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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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und drehte dann den Wasserhahn auf. „Kann ich dich mal was fragen?“
„Natürlich.“
„Hat Ayden mich dir gegenüber mal erwähnt? Also im positiven Sinne, so als würde er auf mich stehen?“
Was war das den bitte für eine Frage? „Nicht das ich wüsste.“ Ich lehnte mich mit dem Hintern gegen den Waschtisch, und verschränkte die Arme vor der Brust. Dabei behielt ich Alina genau im Auge. „Eigentlich haben wir nur einmal über dich gesprochen, und dass war kurz nachdem ihr euch kennen gelernt habt.“
„Und was hat er da so gesagt?“ Sie fragte das so, als würde es sie nicht wirklich interessieren, behielt den Blick stur auf ihrer Hand unter dem Wasserstrahl, doch ich sah ihr die Neugierde an der Nasenspitze an.
„Eigentlich nicht viel. Er hat mich nur gefragt, ob du auch mit ihm Blutsverwandt bist. Das war schon alles.“
Das ließ Alina seufzen. „Weißt du, irgendwie ist er seltsam. Er hat mir gesagt, dass er mich mag, weil ich so anders bin als diese ganzen Porzellanpüppchen, die sich sonst an seine Fersen heften.“ Sie drehte den Wasserhahn ab, und wollte wie ich zuvor schon Tücher aus dem Spender ziehen. Aber da waren ja keine, also machte sie es wie ich. „Doch er geht auf meine Annäherungsversuche gar nicht ein. Gestern vor dem Essen habe ich ihn in mein Zimmer gelockt, und ihm mehr als nur einmal die Möglichkeit gegeben, mich zu küssen. Er hat keine davon wahr genommen.“
„Vielleicht ist er ja schüchtern.“ Das glaubte ich zwar nicht, aber was Besseres fiel mir im Augenblick nicht ein.
Sie tat es mir nach, und lehnte sich ebenfalls gegen den Waschtisch. „Das habe ich auch überlegt, also hab ich angegriffen.“
Wie sich das anhörte, als seien wir im Krieg. „Und?“
„Er hat sich blitzschnell abgewandt, und so getan, als hätte er diesen eindeutigen Versuch nicht bemerkt. Und dann hat er die Flucht ergriffen. Angeblich hatte er fürchterlichen Hunger, und dann mussten wir Kian noch holen, weil der sicher auch noch hunger hatte. Und dann haben die beiden mich die ganze Zeit ignoriert.“ Sie seufzte wieder. „Erst in der Küche hat er mich wieder beachtet. Natürlich nur platonisch.“
Hm, das hörte sich schon komisch an. Wie ich Cio verstanden hatte, ließ mein Halbbruder doch sonst nichts anbrennen. Aber wenn man so alles zusammen nahm. „Naja, im Moment ist ja auch viel los. Vielleicht steht ihm einfach nicht der Sinn nach knutschen.“
„Ich glaub langsam, er will nur eine Freundschaft“, gab sie etwas frustriert von sich.
„Freundschaft ist doch was gutes“, traute ich mich zu sagen, und musterte sie etwas eingehender. Ihre türkiesen Haare saßen nicht so perfekt wie sonst, aber das war auch schon alles. „Oder hast du dich etwa in ihn verknallt?“
„Hm, keine Ahnung. Nicht so wirklich. Er gefällt mir einfach. Aber ich ihm scheinbar nicht.“
Was sollte ich da noch sagen? In solchen Sachen war ich nicht gut. Meine Männergeschichten bekam ich ja auch nie auf die Reihe, warum also suchte sie bei mir Rat? „Naja, vielleicht stimmt die Chemie zwischen euch einfach nicht.“
„Chemie also?“Alina drehte mir ihr Gesicht zu. In ihren Augen funkelte es belustigt. „Aber wie es mir scheint, stimmt die Chemie zwischen dir und Cio.“
„W-was?“
„Ach komm schon, das sieht doch ein blinder mit ´nem Krückstock. Ihr beide hängt ständig aufeinander.“
„Wir kommen halt einfach gut miteinander aus.“ Ich stieß mich vom Waschtisch ab, und strebte eilig der Tür entgegen. Diesem Gespräch musste ich mich dringend entziehen. Doch leider ließ Alina sich nicht so schnell abschütteln. Sie war schon wieder an meiner Seite, kaum dass ich das Frauenklo der Tankstelle verlassen hatte.
„Du hast dich in ihn verguckt, oder?“, fragte sie auch gleich völlig unverblümt, als wir um das Gebäude rumliefen, um nach vorne zum Shop zu kommen.
„Das ist absurd.“ Genau, immer schön bestreiten, dann würde sie mir sicher nicht auf die Spur kommen.
„Wenn du es mir nicht sagen willst, okay, aber lüg mich nicht an.“
„Ich will es dir nicht sagen“; rutschte es mir über die Lippen, ohne dass ich nähr darüber nachdenken konnte. Die Retourkutsche bekam ich prompt.
„Das war ein Eingeständnis“, grinste sie mich an. „Du hast dich in ihn verknallt.“
Ja, leider. „Ob es nun so ist oder nicht, er hat eine Freundin, und deswegen ist es egal.“
„Eine Freundin ist ein Hindernis, aber kein Grund.“
„Für mich ist das ein sehr guter Grund.“
Die automatischen

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