Vergessene Welt
arbeitete
langsam –
»Schnappen Sie
sich das verdammte Gewehr!«
Levine nahm
Kelly das Gewehr ab, er spürte das kalte Metall des Laufs in seiner Hand.
Aber jetzt fing
das Auto an zu ruckeln, der Motor stotterte, setzte aus, stotterte wieder.
»Was ist los?«
fragte er Thorne.
»Probleme«,
sagte Thorne. »Wir haben keinen Sprit mehr.«
Thorne kuppelte aus, und das Auto
rollte, langsam an Tempo verlierend, die Straße entlang. Vor ihnen lag eine
leichte Steigung, und erst in der Kurve dahinter führte die Straße wieder
abwärts. Sarah fuhr auf dem Motorrad hinter ihnen her, sie schüttelte den Kopf.
Thorne wußte,
daß es ihre einzige Chance war, diese Steigung zu schaffen. Zu Levine sagte er:
»Sperren Sie den Käfig auf! Holen Sie ihn raus!« Levine bewegte sich plötzlich
sehr schnell, fast panisch, aber er schaffte es, auf die Ladefläche zu klettern
und den Schlüssel ins Schloß zu stecken. Die Tür ging quietschend auf. Er half
Arby heraus.
Thorne sah die
Tachonadel nach unten zucken. 25 Meilen pro Stunde … dann 20 … dann 15. Die
parallel laufenden Raptoren kamen näher, sie schienen zu spüren, daß mit dem
Auto etwas nicht in Ordnung war.
15 Meilen pro
Stunde. Und weiter fallend.
»Er ist
draußen«, sagte Levine und schlug die Käfigtür zu.
»Herunter mit
dem Käfig«, sagte Thorne. Der Käfig kippte von der Ladefläche und rollte die
Anhöhe hinunter.
10 Meilen pro
Stunde.
Das Auto schien
zu kriechen.
Und dann hatten
sie den Scheitelpunkt erreicht und rollten auf der anderen Seite wieder hinunter.
Der Jeep gewann an Tempo. 12 Meilen pro Stunde. 20. Thorne schleuderte um die
Kurven herum, versuchte, die Bremse nicht zu berühren.
»Bis zum Caravan
schaffen wir es nie!« kreischte Levine entsetzt, die Augen vor Angst weit aufgerissen.
»Ich weiß.«
Thorne sah den Caravan zwar links vor sich, aber eine leichte Steigung trennte
sie von ihm. Die würden sie nicht mehr schaffen. Doch ein Stückchen vor ihnen gabelte
sich die Straße, und die rechte Abzweigung führte nach unten, zum Laborkomplex.
Und wenn er sich richtig erinnerte, ging es den ganzen Weg dorthin bergab.
Thorne bog
rechts ab. Der Caravan blieb links liegen.
Im Mondlicht erkannte Thorne das große
Flachdach des Labors. Er folgte der Straße an dem Gebäude vorbei und hinten
herum zur Arbeitersiedlung. Rechts sah er das Haus des Managers und den
Gemischtwarenladen mit den Benzinpumpen davor. Konnte es sein, daß die noch
Benzin enthielten?
»Schauen Sie!«
rief Levine und deutete nach hinten. »Schauen Sie nur! Schauen Sie!« Thorne
warf einen Blick über die Schulter und sah, daß die Raptoren zurückfielen, die
Jagd offensichtlich aufgaben. In der Nähe des Labors schienen sie zu zögern.
»Sie verfolgen
uns nicht mehr!« rief Levine.
»Ja«, sagte
Thorne. »Aber wo ist Sarah?«
Sarahs Motorrad
war nirgendwo zu sehen.
Caravan
Sarah Harding drehte am Gasgriff, und
das Motorrad schoß die leichte Steigung hoch. Sie überquerte die Kuppe und raste
auf den Caravan zu. Im Rückspiegel sah sie vier Raptoren, die sie fauchend
verfolgten. Sie gab noch mehr Gas, um sie abzuhängen, um kostbare Meter zu
gewinnen. Denn die würden sie und Kelly dringend brauchen.
Sie drehte ein
wenig den Kopf und rief Kelly zu: »Okay, das muß jetzt schnell gehen!«
»Was? »rief
Kelly.
»Wenn wir beim
Caravan sind, springst du ab und läufst sofort hinein. Warte nicht auf mich.
Verstanden?«
Kelly nickte
nervös.
»Egal, was
passiert, warte nicht auf mich!«
»Okay.«
Sarah brauste bis
knapp vor den Caravan und bremste scharf. Das Motorrad schlitterte über das
nasse Gras, knallte gegen die Metallwand. Aber Kelly war bereits abgesprungen,
sie stürzte auf die Tür zu und verschwand im Caravan. Eigentlich hatte Sarah
das Motorrad mit hineinnehmen wollen, aber jetzt sah sie, daß die Raptoren
schon sehr nahe waren, zu nahe. Sie gab noch einmal Gas, ließ das Rad in ihre
Richtung schnellen und stieß sich im gleichen Augenblick ab. Sie warf sich
durch die Tür, landete auf dem Rücken und stieß die Tür mit den Beinen zu, als
eben der erste Raptor dagegenprallte.
Während draußen
die Tiere dagegenhämmerten, stemmte sie sich gegen die Tür. In der Dunkelheit
des Caravans tastete sie nach einem Schloß, konnte aber keins finden.
»Ian? Kann man
diese Tür abschließen?«
Sie hörte
Malcolms schläfrige Stimme aus der Finsternis. »Das Leben ist ein Kristall«,
sagte er.
»Ian. Versuch
dich zu
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