Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
Vom Netzwerk:
während ihre Hände sich in meine Haare krallten. Dabei gab sie ein Geräusch von sich, das weit mehr als ein einfaches Knurren war.
    Sie war wie besessen von dem Gedanken mich zu verletzen, dass sie gar nichts anderes mehr um sich herum wahr nahm. Das war wohl auch der einzige Grund, warum es mit gelang, nach dem abgebrochenen Knüppel zu tasten, und damit auszuholen.
    Ich dachte gar nicht erst darüber nach was ich da tat, oder was das für Konsequenzen haben konnte. Ich schlug einfach zu, donnerte ihr das Ding gegen den Kopf, und versetzte ihr dann noch einen kräftigen Tritt mit dem Knie gegen die Hüfte.
    Sie stöhnte vor Schmerz auf, und kippte einfach zur Seite.
    Hastig rutschte ich von ihr Weg. Mein Atem ging nur stoßweise, meine Schulter schmerze, mein Kopf schmerzte, jedes verfluchte Teil meines Körpers schien zu schmerzen, und auch wenn ich nichts lieber getan hätte als aufzuspringen, und davon zu laufen, schaffte ich es nur langsam auf die wackligen Beine. Dabei ließ ich Iesha nicht aus den Augen.
    Sie war nicht bewusstlos, nur leicht benommen. Schwerfällig arbeitete sie sich auf alle Viere, und schüttelte mehrmals den Kopf, als versuchte sie ihren Blick klar zu bekommen. Dabei drohte sie mit den Armen wegzuknicken.
    Ich zog mich langsam vor ihr zurück, hielt mir die Schulter, doch eine Wand im Rücken verhinderte einen weiteren Rückzug. Und als ihr Blick sich dann wieder auf mich richtete, war ich einen Augenblick wie erstarrt.
    Sie Lächelte. Ihre Lippen waren blutig, die Augen dem Wahn anheimgefallen, und doch lächelte sie auf so eine grausige Art und Weise, dass es mich bis ins Innerste fröstelte. Dieser Frau war wirklich verrückt, völlig durchgeknallt.
    Langsam, als bereitete es ihr schmerzen, richtete sie sich schwankend auf. Dabei bemerkte ich die Wunde an ihrem Kopf.
Das war ich gewesen!
Ohr Gott. Sie strich sich mit der Hand über den Mund, und verschmierte das Blut so, anstatt es wegzuwischen. „Du willst also spielen.“ Immer noch lächelte sie. „Das kannst du haben!“
    In dem Moment sprang von der Seite meine Mutter herbei, und stieß sie einfach weg. Dabei knallte sie so ungünstig mit dem Kopf gegen die Wand, dass sie in der nächsten Sekunde einfach in sich zusammensackte, und sich nicht mehr bewegte.
    „Nein!“, schrie ich, als meine Mutter auch noch ihre Klaue hob, und mit ausgefahrenen Krallen nach der Bewusstlosen schlagen wollte.
    Sie hielt inne, sah schwer atmend zu mir, und wurde sich dann wohl bewusst, was sie gerad in Begriff war zu tun: Jemanden zu verletzen, der sich nicht wehren konnte.
    „Was macht ihr noch hier?!“, brüllte mein Vater uns da an.
    Einheitlich drehten wir uns zu ihm um, aber da war er schon bei uns, packte uns, und schob uns weiter.
    Ich blickte an ihm vorbei, nach links und nach rechts, als er uns unerbittlich weiter schob. Vorbei an einem Mann, der röchelnd am Boden lag, an zwei Wölfen, die sich so ineinander verbissen hatten, das ihre Felle von Blut und Speichel schon ganz verklebt waren. „Wo ist Cio?“, fragte ich panisch. Ich konnte ihn nicht sehen. Eben war er doch noch bei meinem Vater gewesen, also wo steckte er nun? „Papa!“
    „Er ist hinter Cerberus her.“
    Vor uns sprangen zwei Wölf gleichzeitig auf eine Vampirin, die kreischend zu Boden ging.
    Mein Vater sah für einen Moment so aus, als wolle er ihr helfen, entschied sich dann aber doch dafür, mich und Mama auf das klaffende Loch zuzuschieben, dass einmal das Portal gewesen war.
    „Cerberus?“, fragte ich, und wich zur Seite, um ein Gesteinsbrocken auszuweichen.
    „Ja, der Hund ist durch den Seitengang abgehauen.“ Mein Vater sah sich alarmiert über die Schulter, als es hinter uns krachte, ließ sich auf seinem Weg aber nicht beirren. „Er ist ihm hinterher, bevor ich ihn aufhalten konnte.“
    Vor uns rangen zwei Wächter mit drei Vampiren, und versperrten somit den Weg nach draußen.
    „Du hast ihn allein gelassen?!“
    Darauf reagierte mein Vater gar nicht. Vielleicht blieb ihn auch einfach nicht die Zeit dazu, denn von der Seite sprang ein weiterer Wächter heran. Mein Vater veranstaltete etwas, das mich an einen Roundhous-Kick denken ließ. Der Wolf jaulte auf, als er von dem Tritt erwischt wurde, segelte durch die Luft, und riss seine Kollegen, die die ganze Zeit das Portal blockiert hatten mit sich zu Boden.
    Nun hatten die Vampire leichtes Spiel.
    „Schnell!“ Mein Vater stieß uns zügig nach draußen, und damit hinein ins nächste Schlachtfeld.

Weitere Kostenlose Bücher