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Vergessene Welt

Vergessene Welt

Titel: Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Drahtgestell daneben lagen Schokoriegel
und Nußtüten, doch die Verpackungen waren grün gesprenkelt und wimmelten von
Maden. Die Seiten der Magazine auf dem Zeitschriftenständer waren von der Feuchtigkeit
aufgeworfen, die Schlagzeilen fünf Jahre alt.
    Auf der anderen
Seite befanden sich Regale mit Waren des täglichen Bedarfs: Zahnpasta, Aspirin,
Sonnencreme, Shampoo, Kämme und Bürsten, daneben Ständer mit Kleidung und ähnlichem,
T-Shirts und Shorts, Socken, Tennisschläger und Badeanzüge. Auch ein paar
Souvenirs gab es: Schlüsselanhänger, Aschenbecher und Trinkgläser.
    In der Mitte des
Ladens befand sich eine kleine Insel mit einer Computerkasse, einer Mikrowelle
und einer Kaffeemaschine. Die Tür der Mikrowelle stand weit offen, irgendein
Tier hatte sich drinnen ein Nest gebaut. Die Kaffeemaschine hatte Sprünge und
war mit Spinnweben überzogen.
    »Was für ein
Sauhaufen«, sagte Malcolm.
    »Also, für mich
sieht das recht gut aus«, sagte Sarah. Die Fenster waren alle vergittert, die
Wände wirkten solide. Die Konserven waren aller Wahrscheinlichkeit nach noch eßbar.
Sie sah ein Schild mit der Aufschrift »Toiletten«, also gab es vermutlich auch
sanitäre Installationen. Hier waren sie wohl in Sicherheit, zumindest für eine
Weile.
    Sie half
Malcolm, sich auf dem Boden auszustrecken. Dann ging sie zu Thorne und Levine,
die sich um Arby kümmerten. »Ich habe den Erste-Hilfe-Koffer mitgebracht«,
sagte sie. »Wie geht es ihm?«
    »Ziemlich
zerschlagen«, antwortete Thorne. »Ein paar Schnittwunden. Aber nichts gebrochen.
Der Kopf sieht allerdings schlimm aus.«
    »Mir tut alles
weh«, sagte Arby. »Sogar der Mund.«
    »Kann jemand mal
nachsehen, ob es hier irgendwo Licht gibt?« fragte Sarah. »Laß mich mal sehen,
Arby. Okay, dir fehlen ein paar Zähne, deshalb. Aber das kann man richten. Der
Schnitt an deinem Kopf ist nicht so schlimm.« Sie tupfte die Wunde mit Gaze
sauber und wandte sich dann an Thorne. »Wie lange noch, bis der Hubschrauber
kommt?«
    Thorne sah auf
die Uhr. »Zwei Stunden.«
    »Und wo landet
er?«
    »Der Landeplatz
ist einige Meilen von hier entfernt.«
    Sie nickte und
kümmerte sich weiter um Arby. »Okay. Dann haben wir also zwei Stunden, um zum
Landeplatz zu kommen.«
    Kelly fragte:
»Aber wie sollen wir das schaffen? Das Auto hat kein Benzin mehr.«
    »Denk dir
nichts«, erwiderte Sarah. »Wir überlegen uns was. Es wird alles gut.«
    »Das sagen Sie
immer«, sagte Kelly.
    »Weil es immer
stimmt«, entgegnete Sarah. »Okay, Arby, du mußt jetzt mithelfen. Ich werde dich
jetzt aufsetzen und dir das Hemd ausziehen …«
     
    Thorne ging mit Levine ein Stückchen
beiseite. Levine blickte starr, seine Bewegungen waren fahrig. Die Fahrt im
Jeep schien ihm den Rest gegeben zu haben. »Was quasselt sie denn da?« fragte
er. »Wir sitzen hier fest. In der Falle!« Seine Stimme klang hysterisch. »Wir
können nirgendwohin. Wir können nichts mehr tun, ich sag’s Ihnen, wir werden
alle st-«
    »Sagen Sie es
nicht«, entgegnete Thorne, packte ihn am Arm und zog ihn zu sich. »Verängstigen
Sie die Kinder nicht.«
    »Was macht denn
das noch aus?« fragte Levine. »Früher oder später werden sie es – Autsch! Was
soll denn das?«
    Thorne hielt
seinen Arm fest umklammert. Sein Gesicht war knapp vor Levines. »Hören Sie auf,
sich aufzuführen wie ein Arschloch«, sagte er leise. »Also, reißen Sie sich zusammen,
Richard. Haben Sie mich verstanden, Richard?«
    Levine nickte.
    »Gut. So, und
ich gehe jetzt nach draußen und sehe nach, ob die Pumpen noch funktionieren.«
    »Die können
unmöglich noch funktionieren«, sagte Levine. »Nicht nach fünf Jahren. Ich sag’s
Ihnen, das ist reine Zeitver-«
    »Richard«, sagte
Thorne. »Wir müssen die Pumpen kontrollieren.«
    Eine Pause
entstand. Die beiden Männer sahen einander an.
    »Soll das
heißen, Sie gehen nach draußen?« fragte Levine.
    »Ja.«
    Levine runzelte
die Stirn. Noch eine Pause.
    Sarah, die noch
immer bei Arby kauerte, fragte: »Was ist mit dem Licht, Jungs?«
    »Moment«, sagte
Thorne. Dann sah er Levine in die Augen. »Okay?«
    Levine atmete
durch und sagte: »Okay.«
    Thorne ging zur
Vordertür, öffnete sie und trat in die Dunkelheit hinaus. Levine schloß die Tür
hinter ihm. Thorne hörte ein Klicken, als er den Riegel vorschob.
    Er drehte sich
sofort um und klopfte leise. Levine öffnete die Tür einen Spalt und spähte
hinaus.
    »Um Himmels
willen«, flüsterte Thorne. »Nicht verriegeln!«
    »Aber ich

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