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Vergangene Zukunft

Vergangene Zukunft

Titel: Vergangene Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wie wahnsinnig brennenden Küssen hin, um die gebräuchliche Phrase wenigstens annähernd richtig zu übersetzen. Hier ist ein Beispiel, nur eines, ein x-beliebiges: ›Er hielt das Mädchen umfangen, und sein Mund preßte sich begehrlich auf ihre Lippen.«
    »Vielleicht wollte die eine Kreatur die andere verschlingen«, sagte der Captain.
    »Aber keineswegs«, erwiderte Botax ungeduldig. »Das waren brennende Küsse.«
    »Wieso brennend? Entsteht bei diesem Vorgang ein Brand?«
    »Wohl nicht im buchstäblichen Sinn. Ich stelle mir vor, daß auf diese Weise ausgedrückt wird, wie die Temperatur steigt. Je höher die Temperatur ist, nehme ich an, desto erfolgreicher werden die Jungen produziert. Ohne diesen Vorgang können die Jungen nicht hervorgebracht werden. Das ist der letzte Schritt, von dem ich gesprochen habe, die erwähnte Zusammenarbeit.«
     
    »Sir, würden Sie bitte diese Lady küssen?« sagte Botax mit feierlicher Deutlichkeit.
    »Aber ich kann mich doch nicht bewegen«, erwiderte Charlie.
    »Ich werde Sie natürlich freilassen.«
    »Aber vielleicht mag es die Lady gar nicht.«
    Marge starrte ihn zornig an.
    »Da können Sie ihre verdammten Stiefel drauf wetten, daß ich es nicht mag. Bleiben Sie mir nur ja vom Leib.«
    »Das wäre mir auch lieber, Lady. Aber was werden sie denn machen, wenn ich es nicht tu? Sehen Sie, ich will sie doch nicht verärgern. Wir könnten doch – wissen Sie, was ich meine? Nur ein ganz leichter Kuß …«
    Sie zögerte. Dann sah sie die Berechtigung dieser Maßnahme ein.
    Charlie trat auf sie zu.
    »Wenn es jetzt genehm ist, Lady.« Er tippte sich vage an den Hut, dann legte er die Hände linkisch auf ihre nackten Schultern und beugte sich verlegen vor.
    Marges Hals straffte sich. Ihre Lippen berührten die Charlies.
    »Ich fühle keinen Temperaturanstieg«, blitzte Captain Garm unmutig. Sein hitzeempfindliches Tentakel, das aus der Kopfmitte ragte, hatte sich zu voller Spannweite ausgedehnt und zitterte fröstelnd.
    »Ich auch nicht«, sagte Botax ziemlich verzweifelt. »Aber wir machen doch genau das, was in den Raumfahrer-Geschichten steht. Ich glaube, seine Gliedmaßen müßten sich mehr ausstrecken … Ah, sehen Sie, jetzt funktioniert es!«
    Wie geistesabwesend hatte Charlie den Arm um Marges nackten, weichen Körper geschlungen. Einen Augenblick lang schien sich Marge an ihn zu lehnen, doch dann wehrte sie sich heftig gegen das Kräftefeld, das sie umfangen hielt.
    »Aufhören!« Dumpf erstickte ihre Stimme im Druck von Charlies Lippen. Plötzlich biß sie zu. Mit einem wilden Schrei fuhr Charlie zurück. Seine Hand fuhr zur Unterlippe, er sah das Blut an seinen Fingern.
     
    Captain Garm schoß schnelle Blitze. Abwechselnd gelbe und blaue.
    »Ist es jetzt passiert? Wie lange müssen wir denn noch warten?«
    »Ich glaube, es wird gleich soweit sein. Wenn man gebären muß, dann gebiert man. So ist das überall im ganzen Universum. Da gibt es kein Warten.«
    »So? Wenn ich an all die schändlichen Gebräuche denke, die Sie mir geschildert haben, vergeht mir die Lust, jemals wieder zu gebären. Kommen Sie endlich zum Ende!«
    »Nur noch einen Augenblick, Captain.«
    Aber die Augenblicke verstrichen, und langsam wandelten sich die Blitze des Captains in ein düster brütendes Orange, während Botax beinahe völlig verblaßte.
    Schließlich fragte Botax zögernd: »Verzeihen Sie, Madam, aber wann werden Sie keimen?«
    »Wann werde ich was tun?«
    »Ich meine, wann werden Sie ein Junges hervorbringen?«
    »Ich habe schon ein Kind.«
    »Aber wann werden Sie jetzt ein Junges bekommen?«
    »Vorderhand gar nicht. Ich bin noch nicht in dem Zustand, um ein weiteres Kind zu bekommen.«
    »Was? Was?« fragte der Captain fordernd. »Was sagt sie?«
    »Es scheint«, erwiderte Botax matt, »daß sie im Augenblick nicht beabsichtigt, ein Junges hervorzubringen.«
    Der Farbfleck des Captains loderte in weißen Flammen.
    »Wissen Sie, was ich glaube, Investigator Botax? Ich glaube, daß Sie geisteskrank und pervers sind. Nichts passiert mit diesen Kreaturen. Es gibt keine Zusammenarbeit zwischen ihnen, und kein Junges wird geboren. Das sind zwei verschiedene Arten, und Sie treiben ein verrücktes, abscheuliches Spiel mit mir.«
    »Aber Captain …«
    »Schluß mit ›aber Captain‹! Ich habe genug. Sie haben mich zum Narren gehalten, mir den Magen umgedreht, mich angewidert und angeekelt mit dieser ganzen geschmacklosen Phantasie von Keimen und Gebären und meine Zeit vergeudet. Sie

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