte sie sich jetzt nicht beschäftigen, nicht jetzt, da Annas Krise eine so schwere Last bedeutete. „Georgie, sei nicht albern“, sagte sie. „Seit letztem Oktober habe ich keinen einzigen Gedanken mehr an ihn verschwendet. Ich habe bedeutend Wichtigeres im Kopf.“ Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Anna erbleichte.
    „Zum Beispiel?“, fragte Georgie misstrauisch.
    Lizzie lächelte. „Dich vor einem Schicksal zu bewahren, das schlimmer ist als der Tod, zum Beispiel. Also – warum hilfst du uns nicht? Wir haben viel zu tun und nur wenig Zeit.“
    Die Docks des Grand Canal in Dublin lagen südlich des Liffey und nur wenige Blocks vom Merrion Square entfernt, was ein sehr praktischer Zufall war. Die Schiffsreise hatte nur vier Tage gedauert. Jetzt standen sie an der Anlegestelle, umklammerten ihre Taschen, während ein Mitglied der Besatzung Koffer und Kisten neben ihnen auftürmte. Lizzie und Anna sahen sich voll böser Ahnungen an. Anna war bleich wie ein Bettlaken, und Lizzie wusste, dass sie selbst mindestens genauso blass sein musste.
    „Unerwartet und ungeladen, wie wir ankommen, wird sie uns niemals hereinlassen“, murmelte Anna kaum hörbar.
    „Natürlich wird sie das. Wir gehören zur Familie“, wiederholte Lizzie, doch ihr Herz schlug so schnell, als hätte sie ein Wettrennen hinter sich. Jetzt mussten sie nur noch eine Kutsche finden, und im Nu würden sie vor Eleanors Tür stehen. Sie zitterte.
    „Mich hat sie nie gemocht“, klagte Anna. „Und ich habe es immer gewusst.“
    Überrascht sah Lizzie ihre Schwester an. „Natürlich mag sie dich. Komm, du musst nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen. Noch nicht“, sagte sie und ergriff Annas Hand.
    „Wenigstens haben wir etwas Geld – genug, um ein Zimmer zu mieten, falls es nötig sein sollte“, rief Anna.
    „So weit wird es nicht kommen“, erklärte Lizzie nachdrücklich und wollte sich gar keine andere Möglichkeit ausmalen. Eleanor würde nicht gerade begeistert sein, sie zu sehen, aber davon abgesehen hatte sie keine Vorstellung, was geschehen würde – nur dass sie alles tun würde, um Eleanor dazu zu bringen, sie beide in ihrem Haus bleiben zu lassen. „Ich sehe eine Droschke! Warte hier!“, rief sie und lief die Pier hinunter.
    Der Kutscher war froh über

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