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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Schritten durch das Zimmer an meine Seite kam. Mein Blick blieb stur aus dem Fenster gerichtet, als er sich neben mich setzte.
    Natürlich spürte ich seinen eindringlichen Blick, doch ich tat so, als würde ich es nicht bemerken, und konzentrierte mich einfach auf die beiden Wächter am Tor, die zwischen dem Nebel der langsam über den Boden kroch, leise miteinander sprachen.
    „Bitte, sieh mich wieder an. Ich will nicht das es so zwischen uns ist.“
    „Es gibt kein zwischen uns“, sagte ich leise. Und wäre ich schlau gewesen, dann hätte ich dafür gesorgt, dass es niemals so etwas gegeben hätte. Viel Leid wäre mir damit erspart geblieben. Aber wie sagte man so schön? Hinterher war man immer schlauer, und Erfahrungen prägten das Leben. Aber dies war etwas, auf das ich gut und gerne hätte verzichten können.
    Eine zarte Berührung an meinem Arm ließ mich von ihm wegrutschen. Es war mein ernst gewesen, als ich gesagt hatte, er solle mich nicht mehr anfassen. Das würde es nur noch schwerer für mich machen.
    Cio seufzte schwer. „Weißt du, als du diese Frage gestellt hast, das war … ich schwöre dir, das hatte nichts mit Iesha zu tun.“
    „Das ist egal.“ Einfach weil ich ihm sowieso nicht glauben konnte. Mein Vertrauen in ihn … es war einfach erschüttert worden.
    „Nein, es ist nicht egal.“ Cio rutschte um mich herum, bis er halb vor mir saß. „Das an dem Morgen, das ist nicht einfach aus einer Laune heraus passiert, sondern … okay, ist es doch irgendwie, aber … man, was ich eigentlich sagen will, das ist einfach … Iesha, sie hat mich auch einmal so angesehen, und ... ja, okay, ich geb´s zu, ich hab Panik bekommen, weil ich es vorher einfach nicht gemerkt hab. Ich wusste ja, dass du mich magst, und dass du eine kleine Schwärmerei für mich hast, aber als du mich so angesehen hast, und dann diese Frage … ich hätte nicht gedacht …“ Er sah mich beinahe hilflos, ja fast flehentlich an. „Unterbrech mich ruhig, wenn ich falsch liege.“
    Ich wandte den Blick von den Wächtern ab, blieb aber weiter still, denn ich konnte ihm nur zustimmen. Das was ich in diesem Moment in seinen Augen gesehen hatte, konnte man wirklich nur als Panik bezeichnen.
    Als er diesem Mal seine Hand hob, und mich damit vorsichtig, ja fast zögernd am Arm berührte, zuckte ich nicht vor ihm zurück. Ich wusste es war töricht, aber mittlerweile es war auch egal.
    „Es tut mir so leid. Wenn ich könnte, würde ich es gerne wieder gut machen.“
    „Warum? Es würde doch eh nichts bringen. Geschehen ist geschehen.“ Das hatte ich in den letzten Wochen nur zu deutlich gelernt. Egal was man getan hatte, es ließ sich nicht mehr rückgängig machen – wie sehr man es sich wünschte.
    Langsam ließ er seine Hand an meinem Arm heruntergleiten, und schloss meine Finger dann darin ein. Und auch wenn das Gefühl dabei viel zu willkommen war, erwiderte ich den leichten Druck nicht. „Ich mag dich, Zsa Zsa. Mehr als nur ein Freund. Du bist für mich … ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll.“ Er drückte kurz die Lippen aufeinander. „Wenn ich dich berühre, oder dich … ich …“ Er seufzte. „Tut mir leid, ich bin einfach nicht gut in sowas. Was ich sagen will … du darfst nicht denken, dass ich das alles nur gemacht habe, weil ich wegen Iesha gefrustet bin, oder sowas. Ich … ich mag dich wirklich, und als ich verstanden habe dass es dir genauso geht, dass du …“ Mit der freien Hand raufte er sich nervös durch die Haare. „Es ist einfach …“
    „Du liebst mich nicht“, sagte ich leise.
    „Ja … nein … ich weiß nicht.“ Er ließ seinen Arm wieder sinken, und hinterließ eine völlig zerraufte Frisur.
    Einen Moment herrschte Schweigen zwischen uns. Er blickte aus dem Fenster hinunter zu den Wächtern, drückte meine Hand ein wenig fester, und richtete den Blick dann wieder auf mich. „Ich weiß nicht genau was es ist. Ich bin einfach gerne mit dir zusammen, und ich mag es von dir berührt zu werden.“ Sein Daumen zog träge Kreise auf meinem Handrücken. „Es ist mit dir so anders, als mit allen Mädels, die ich bisher gekannt habe. Ich hasse es wenn du sauer auf mich bist, und wenn du lachst, das ist … das …“ Er seufzte schwer. „Verdammt, ich rede hier schon wieder Bockmist.“
    „Nicht mehr als sonst auch.“
    Das ließ seinen Mundwinkel leicht zucken. „Ich weiß nicht ob es Liebe ist“, gab er leise zu. „Ich weiß nur, dass ich dich nicht verlieren will. Zu sehen,

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