Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
Abwechslung in ihrem Arbeitstag.
    »Weiß ich nicht«, sagte sie. »Was ich gesagt habe, war
meine private Meinung.« Sie lächelte schräg. »Ich schaue im Fernsehen CSI und lebe den Traum, verstehen Sie?«
    »Ich weiß, dass es Ihre private Meinung war«, sagte Miller. »Das ist auch völlig okay.«
    »Bei den ersten dreien war es derselbe Mann. Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel. Bei der vierten, Catherine Sheridan …« Sie hielt im Satz inne, atmete schwer, schüttelte langsam den Kopf. »Mein Gott, ich weiß es nicht. Es gibt genügend Übereinstimmungen und ebenso viele Unterschiede. Sie fordern mir da eine Entscheidung ab, die nicht leicht zu treffen ist.«
    »Und Natasha Joyce?«, fragte Miller.
    »Wäre die Joyce Nummer vier gewesen, und nicht die Sheridan, hätte ich keine Zweifel. Er hat sie brutal geschlagen und dann erwürgt. Okay, die Schnur und der Lavendelgeruch fehlten, aber was soll’s? Wir wissen nicht, was passiert ist. Vielleicht ist er gestört worden. Was weiß ich? Bei der Joyce fühlt es sich an wie derselbe Täter. Es fühlt sich an, als hätten wir es mit einem Täter …« Marilyn Hemmings beendete den Satz nicht. Sie schaute Miller ein bisschen ratlos an. »Und Sie? Wie denken Sie über die Sache?«
    »Ich?«, fragte Miller. »Ich bin kein Pathologe …«
    »Und ich kein Detective«, warf Hemmings ein.
    »Bei der Sheridan glaube ich an einen Trittbrettfahrer«, sagte Miller. »Ich glaube , es war ein Trittbrettfahrer. Und dann hat unser Mann Zeitung gelesen, Nachrichten angeschaut und von uns erfahren. Er ist uns gefolgt, hat gesehen, mit wem wir geredet haben, und hat Natasha Joyce getötet.«
    »Das ist auch Tom Alexanders Meinung«, sagte Hemmings, »aber gefunden habe ich es nicht. Das Ding . So nennt ihr das doch, oder. Seine Signatur. Das eine Ding.«
    »Ich darf aber noch hoffen, oder?«, sagte Miller.
    »Dürfen Sie. Das ist ein freies Land, Detective Miller, Sie können tun und lassen, was Sie wollen.«

    »Unser Freund hat es auch so gehalten«, bemerkte Roth.
    »Der hat nicht aus freien Stücken gehandelt, Detective Roth, er musste tun, was er getan hat. So etwas tut man nicht, weil es einem Spaß macht. Sie glauben gar nicht, wie wenig das für diese Leute mit Spaß zu tun hat. Haben Sie je die einschlägige Literatur gelesen?«
    »Nur was Pflichtlektüre war …«
    »Da oben.« Hemmings deutete auf ein Regal oberhalb des Karteischranks.
    Von seinem Platz aus konnte Miller die Rücken mehrerer Bände lesen: Geberth, Praxis der Mordermittlung: Taktik, Praxis und forensische Techniken , Ressler und Schachtmann, Der Kampf gegen Ungeheuer ; Turvey, Täterprofile: Eine Einführung in die Verhaltensanalyse ; Ressler, Burgess und Douglas, Sexualmorde: Muster und Motive und Eggers Der Mörder in unserer Mitte: Eine Studie zum Serienmord und seiner Ermittlung .
    »Ein kleines Hobby von mir«, erklärte Hemmings. »Fachexternes Interesse sozusagen.«
    »Das Problem mit diesen Leuten …«, setzte Roth an.
    »Das Problem ist«, sagt Hemmings, »dass sie es tun müssen . Das ist keine Frage der Vorlieben oder so etwas. Die wachen nicht eines Tages auf und sagen: ›Na klar, ich werde Serienmörder, dass ich da nicht gleich draufgekommen bin.‹ Mit freier Entscheidung hat das nichts zu tun. Es steckt ein Trieb dahinter, ein elementarer, fundamentaler Impuls, ein Zwang , solche Dinge zu tun, und diese Menschen verwenden viel Zeit darauf, diese Scheißveranlagung unter dem Deckel zu halten. Die wollen nicht losgehen und Leute in Fetzen reißen, das Konzept Vorsatz können Sie getrost vergessen. Für diese Leute ist das so, als müssten sie den Hektoliter Bier wieder auskotzen, den sie sich beim Footballmatch vor der Glotze reingekippt haben. Sie wollen es nicht, aber es muss sein.«

    »Hochinteressanter Vergleich«, sagte Miller. »Und was lernen wir daraus?«
    »Nichts außer der Tatsache, dass wir nach jemandem suchen, der eher den Zwang als die Lust verspürt hat, zu töten. Für uns bedeutet das einen Wechsel der Perspektive, des Blickwinkels. Ich weiß nicht, was ich Ihnen sonst noch sagen soll. Ich bin keine klinische Psychologin oder so etwas. Und von allem, was sich Psychiatrie schimpft, halte ich sowieso nicht viel. Das ist keine Naturwissenschaft wie die Medizin oder die Pathologie. Wenn Sie in dieser Geschichte weiterkommen wollen, machen Sie einen Bogen um die Psychiater. Die bringen Sie sonst dazu, Selbstanalyse zu betreiben, und am Ende fragen Sie sich, ob Sie

Weitere Kostenlose Bücher