Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
Pathologie?«, fragte sie.

    Miller schüttelte den Kopf, Roth ebenso.
    Hemmings nickte nachsichtig. »Es wird also irgendwo eine Leiche gefunden«, sagte sie. »Ein Toter, und was unsere Arbeit angeht, kennen wir nur vier Klassifikationen des Todes - Unfalltod, Selbstmord, Mord oder natürlichen Tod. Ein Mann schießt sich beim Reinigen des Gewehrs versehentlich in die Brust. Der Schuss öffnet die Aorta, Blut strömt in den Brustraum, drückt das Herz zusammen und tötet ihn. Würde derselbe Mann dasselbe Gewehr auf seine Brust richten und abdrücken, hätten wir dasselbe Erscheinungsbild, Verletzungen und Todesursache wären identisch, aber das Motiv des Vorsatzes käme hinzu. Er wollte sich töten und hat es getan. Seine Frau, wütend auf ihn, weil er sie betrogen hat, schießt ihm aus nächster Nähe in die Brust und tötet ihn. Dieselbe Todesursache, dasselbe Erscheinungsbild, anderes Motiv. Und dann haben wir noch den Mann, der zu viel raucht, zu viel Bier trinkt und auf dem Highway eine Reifenpanne hat. Er ist gestresst, wütend, will das Rad selber wechseln, und auf Grund eines Geburtsfehlers reißt ihm die Aorta, Blut strömt ihm in den Brustraum und tötet ihn. Unsere Arbeit ist in allen vier Fällen dieselbe. Wir versuchen, die Identität des Opfers zu ermitteln, die Todesursache zu bestimmen, Art und Weise und Mechanismus, und möglichst genau den Todeszeitpunkt festzulegen. Das alles ist möglich, wenn man einen vollständigen Leichnam hat, an dem man eine Autopsie durchführen kann.«
    Hemmings sah zuerst Roth, dann Miller an. »Wir haben die Nummern eins bis drei hier liegen gehabt. Wir haben alles untersucht, die Schnüre, die Anhänger, Fasern, Haare. Wir haben nichts gefunden, was von Bedeutung gewesen wäre - absolut nichts.«
    Miller nickte. »Sie haben gesagt, bei Sheridan ist es ähnlich, aber doch anders?«
    Hemmings lächelte. »Das habe ich gesagt, ja.«

    »Und?«, fragte Roth. »Was ist anders?«
    »Aus dem Grund habe ich Ihnen von den vier verschiedenen Typen von Todesfällen erzählt … Ich zweifle nicht daran, dass sie einem Mord zum Opfer gefallen ist, es ist vielmehr die Frage, wie dieser Mord verübt worden ist. Modus und Mechanismus. Da liegen die Unterschiede zu den ersten drei Opfern.«
    »In welcher Hinsicht?«, fragte Roth.
    »Die ersten drei wurden geschlagen, dann erwürgt, und nach Eintritt des Todes mit der Schnur um den Hals versehen. Aber diese hier, die Sheridan, die ist im Voraus erwürgt worden.«
    »Im Voraus? Wie meinen Sie das, im Voraus?«, fragte Miller.
    »Es gibt einen ganz speziellen Typus von Prellungen, der bei lebenden Personen auftritt und sich stark von Prellungen unterscheidet, die erst nach Eintritt des Todes auftreten.«
    »Und in diesem Fall?«
    Marilyn deutete ein Lächeln an. „In diesem Fall haben wir es mit etwas zu tun, das ich auch nicht ganz verstehe, es sei denn, ich schaue es mir aus einer komplett anderen Perspektive an. Nach den subkutanen Prellungen zu urteilen - außergewöhnlich stark ausgeprägten subkutanen Prellungen - und der Art und Weise, wie sie die Haut verfärbt haben, scheinen die Verletzungen ihr postmortal zugefügt worden zu sein.«
    »Damit ich das richtig verstehe«, sagte Miller. »In den vorangegangenen drei Fällen sind die Schläge zugefügt worden, bevor die Opfer erwürgt wurden, sagen Sie, und in diesem Fall ist sie erst geschlagen worden, nachdem sie schon tot war?«
    »Ja, genau das scheint mir der Fall zu sein.«
    »Und die Strangulation … Sie ist doch an den Folgen der Strangulation gestorben, oder?«
    »Ja, die Strangulation war zweifellos die Todesursache. Bei der Zweiten war es nicht so eindeutig. Ann Rayner, die Kanzleisekretärin. Sie ist so brutal geschlagen worden, dass sie möglicherweise schon tot war, bevor sie stranguliert wurde. Wir haben Blutungen im Gehirn, in den optischen Höhlen, im Nackenbereich festgestellt. Es war ein Angriff von äußerster Brutalität, und auch wenn es deutliche Anzeichen von Erstickung gab, wäre sie wohl auch ohne die Strangulation gestorben.«
    »Und was sehen Sie hier?«, fragte Miller.
    »Eine sehr ähnliche Todesursache, aber eine unterschiedliche Abfolge der Übergriffe. Ich sehe eine Frau, die erwürgt und erst dann heftig geschlagen wurde, und im Unterschied zu den anderen ist ihr Gesicht verschont geblieben.«
    »Und Ihre Intuition? Ihr Gefühl für die Sache?«
    »Was ich glaube? Ich glaube nicht, dass ich die Frage beantworten kann, Robert.«
    Beim Klang

Weitere Kostenlose Bücher