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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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passenden Plan. Er hat nur den besseren Überblick. Er sieht, wie realistisch die Bedrohung einer kommunistischen Infiltration ist …«

    »Sie erwarten doch nicht, dass ich glaube, der Präsident der Vereinigten Staaten könnte von mir erwarten, dass ich etwas gegen das alles tue.«
    Powers schüttelte den Kopf. »Der Präsident der Vereinigten Staaten weiß ja nicht einmal, dass es Sie gibt - und er wusste es auch von keinem der Männer, die nach Vietnam gegangen sind oder nach Korea oder die in Dünkirchen gelandet sind. Wir sind die kleinen Leute, John, die waren wir immer, die werden wir immer sein. Wir werden nie Generäle oder Admiräle oder weiß der Teufel was sein, aber wissen Sie, was? Nicht die Generäle oder Admiräle gewinnen den Krieg. Die kleinen Leute, Hunderttausende von kleinen Leuten gewinnen die Kriege. Catherine hat das verstanden …«
    »Hören Sie endlich mit Catherine auf, okay? Was zum Teufel haben Sie ständig mit Catherine Sheridan? Ich kenne das Mädchen kaum …«
    »Gut, aber sie glaubt, Sie zu kennen, und sie hat darum gebeten, mit Ihnen zusammen eingesetzt zu werden, und ich weiß definitiv, dass sie dafür einen Grund hat.«
    »Und, sagen Sie’s nicht, der Grund ist?«
    »Das Gleichgewicht.«
    Ich runzelte die Stirn, schüttelte den Kopf, dann musste ich lachen. »Das kommt von Ihnen. Das kommt nicht von Catherine.«
    Powers lächelte. »Zuerst hat sie es gesagt. Der Vorschlag, Ihnen etwas mehr Zeit und Energie zu widmen, kam von ihr. Von allen, die sie hier kennengelernt hat, seien Sie am besten im Gleichgewicht, sagt sie.«
    »Und was zum Teufel soll das heißen?«
    »Sie haben mehr Perspektive als die meisten. Sie sind älter als Ihre Jahre. Sie sehen eine Sache als das, was sie ist, sagt Catherine, nicht als das, was sie ihrer Meinung nach sein könnte …«
    »Ein bisschen sehr esoterisch, finden Sie nicht?«

    »Was erwarten Sie von mir, John? Was zum Teufel erwarten Sie von mir? Sie sind aus freien Stücken hier. Sie haben mit Lawrence Matthews gesprochen, er hat Ihnen davon erzählt, was wir so tun. Hier spielt die Musik, John. Das hier ist die Central Intelligence Agency, Amerikas Herz, wo alles, was in Verfassung und Bill of Rights steht, in Realität umgesetzt werden muss. Hier wird etwas getan für die Menschen, die aus eigener Kraft nichts an ihrer Situation ändern können, verstehen Sie das? Und wenn Sie dabei nicht mitmachen wollen, wenn Sie wirklich das Gefühl haben, es war ein großer Fehler, hierherzukommen und über solche Dinge zu reden …«
    »So ist es nicht«, sagte ich. Ich hatte meinen eigenen Kopf. Powers sollte erst viel später erfahren, was geschehen war, wie auch Catherine, zu einer Zeit, als unsere Monate in Langley längst hinter uns lagen und die mit Dennis Powers und Lawrence Matthews geführten Gespräche schon so unwichtig geworden waren, dass wir uns kaum noch daran erinnerten. »Ich bin aus Interesse hergekommen«, sagte ich. »Und weil Lawrence mir versprochen hat, unsere Diskussionen hier würden mehr sein als nur Diskussionen, und hier könne ich etwas aus meinem Leben machen, das zählt. Deshalb bin ich gekommen, Dennis, und deshalb bin ich geblieben. Dass ich noch hier bin, trotz allen Geredes über Morde und Attentate und der Filme über Gräueltaten, die dreitausend Kilometer von hier begangen werden …« Ich lächelte. »So, eigentlich wissen Sie jetzt alles, was Sie wissen müssen.«
    Eine Weile schwiegen wir beide.
    Bis ich ihn fragte: »Und Sie?«
    Powers lachte. »Ich? Warum wollen Sie etwas über mich wissen?«
    »Weil es mich interessiert, Dennis … Ihre Beweggründe interessieren mich.«
    »Ich habe das Gefühl, in Hypnose hierhergekommen zu
sein«, antwortete er. »Eingehüllt in einen schützenden Kokon der Ignoranz. Einige meiner Ideale wurden auf die Probe gestellt. Dann haben ein paar Leute mir Dinge gezeigt, die man normalerweise nicht zu sehen bekommt, und ich kam mir vor wie einer, dem man einen sehr exklusiven Blick auf die Wahrheit gewährt …« Powers räusperte sich, wirkte einen Moment lang nachdenklich. »Aber es kam mir nicht wie etwas vor, um das ich gebeten hatte. Ich wollte mir meine Weltanschauung nicht auf den Kopf stellen lassen. Dagegen hab ich mich gewehrt, allerdings vergeblich, denn wenn man die Wahrheit einmal gesehen hat …« Er schaute hoch. »Einstein hat mal gesagt, wenn ein Geist auch nur um einen einzigen Gedanken erweitert wird, gibt es für ihn kein Zurück in seine alten

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