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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Krebs mit Vitamin K behandeln, aber die meistens ecken bei der Arzneimittelzulassungsbehörde an und gehen nach Mexiko.«
    »Warum?«
    »Warum Mexiko, oder warum Ärger mit der FDA?«
    »Warum Ärger?«
    »Weil Vitamin K anscheinend besser wirkt als so manches andere … Weil es wenig kostet, vielleicht auch, weil man keine besonderen medizinischen Kenntnisse benötigt, um es anzuwenden? Das ist meine private Meinung, aber meiner Erfahrung nach kriegt die Behörde sehr schnell die Krise, wenn Leute etwas verabreichen, das ihren Patienten hilft.«
    Miller lächelte gequält. Marilyn Hemmings war zu sarkastisch für eine Frau ihres Alters.
    »Gibt es also irgendwelche Beweise dafür, dass die drei Ersten von einem anderen ermordet wurden als Catherine Sheridan?«, fragte Roth.
    »Alles, was ich Ihnen hier erzähle, hätte vor Gericht keinen Bestand«, sagte Hemmings. »Ein District Attorney führt sein Amt heutzutage so, dass man einen Täter schon mit unterschriebenem Geständnis und Filmaufnahmen vom Tathergang anliefern muss, um einen Durchsuchungsbeschluss für seine Mülltonne zu bekommen.«
    »Da ist ein kräftiger Schuss Sarkasmus dabei«, sagte Miller, nun vollends verwundert über Hemmings Tonfall.
    »Sarkasmus? Wohl eher Realismus. Tag für Tag bekomme ich hier zu sehen, was manche Dreckschweine ihren Zeitgenossen antun, Detective. Ihnen geht’s nicht anders, nur dass ich es aus größerer Nähe und persönlicher sehe. Zu wie vielen Mordfällen sind Sie dieses Jahr gerufen worden?«
    »Ach, ich weiß es nicht … Zehn, vielleicht zwanzig?«
    »Und Ihr Bereich beschränkt sich auf ein Revier, richtig?«

    »Richtig.«
    »Und außer Ihnen sind dort noch andere Detectives mit Mordfällen befasst«
    »Ja, wir sind inzwischen acht bis zehn Mann stark.«
    »Also im Augenblick, solange der Coroner nicht im Haus ist, tun hier Tom Alexander und ich und ein zweites Team in der anderen Schicht Dienst. Wir sind zuständig für elf Polizeireviere, fünfzehn, wenn man den Überschuss dazuzählt, den wir uns mit Annapolis und Arlington teilen. Unsere Einrichtung wird mit vierhundert Leichen auf einmal fertig, wenn nötig kann eine Tiefkühleinheit weitere hundertfünfzig aufnehmen. Im Schnitt verarbeiten wir über sechshundert Leichen im Monat, von denen achtundsechzig Prozent Opfer von Mord, Totschlag, Raub, Tod durch Ertrinken geworden sind, und dann noch die Selbstmörder. Das sind also mindestens zweihundertfünfundsiebzig gesetzeswidrige Tötungen, und ein paar davon … Aber was muss ich Ihnen erklären, wozu Menschen fähig sind, Detective?«
    »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen«, antwortete Miller. »Sie sprachen von drei Dingen … Die von der Spurensicherung sagen, sie hätte am Tag ihres Todes mit einem Mann geschlafen.«
    »Das war der dritte Punkt, richtig.«
    »Lässt sich irgendetwas über den Mann sagen, mit dem sie geschlafen hat?«, fragte Miller.
    »Da lässt sich gar nichts sagen, außer dass sie verhütet haben. Er trug ein Kondom mit einem spermaabtötenden Wirkstoff namens Nonoxynol-9, sehr gebräuchlich, findet sich in Dutzenden von Marken. Genaueres kann ich Ihnen da nicht sagen.«
    »Keine fremden Schamhaare im vaginalen Bereich?«
    »Nein, und nichts unter ihren Fingernägeln, nichts in den Haaren, auch die Würgemale geben keine Hinweise auf ihn. Nur dass er vermutlich Rechtshänder ist. Die Druckstellen
auf der linken Halsseite scheinen etwas tiefer zu gehen. Die Daumen sitzen exakt auf der Halsmitte. Er wusste, wo man zudrücken muss, kann aber auch Zufall sein. Er stand hinter ihr und hat sich um sie herumbewegt, bis er vor ihr stand, und dort hat er noch gestanden, als sie starb. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Das mit der Identität klären wir«, sagte Miller, und es klang wie das Pfeifen im Walde.
    »Ich sage Ihnen, Robert, wenn sich jemand in keinem System identifizieren lässt, dann ist etwas oberfaul.«
    »Und welchen Namen bringt ihre Sozialversicherungsnummer zum Vorschein?«, fragte Roth.
    Hemmings reichte ihm einen Zettel von ihrem Schreibtisch.
    »Isabella Cordillera«, sagte Roth. »Mehr nicht?«
    »Mehr nicht. Man gibt die Nummer ein, und diesen Namen spuckt das System aus.«
    »Es gibt Systemfehler«, sagte Miller. »Das könnte eine Erklärung sein. Wir kriegen raus, was da los ist, okay?«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden. Die Sache interessiert mich.«
    »Sie erfahren alles, was ich herausfinde«, antwortete Miller. »Ich bin Ihnen sehr dankbar für die

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