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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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des Vergessens.
    »Erst zum Haus, dann in die Bibliothek«, sagte Miller, als er und Roth in Richtung Columbia Street losfuhren. »Falls die Bibliothek heute überhaupt geöffnet hat.«
    Roth nickte, ohne zu antworten.
    Greg Reid war in Catherine Sheridans Küche, als Roth und Miller eintrafen. Er lächelte, hob grüßend die Hand. Im Tageslicht ähnelte er William Hurt, ein Gesicht, das offen war für das Leben und die Menschen, vielleicht ein Mann, der mehr gegeben als genommen hatte. »Jetzt haben sie euch den Job also angedreht«, sagte er.

    »So ist es«, sagte Miller. »Was gibt’s Neues?«
    »Ich habe sie ins Schauhaus bringen lassen«, sagte Reid. »Alle Prozeduren erledigt, Fingerabdrücke, Fotos, das Übliche. Ein paar Kleinigkeiten habe ich für euch.« Er nickte Richtung Küchentisch. »Ihre Bibliothekskarte habt ihr schon, oder? In der Küche liegen ein paar Sachen aus einem Feinkostladen, Brot und Butter und so was. Biologisch-organisches Brot. Baguette. Ohne Konservierungsmittel. Datumsstempel von gestern.«
    »Welcher Feinkostladen?«, fragte Roth.
    »Adresse steht auf der Tüte«, sagte Reid.
    Miller zog seinen Notizblock aus der Tasche. »Nachrichten auf dem Anrufbeantworter?«
    Reid schüttelte den Kopf. »Kein Anrufbeantworter.«
    »Computer?«
    Reid schüttelte den Kopf. »Habe weder einen Desktop noch einen Laptop gefunden.« Er lächelte etwas betreten.
    »Was ist?«, fragte Miller.
    »Mir ist so etwas noch nie untergekommen«, sagte Reid.
    »Was?«
    »Dieses Haus.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Miller.
    »Seht euch um. Alles blitzsauber, beinahe zu sauber.«
    »Der Täter wird gründlich geputzt haben«, sagte Roth. »Damit kennen die sich inzwischen aus. Den Tätern auf der Spur sei Dank.«
    Reid schüttelte den Kopf. »Nicht die Art Sauberkeit. Nein, hier sieht es aus, als hätte hier nie jemand gewohnt. Wie in einem Hotel. Es fehlt das ganze Zeug, das bei normalen Menschen rumliegt. Der Wäschekorb im Badezimmer ist leer. Es gibt Kämme und Make-up und so etwas, Zahnpasta, aber von allem irgendwie zu wenig.«
    »Sind Sie an einem der anderen Tatorte gewesen?«, wollte Miller wissen.

    »Im Juli war ich in der Patterson Street.«
    »Ann Rayner«, sagte Roth.
    »Glauben Sie, es ist derselbe Kerl?«, fragte Miller.
    »Deutet alles darauf hin.« Reid schwieg einen Augenblick lang. »Ich hab der Gerichtsmedizinerin eine Notiz gemacht, dass sie es überprüfen soll … Da war nämlich noch etwas … Ich bin mir auch nach gründlicher Untersuchung nicht sicher.«
    »Und zwar?«
    »Diese Frau, Catherine Sheridan … Sie hat gestern jemanden bei sich gehabt.«
    »Bei sich?«
    »Anscheinend hat sie mit jemandem geschlafen.«
    »Aber Sie sind nicht sicher?«
    »So sicher man nach einer oberflächlichen Untersuchung sein kann. Ich habe ein spermatötendes Gleitmittel in der Vagina gefunden. Nonoxynol-9. Fragen Sie zur Sicherheit die Gerichtsmedizinerin, sie kann einen Abstrich machen.«
    »Aber keine Hinweise auf Vergewaltigung.«
    Reid schüttelte den Kopf. »Keine äußeren Anzeichen, die darauf hindeuten, nein.«
    »Und der Todeszeitpunkt ist bestätigt?«, fragte Roth.
    »So gut wir das können. Lebertemperatur, Raumtemperatur, irgendwann zwischen Viertel vor fünf und sechs Uhr gestern Nachmittag. Vielleicht kann die Gerichtsmedizinerin präzisere Angaben machen.«
    »Haben Sie mal die Wahlwiederholung gedrückt?«, fragte Roth.
    Reid schüttelte den Kopf. »Das Telefon hab ich euch gelassen. Ich hatte mit der Dame des Hauses genug zu tun.«
    Roth ging hinüber auf die Vorderseite. Er streifte Latexhandschuhe über, nahm den Hörer auf und drückte den Knopf für die Wahlwiederholung.

    Miller hörte ihn ein paar Worte mit jemandem wechseln, bevor er wieder auflegte und zurück in die Küche kam. »Pizzaservice«, sagte Roth. »Habe mir Namen und Adresse geben lassen.«
    »Gut«, sagte Miller. »Dann klappern wir jetzt Nachbarhäuser, Bibliothek, den Feinkostladen und den Pizzaladen ab. Wie lange brauchen Sie hier noch?«
    Reid zuckte die Achseln. »Ich bin mit dem ersten Stock noch nicht fertig. Hab ihre Leiche untersucht und für die Gerichtsmedizin fertig gemacht … Ich muss also noch ein ganzes Stockwerk abarbeiten. Das dauert.«
    »Wir schauen später nochmal rein«, sagte Miller.
    »Den restlichen Tag könnt ihr mir ruhig noch geben«, sagte Reid. »Ich bin jetzt ganz allein hier.«
    Reid ließ sie in der Küche stehen und ging zurück nach oben. Roth fand die Tüte aus dem

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