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Vergessene Stimmen

Titel: Vergessene Stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Treffpunkt. Rider wartete eine Weile, dann fuhr sie vom Parkplatz über die nach Norden führenden Spuren der Tampa und folgte Mackey nach Süden. Bosch rief Nord im Audio-Raum an, um ihr zu sagen, dass Mackey die Tankstelle verlassen hatte und dass sie jetzt den Hausanschluss abhören sollte.
    Die Lichter von Mackeys Wagen waren drei Kreuzungen vor ihnen. Es herrschte kaum Verkehr, und entsprechend großen Abstand hielt Rider. Als sie an dem Parkplatz vorbeikamen, auf dem Bosch sein Auto abgestellt hatte, vergewisserte sich Bosch im Vorbeifahren, dass der Mercedes noch da stand.
    »Oh-oh«, sagte Rider plötzlich.
    Bosch richtete seine Aufmerksamkeit gerade rechtzeitig wieder auf die Straße, um mitzubekommen, wie Mackeys Wagen eine rasante 180-Grad-Wende hinlegte. Er kam jetzt direkt auf Bosch und Rider zu.
    »Was soll ich jetzt machen, Harry?«, fragte Rider.
    »Nichts. Mach auf keinen Fall irgendwas Auffälliges.«
    »Er kommt direkt auf uns zu. Er muss gemerkt haben, dass wir ihm folgen!«
    »Immer mit der Ruhe. Vielleicht hat er meinen Wagen stehen sehen.«
    Das kehlige Brummen des Camaro war schon lange zu hören, bevor der Wagen sie erreichte. Er klang bedrohlich und böse, wie ein Ungeheuer, das fauchend auf sie zuraste.

 
     
     
     
     
     
     
     
     
    31
    Der alte Camaro röhrte an Bosch und Rider vorbei. An der Saticoy fuhr er bei Rot über die Kreuzung und brauste weiter. Bosch beobachtete, wie seine Rücklichter verschwanden.
    »Was sollte das jetzt wieder?«, fragte Rider. »Glaubst du, er hat gemerkt, dass er beschattet wird?«
    »Keine …«
    Boschs Handy läutete, und er ging schnell dran. Es war Robinson.
    »Er hat gerade einen AAA-Ruf erhalten. Er war zwar nicht gerade begeistert, aber ich schätze, er muss den Auftrag annehmen.«
    »Soll das heißen, er muss jemanden abschleppen?«
    »Ja. Ein Anruf aus der AAA-Zentrale. Schätze, wenn er den Auftrag nicht angenommen hätte, hätten sie sich an eine andere Firma gewandt, und das hätte vermutlich Konsequenzen gehabt. Sprich, sie hätten das AAA-Geschäft verloren.«
    »Wo ist das Fahrzeug, das er abschleppen soll?«
    »Auf dem Reagan Freeway. Auf der Seite, auf der man in westlicher Richtung fährt, in der Nähe der Tampa-Avenue-Überführung. Es ist also nicht weit von hier. Er hat gesagt, er wäre gleich da.«
    »Okay. Dann haben wir ihn gleich wieder.«
    Bosch beendete das Gespräch und sagte Rider, sie solle wenden, ihre Tarnung sei nicht aufgeflogen und Mackey sei nur umgekehrt, um den Abschleppwagen zu holen.
    Bis sie wieder an der Kreuzung Tampa und Roscoe eintrafen, kam Mackey gerade mit dem Abschleppwagen aus der dunklen Tankstelle. Er schien es eilig zu haben.
    Da sie Mackeys Ziel kannten, konnte es sich Rider leisten, sich so weit zurückfallen zu lassen, dass er sie im Rückspiegel des Abschleppwagens unmöglich entdecken konnte. Sie fuhren auf der Tampa nach Norden, in Richtung Freeway. Der Reagan war der Freeway 118, der in ostwestlicher Richtung durch den Nordteil des Valley verlief. Er war einer der wenigen Freeways, auf denen nicht rund um die Uhr dichter Verkehr herrschte. Nach dem ehemaligen Gouverneur und Präsidenten benannt, führte er ins Simi Valley, wo sich Reagans Präsidentenbibliothek befand. Trotzdem war es für Bosch eigenartig gewesen, ihn Robinson den Reagan nennen zu hören. Für Bosch war es immer noch der 118er.
    Der Zubringer in Richtung Westen führte von der Tampa Avenue zu den zehn Spuren des Freeway 118 hinab. Rider nahm Gas weg und ließ sich weiter zurückfallen. Der Abschleppwagen bog nach links ab, und sobald er die Rampe hinunter verschwunden war, setzte Rider nach und machte das gleiche Manöver. Sobald sie auf der Rampe waren und zum Freeway hinunterfuhren, merkten sie, dass sie einen Fehler gemacht hatten. Das liegen gebliebene Auto stand nämlich nicht, wie Nord gesagt hatte, auf dem Freeway, sondern am Ende des Zubringers. Sie fuhren rasch auf den Abschleppwagen zu, der fünfzig Meter vor ihnen auf dem Seitenstreifen angehalten hatte. Er hatte die Warnlichter am Heck an und stieß auf ein kleines rotes Auto zurück, das mit eingeschalteter Warnblinkanlage auf dem Seitenstreifen stand.
    »Was machen wir jetzt, Harry?«, fragte Rider. »Anhalten können wir nicht. Das wäre zu auffällig.«
    Sie hatte Recht. Dann flöge ihre Tarnung auf.
    »Fahr einfach vorbei«, antwortete Bosch.
    Er musste sich schnell etwas einfallen lassen. Sie konnten zum Beispiel ein Stück weiter anhalten und warten, bis

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