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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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übertrieben, aber wirklich wohl fühlte ich mich hierbei trotzdem nicht.

„Wo muss ich hin?“, fragte Kian, und lenkte den Wagen aus der Parklücke heraus.

„Moment.“ Ich klappte die Ausdrucke auseinander, und reichte sie ihm dann nach vorne. Da Kian aber gerade mit der Straße beschäftigt war, nahm Ayden sich ihrer an, und sagte nach einer kurzen Studie des Plans: „Wir müssen zur A7.“

Das war gestern Nacht gewesen, vor knapp neunzehn Stunden, und langsam brach bereits der Abend an. Nur noch etwas über eine Stunde, dann würden wir an unserem Ziel sein, den Hafen Ponte Doria. Am liebsten wäre ich einfach durchgefahren, den mit jeder verstreichenden Minute wuchs meine Nervosität weiter an, aber Alina hatte unbedingt aufs Klo gemusst. Außerdem war Cio hungrig, und Kian waren so langsam die Beine eingeschlafen.
Bis auf unseren kleinen Abstecher zu dem kleinen Tante-Emma-Laden nach dem aufstehen, waren wir die ganze Zeit in dieses Gefährt eingepfercht gewesen. Und ich verstand die anderen ja auch, dass sie mal eine kurze Pause brauchten. Trotzdem machte mich dieses Warten unruhig. Jede Minute die wir ungenutzt verstreichen ließen, konnte die entscheidende sein. Und es war doch nur noch eine Stunde.
Seufzend drehte ich den Wasserhahn auf, und spritzte mir das kühle Nass ins Gesicht. Ich war nicht nur nervös, ich war auch ziemlich angespannt, und müde. Zwar hatten wir heute Morgen eine Rast eingelegt, um etwas zu schlafen, doch wirklich erholsam war es nicht gewesen. Und das aufwachen erst. Irgendwann hatte Ayden gestreikt. Alina war schon lange eingeschlafen, und Cio dümpelte auch schon zwischen Gut und Böse. Da war auf den nächsten Parkplatz gefahren, wo wir die Rücksitze umgeklappt hatten, um uns gemeinsam in den hinteren Teil quetschen zu können.  Die Nacht war, um es mal schlicht ausdrücken, einfach grauenhaft gewesen. Doch nichts im Vergleich zu dem Morgen der gefolgt war.
Da bohrte sich etwas in mein Bein, und wie ich nach einem müden blinzeln feststellen musste, war es Alinas Kralle. Vor dem Schlafengehen hatte sie sich genau wie Ayden und Cio in einen Wolf verwandelt, damit wir hier hinten mehr Platz zum schlafen hatten. Das hieß aber noch lange nicht, dass sie sich nicht trotzdem breitmachen konnte.

Ich blinzelte erneut. Wie spät es wohl war? Jedenfalls schien die Sonne bereits durch alle Fenster in den Wagen. War aber auch nicht weiter verwunderlich. Als wir uns zum Schlafen in den Kofferraum verzogen hatten, hatte die aufkommende Dämmerung bereits den Morgen angekündigt. Doch wir waren alle so müde gewesen, dass wir keinen Meter hatten weiterfahren können, ohne Gefahr zu laufen, uns mit dem Auto demnächst um den nächsten Baum zu wickeln.

Die folgenden Stunden waren nicht sehr erholsam gewesen. Zwar wurde mir der Rücken die ganze Zeit von Cios warmem Fell gewärmt, aber ich hatte keine Decke. Außerdem war so ein Kofferraum nicht gerade sehr bequem, und Alina hatte einen sehr unruhigen Schlaf. Das war nicht das erste Mal, dass sich eine ihrer Krallen in meine Haut bohrte.

Ich zog mein Bein ein wenig zurück, und bemerkte dabei im Augenwinkel eine Bewegung. Kian war auch schon wach, und strich mit der Hand vorsichtig über Aydens Kopf, kraulte das weiche Fell hinter den Ohren. Und das schien er nicht erst seit ein paar Sekunden zu machen.

Meine Stirn legte sich leicht in Falten. Durch Aydens Kopf war mein Gesicht verdeckt, er konnte nicht sehen, dass ich bereits wach war, und ihn beobachtete. Ach Kian. Seufz. Ich hatte ihm doch gesagt, dass das nichts brachte. Warum nur konnte dieser Kerl  nicht hören? Gerade war ich im Begriff den Mund aufzumachen, um ihm genau das zu sagen, als ich bemerkte, das Aydens Augen einen Spalt offen waren. Er schief gar nicht. Ähm … o-kay. Hieß das, er billigte diese Berührungen? Jetzt verstand ich gar nichts mehr. Sollte ich jetzt lieber still sein, oder die beiden auf mich aufmerksam machen?

Die Frage erübrigte sich im nächsten Moment, als Alina sich im Schlaf drehte, und mir dabei mit den Krallen erneut übers Bein kratzte. „Au, verdammt!“

Ayden sprang so schnell auf die Beine, dass er mit dem Kopf gegen die Decke stieß, und mich böse ansah, als wäre ich schuld daran gewesen. Der Krach ließ dann auch Alina aufwachen – dieses Mädel konnte wirklich überall schlafen. Dabei streckte sie genüsslich alle Viere von sich, kratzte mich noch mal, und rollte sich dann auf den Bauch.

„Ich muss mal pinkeln.“
„Das sind

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