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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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nicht zu treffen.“
    Ich unterdrückte ein Schluchzen. Ich würde das nicht an mich heranlassen. Ich giftete zurück: „Tja, dann sieht es wohl so aus als hätte uns beide das Glück verlassen. Ich bin nämlich auch als studentische Hilfskraft hier.“
    Seine Augen weiteten sich. „Du wirst für Forrester arbeiten?“
    „Heißt er so?“
    Er nickte.
    „Oh Gott“, sagte ich „Mir wird schlecht.“
    „Danke. Ich freue mich auch dich zu sehen, Alex.“
    Ich wollte ihn gerade anschreien, als eine heitere Stimme nach uns rief: „Hallo! Sie beide müssen meine neuen Rechercheassistenten sein!“
    Ein lächerlich aussehender Mann, der sich viel zu sehr bemühte, wie ein ernstzunehmender Autor auszusehen, kam auf uns zu. Er trug eine Tweedjacke, mit Lederflicken an den Ellbogen und Kordhosen. Er konnte nicht viel älter als fünfunddreißig sein, trotzdem saß eine Lesebrille auf seiner Nase. 
    „Hallo“, sagte er. „Ich bin Max Forrester.“
    „Alex Thompson“, sagte ich und blickte zu Dylan hinüber. Er starrte mich an. 
    „Dylan Paris“, sagte er. 
    „Kommen Sie doch herein, Alex und Dylan. Bitte entschuldigen Sie, dass ich spät dran bin. Manchmal, wenn ich in der Inspiration versunken bin, vergesse ich die Zeit.“
    Forrester wandte mir den Rücken zu als er die Tür aufschloss. Ich verdrehte die Augen. In der Inspiration versunken, ja klar. Man konnte seinen Whiskeyatem aus fünf Metern Entfernung riechen. Er roch als hätte er im Whiskey gebadet. 
    Dylan gab mir ein Zeichen voranzugehen. Er lehnte sich schwer auf seinen Gehstock. Was war nur mit ihm passiert? Ich ging hinter Forrester in das Büro und Dylan folgte mir hinkend. 
    „Bitte setzen Sie sich doch. Kann ich Ihnen einen Tee anbieten? Oder Wasser? Oder etwas mit ein bisschen mehr, ähm… Leben?“
    „Nein, danke“, meinte Dylan. Er verzog das Gesicht als er sich langsam auf seinem Stuhl sinken ließ. Nachdem er saß lehnte er den Gehstock an die Wand. Sein Gesichtsaudruck war unlesbar. 
    „Ich nehme ein Wasser“, sagte ich, einfach um anderer Meinung als er zu sein. 
    Forrester füllte ein Glas an einem kleinen Waschbecken im hinteren Bereich des Büros und brachte es mir. Ich runzelte die Stirn ein wenig nachdem ich das Glas entgegengenommen hatte. Igitt. Da war ein Ölfilm auf dem Wasser.
    Ich tat so als ob ich einen Schluck trank und stellte das Glas dann auf dem Schreibtisch ab. 
    „Okay, dann fangen wir mal an“, sagte Forrester. „Kennen Sie beiden sich?“
    „Nein“, sagte ich im gleichen Moment als Dylan „Ja“ sagte. 
    Forrester gefiel das. Ein Lächeln formte sich auf seinem Gesicht. „Ich wette sie haben eine gemeinsame Geschichte.“
    „Da liegen sie falsch“, antwortete ich. Ich schaute zu Dylan rüber und sagte: „Absolut nichts Besonderes.“
    Dylan blinzelte kurz und wandte dann den Blick von mir ab. 
    Gut. Ein Teil von mir wollte ihm genauso wehtun, wie er mir wehgetan hatte. 
    Unglücklicherweise hatte Forrester das bemerkt. Sehr langsam meinte er: „Ich denke das wird kein Problem sein.“
    „Nein, kein Problem“, sagte ich. 
    „Nein, Sir“, antwortete Dylan mit kalter Stimme.
    „Ja dann“, sagte Forrester, „ist ja alles gut. Dann kann ich Ihnen ja Ihre Aufgabe erklären. Ich bin für ein Jahr hier an der Uni und arbeite an einem Roman. Einem historischen Roman, der während der Tumulte hier in New York zur Zeit des Bürgerkriegs spielt. Sind sie damit vertraut?“
    Ich schüttelte den Kopf aber Dylan sagte: „Ja. Eine üble Geschichte… dabei wurden eine Menge Menschen getötet.“
    Forrester nickte enthusiastisch. „Das ist richtig. Miss Thompson… Das war so. Im Juli 1863 gab es eine Reihe von Aufständen hier in der Stadt. Meist waren es Arme und irische Arbeiter, die dagegen protestierten, dass sich die Reichen vom Kriegsdienst freikaufen konnten. Die Proteste wurden unschön und gewalttätig. Es wurden viele Menschen getötet.“
    „Sie brannten das Waisenhaus nieder“, sagte Dylan. Was für ein Arschkriecher.
    „Das stimmt, Dylan! Das Waisenhaus brannte komplett aus. Ein Dutzend oder mehr Schwarze wurden bei den Aufständen getötet.“
    „Also…“, sagte ich, „was genau ist unsere Aufgabe?“
    „Nun ja, Columbia hat eine große Menge an historischem Material über die Aufstände. Vieles davon Originale. Während ich an meinem Entwurf und dem eigentlichen Manuskript arbeiten werde, werden Sie mir bei den Details behilflich sein. Der historische Hintergrund, die

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