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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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nicht glauben? Nie zuvor habe ich dich glücklicher gesehen“, sagte sie und meinte das auch. Anna hatte ein Recht auf ein wunderbares Leben mit dem Mann, den sie liebte. Dieser eine schreckliche Fehler durfte sie nicht ruinieren. Lizzie holte tief Luft und sah ihre Schwester an. Und dann hatte sie einen Entschluss gefasst.
    „Was ist?“, flüsterte Anna und machte große Augen. „Du hast mich noch nie so entschlossen angesehen.“
    Lizzie erhob sich, straffte den Rücken und fühlte sich, als würde sie in eine Schlacht ziehen. „Ich werde eine Lösung finden, Anna. Ich schwöre es. Keine Angst. Du wirst Thomas heiraten, und niemand – niemand – wird je von diesem Kind erfahren.“

4. Kapitel
    Eine wichtige Verbindung
    Der Brief traf in der darauf folgenden Woche ein. Mama war außer sich vor Freude, kaum dass sie die Briefmarke gesehen hatte, und rief alle im Salon zusammen, damit sie den Inhalt laut vorlesen konnte.
    „Ach, es ist so lange her, seit wir von eurer lieben Tante Eleanor gehört haben“, rief sie. Vor Aufregung und freudiger Erwartung waren ihre Wangen ganz rot. Eleanor de Barry war nicht nur reich – Gerüchten zufolge besaß sie ein Vermögen von 100.000 Pfund und hatte noch keinen Erben bestimmt –, sie war auch exzentrisch, bemerkenswert offen und häufig unfreundlich. Doch sowohl aus finanziellen als auch aus gesellschaftlichen Gründen schätzte und pflegte Mama eine so wichtige Verbindung. „Ich hoffe, sie denkt an einen Besuch – oder besser noch, sie lädt uns nach Dublin oder Glen Barry ein.“
    „Mama, du solltest dich beruhigen“, sagte Georgie energisch, als sie den Salon betraten.
    „Oh, es geht mir gut! Ich habe mich nie besser gefühlt. Papa!“, rief sie dann. „Komm in den Salon – Eleanor hat uns geschrieben. Oh, ich vermute, sie will uns zu einem Besuch einladen, denn es ist schon gut anderthalb Jahre her, seit wir sie das letzte Mal gesehen haben.“ Mama strahlte ihre drei Töchter an, die ihr in den Salon gefolgt waren.
    Lizzie lächelte nur schwach und setzte sich, faltete ihre Hände und legte sie dann sorgsam auf ihre Knie. Dabei vermied sie es ebenso sorgsam, Anna anzusehen. Anna war schuldbewusst errötet.
    Eleanors schöner Brief war eine Fälschung.
    Von den Schwestern wusste nur Georgie nicht Bescheid. Georgie konnte sehr moralisch und korrekt sein, deswegen hatten sie ihr noch nichts von Anna erzählt. Lizzie wollte das in Dublin nachholen, für den Fall, dass Georgie ihren Betrug nicht guthieß.
    „Ich bin sicher, sie bestellt uns ein“, sagte Georgie, und Lizzie wusste genau, wie schwer es ihr fiel, so zu tun, als wäre es ihr egal. Aber ihr gedämpfter Tonfall widersprach ihren glänzenden Augen. „Ein Treffen ist längst überfällig.“ Georgie sah hinüber zu Lizzie, die sie anlächelte. Lizzie wusste, wie sehr Georgina Dublin liebte. Als sie ihre Tante das letzte Mal gesehen hatten, war Eleanor unerwartet in Raven Hall aufgetaucht und drei Wochen geblieben. Es war Jahre her, seit sie zum letzten Mal in Eleanors elegantes Stadthaus am Merrion Square eingeladen worden waren.
    Mama fächelte sich mit dem Brief Luft zu. „Wo ist Papa? Ach, wie ich Dublin liebe“, erklärte sie.
    Anna lächelte Lizzie zu, und ihre Blicke begegneten sich.
    Rasch wandte Lizzie sich ab. „Gewöhnlich lädt Tante Eleanor uns nach Glen Barry in Wicklow ein.“ Ihr Herz klopfte wie rasend.
    „Ja, aber dann im Juli oder August. Ich bin sicher, dass sie uns diesmal nach Dublin bittet, und deshalb bin ich so aufgeregt. Denn ganz bestimmt sind ein paar sehr interessante Menschen in der Stadt, auch wenn unsere gefragtesten Herren sich gewiss in London aufhalten werden.“ Mama fächelte heftiger. „Papa!“
    Gerade in diesem Augenblick betrat Papa den Salon. Er stützte sich auf seinen Spazierstock, denn sein linkes Knie schmerzte ihn mehr als gewöhnlich. „Mama, ich bin nicht taub. Also, wie ich höre, ist eine Einladung von meiner Schwester gekommen?“
    „Ach, ich bete darum!“ Mama begann zu lesen.
    Lizzie vermied es, Anna anzusehen.
    „Sie hat ihn vor fünf Tagen geschrieben“, rief sie aus. „Ich wünschte, wir hätten hier eine Post wie in England!“
    „Mama, lies ihn laut vor“, bat Georgie.
    „Mein lieber Gerald und liebe Lydia“, las Mama. „Ich hoffe, dieser Brief erreicht euch bei guter Gesundheit. Ich habe beschlossen, dass es Zeit ist für einen Besuch. Mir ging es nicht gut, und ich wünsche eure drei Töchter bei mir zu haben, bis mir

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