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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Anfang.«
    »Himmelarsch, nicht schon wieder. Ich hab mit der Frau geredet, vielleicht ruf ich sie mal an. Was schert dich das, verdammt?«
    »Ich hab’ne Idee«, rief Roth. »Wir könnten doch mal zusammen ins Stadion gehen, ich und Amanda und Marilyn Hemmings und du. He, das wär doch der Hammer. Ich ruf Amanda gleich mal an und sag ihr Bescheid …«
    »Den Teufel tust du«, sagte Miller. »Du rufst sie nicht an, sagst ihr nicht Bescheid, und wir gehen nirgendwo hin. Das steht nicht auf dem Programm. Auf dem Programm steht ein Besuch in der Polizeiverwaltung, wo wir uns in der Abteilung für Pensionen nach diesem Michael McCullough erkundigen. Das steht auf dem Programm, Al, für alles andere fehlt mir nämlich die Zeit, okay?«
    Roth antwortete nicht.
    »Okay?«, wiederholte Miller.
    »Okay, okay … Großer Gott, ist das alles ein Scheiß! Weiß der Geier, was …«
    »Der Geier weiß gar nichts, Al. Steig endlich in den Scheißwagen ein.«

    Ich stand schon eine Weile vor Catherine Sheridans Apartmenttür und hatte immer noch nicht angeklopft. Es war
spät, kurz nach zehn. Sonntag, der 5. April 1981, ein Datum, an das ich mich bis an mein Lebensende erinnern werde. Solche Tage bekommen ihre Bedeutung normalerweise erst nach dem Ereignis. Diesmal war es anders. Ich wusste schon beim Aufwachen, wie wichtig der Tag sein würde.
    Ich hob die Hand, ließ sie wieder sinken, ging noch mal den Flur rauf und runter - dann stand ich wieder vor der Tür und hob die Hand.
    Die Tür öffnete sich jäh und unerwartet.
    »Was machst du denn da?«, sagte sie und lachte. »Seit’ner Viertelstunde tigerst du vor meiner Tür auf und ab. Klopf endlich an oder lass es bleiben.«
    Ich stand einen Moment sprachlos da, mit großen Augen, mein Herz setzte aus.
    »Also?«
    »Ich klopfe an.«
    »Na also, dann tu’s auch.«
    Catherine zögerte einen Moment. Als ich eintreten wollte, schlug sie mir die Tür vor der Nase zu. Von drinnen hörte ich ihr Lachen.
    Ich klopfte an die Tür.
    »Wer da?«, rief sie.
    »Komm, Catherine, hör auf mit dem Quatsch. Lass mich rein.«
    Sie lachte noch, als sie die Tür öffnete. Ich trat ein, schob die Tür hinter mir zu, und als ich im Vorraum stand, verspürte ich einen Hauch Mitleid beim Gedanken an das, was Don Carvalho und ich ihr zumuteten.
    »Ich hab die Filme gesehen«, sagte ich.
    Das Lächeln verschwand von ihrem Gesicht. »Und jetzt verstehst du, warum ich etwas dagegen tun will?«
    »Jetzt verstehe ich es.«
    Sie stand da und wartete, dass ich meine Entscheidung verkündete.

    Ich blieb stumm.
    »Ich kapiere einfach nicht, was in deinem Kopf vorgeht, John Robey.«
    »Vielleicht gibt’s da nichts zu kapieren.«
    Catherine schüttelte den Kopf wie eine missmutige Mutter. »Es gibt immer was zu kapieren, bei jedem. Du weißt, wer Lawrence Matthews war und Don Carvalho ist, richtig? Und für wen Dennis Powers arbeitet …«
    »Ich weiß, wer sie sind«, antwortete ich. »Ich weiß Bescheid über Langley, die CIA und ihre Rekrutierungskampagnen an den Universitäten … Ich weiß, was sie wollen, Catherine … Ich weiß nur nicht, ob ich mitmachen kann.«
    »Ob du mitmachen kannst oder ob du mitmachen willst? Das ist nämlich ein Unterschied.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Und?«
    »Ich habe die Filme gesehen. Welcher normal denkende Mensch würde nichts gegen das tun wollen, was da unten passiert?«
    Sie lächelte. »Menschen, die nicht normal denken.«
    Ich ging in den rechten Teil des Raums und setzte mich. »Glaub mir, Catherine, es ist keine Frage des Wollens, aber ich weiß nicht, ob ich das Zeug dazu habe …«
    »Das hast du«, erwiderte sie trocken.
    »Du scheinst dir ja sehr sicher zu sein.«
    »Glaub mir, John, wenn du nicht das Zeug dazu hättest, wärst du nicht mehr hier. Gleichzeitig mit dir sind etwa zwanzig bis dreißig Leute gekommen. Wie viele von denen sind noch hier? Das hier ist … eine geheimdienstliche Organisation. Die Leute hier verstehen verdammt viel von ihrem Fach. Es ist ein Versuchsgelände. Eine Art CIA-College. Leute wie Carvalho und Powers wissen besser über dich Bescheid als du selber.«
    »Meinst du, das hätte ich nicht gemerkt?«, fragte ich.

    »Vermuten und wissen sind zwei Paar Stiefel, John. Diese Leute sehen etwas in dir, das sie davon überzeugt, dass du genau das tun kannst, was sie wollen …«
    »Und was wäre das im Einzelnen?«
    »Gott, ich weiß es nicht, John. Sie wollen, dass du Informationen sammelst, Leuten zuhörst, Leute beobachtest. Sie

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