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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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nickte nur, als Carly ihn daran erinnerte, dass heute Abend Erins Hochzeitsprobe stattfand, mit anschließendem Abendessen im Corner Cafe - und Matt musste versprechen, dass er um acht Uhr im Anzug in der Kirche erscheinen würde. Die Gedanken an die bevorstehende Hochzeit wurden jedoch rasch von dringenderen Angelegenheiten verdrängt, als er zum Beadle Mansion hinüberfuhr. Marshas Leiche war immer noch nicht gefunden worden, obwohl man schon stundenlang mit Hilfe von Hunden, Metalldetektoren und einfachen Stangen nach ihr gesucht hatte. Dennoch war Matt überzeugt, dass sie hier irgendwo sein musste. Die Leiche der armen kleinen Genny Auden kam dann später an die Reihe; nach zweiundzwanzig Jahren würde sie ihnen bei weitem nicht mehr so viele Aufschlüsse geben wie Marshas Leiche. Außerdem wussten sie ungefähr, wo sie Marsha zu suchen hatten, während Gennys Leiche in einem ziemlich großen Gebiet vergraben sein konnte. Der Kerl müsste schon sehr dumm sein, wenn er sie in der Nähe des Heims vergraben hatte - doch nach allem, was man bis jetzt über ihn wusste, war er bestimmt nicht dumm.
    Als er Carlys Haus in der Ferne auftauchen sah, meldete sich Doris Moorman über Funk, die ihn zurück ins Büro rief. Die Überprüfung des Computers war durch die Tatsache erschwert worden, dass es nicht ganz einfach gewesen war, sich das Passwort von AOL zu besorgen. Offensichtlich hatten sie es nun endlich geschafft, und Andy hatte sich an die Arbeit gemacht.
    Als Matt das Büro betrat, saß der Freund seiner Schwester an seinem Schreibtisch und machte sich an dem Computer zu schaffen, während Antonio, Doris und Anson Jarboe, der die vergangene Nacht wieder einmal für einen kleinen Kurzurlaub im Knast verbracht hatte, ihm gespannt über die Schulter sahen.
    »Weg da«, sagte Matt zu Anson, als er an seinen Schreibtisch trat. »Das hier ist eine polizeiliche Ermittlung.«
    »Ach, komm schon, Matt«, erwiderte Anson. »Ich erzähl's schon niemandem.«
    Matt schüttelte den Kopf und zeigte zur Tür. »Du bist frei. Raus.«
    Er blickte schweigend auf den Bildschirm, während Anson widerwillig der Aufforderung nachkam. Diese Ermittlungen waren einfach zu wichtig, um es zuzulassen, dass sich irgendwelche Einzelheiten in der ganzen Stadt verbreiteten, bevor er den Täter hinter Schloss und Riegel hatte. Er hatte Andy vorübergehend zum Sheriff-Stellvertreter gemacht und ihn zur Verschwiegenheit verpflichtet - doch es ginge entschieden zu weit, auch noch Anson in die Sache einzuweihen. Sie waren so verdammt nah dran, den Kerl zu schnappen, dass seine Hände vor Anspannung kribbelten.
    »Also, was hast du herausgefunden?«, fragte er.
    »Sieh dir das an«, sagte Andy und klickte mit der Maus Marshas Mailbox an, um sie zu öffnen. Dann klickte er auf gesendet und öffnete eine E-Mail, die Marsha abgeschickt hatte. Matt warf einen Blick auf das Datum; die Nachricht war nicht einmal eine Woche vor Marshas Verschwinden abgeschickt worden. Sie war an Silverado42 adressiert.
    Ich habe gehört, dass Sie vor kurzem Glück hatten. Mich hat das Glück in letzter Zeit ein wenig im Stich gelassen. Vielleicht könnten Sie etwas von Ihrem Glück abgeb'en. Wenn Sie das tun, werde ich alles für mich behalten.
    Die nächste Botschaft, die etwas später am selben Abend abgeschickt worden war, lautete: Keine Sorge, ich habe in all den Jahren niemandem ein Wort davon gesagt, und so wird es auch bleiben bis zu meinem Tod. Aber es kostet Sie eine Kleinigkeit - sagen wir, eine Million Dollar.
    In derselben Nacht folgte noch eine dritte Nachricht: Sehen
    Sie, Sie erinnern sich noch an alles, was passiert ist. Ich auch. An alles. Genny war meine Freundin.
    »O Gott, sie hat versucht, ihn zu erpressen.«
    Es folgten noch weitere E-Mails mit ähnlichem Inhalt. Matt las sie und sah sich in seinen Vermutungen bestätigt. Dann blickte er auf die E-Mail-Adresse, an die die Nachrichten gesendet worden waren. Sie lieferte ihm überhaupt keinen Anhaltspunkt. »Wer ist das? Wer?«
    Offensichtlich jemand, der es sich leisten konnte, eine Million Dollar zu zahlen. Leider kannte er niemanden, auf den das zutraf.
    »Silverado42«, sagte Antonio nachdenklich. »Klingt so, als wäre der Kerl schon älter. Er könnte zum Beispiel 1942 geboren sein und silbergraues Haar haben.«
    »Er könnte aber auch einen Silverado fahren, so wie mein Mann«, warf Doris ein. Plötzlich erkannte sie, auf was sie damit angespielt hatte. »O nein, Matt, du wirst doch hoffentlich nicht

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