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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Sprung an, kam präzise neben dem Verletzten auf und ging in die Hocke. Simba presste ein Knie auf dessen Oberkörper und unterband die schwache Gegenwehr. Die Pistole des Mannes drückte gegen Simbas Unterschenkel. Keine Gefahr, sie lag außerhalb der Reichweite des Verletzten. Außerdem war er viel zu schwach. Ein Röcheln ließ Simba innehalten. Er nahm sofort Gewicht von der Brust des Mannes. Tastend suchte er ihn nach weiteren Waffen ab, spürte eine große Bauchwunde, fand ein Messer und nahm es an sich, ebenso wie die Maschinenpistole. Der kahl geschorene Schädel des Kerls bestätigte, dass es sich um kein Mitglied seines Teams handelte. Dieser Typ würde nirgendwo hingehen, nicht schreien und auch keinen von ihnen weiter angreifen. Sein Röcheln ließ auf die letzten Atemzüge schließen. Simba musste dichter an die anderen heran, ehe seinen Brüdern oder ihm das gleiche Schicksal drohte.
    Er schlich gebückt weiter. Seine Augen waren gut an die Dunkelheit gewöhnt, dennoch erwies es sich als schwierig, Details zu erkennen. Der Mond versteckte sich immer wieder hinter dicken Wolken und auf dieser gottverdammten unbewohnten Insel erhellte nicht einmal der entfernte Schein einer Stadt den Horizont. Bäume, die Deckung boten, gab es nicht. Nur dichtes Strauchwerk, meist nicht einmal oberschenkelhoch. Hin und wieder ein größerer Felsbrocken. Die Gegner hatten das Feuer eingestellt. Mit wie vielen hatten sie es zu tun? Waren es mehr als die vier, die er gezählt hatte? Simba verharrte abrupt in der Bewegung. Vor ihm bewegte sich ein Schatten. Er konzentrierte sich und durchdrang die Schwärze mit eisiger Berechnung. Wenn sich nur die geringste Chance böte … da war sie. Kaum, dass er glaubte, auf die Silhouette eines Angreifers zu starren, stieß sich Simba ab und sprang dem Kerl auf den Rücken. Er zerfetzte mit einer Kralle den ledernen Riemen, an dem die Maschinenpistole hing, und schleuderte die Waffe fort. Gleichzeitig presste er seine Linke auf das Gesicht des Mannes. In einer geschmeidigen Bewegung rang er ihn zu Boden und verkeilte die Arme des Gegners mit seinem Gewicht unter den Knien. Eine Kralle drückte er dem Mann an die Kehle, sodass dieser das Gefühl haben musste, eine überdimensionale Rasierklinge schnitte ihm in die Haut. Simba atmete auf, dass er in der Dunkelheit nicht versehentlich einen seiner Freunde umgenietet hatte.
    „Wer bist du?“, raunte er. Er erwartete nicht, eine Antwort zu bekommen und genau so war es, obwohl er dem Kerl genug Luft zum Sprechen ließ. Mit einem Kabelbinder zurrte er die Hand- und Fußgelenke zusammen und mit weiteren verschnürte er die Hände im Rücken des Mannes an den Füßen.
    „Sagst du mir wenigstens die Adresse, wohin ich dich als Halloween-Päckchen schicken soll?“ Als auch jetzt nichts kam, landete über den Lippen des Angreifers ein breiter Streifen Panzertape, den Simba so leicht abriss, als hätte er sanft mit dem Fingernagel über vertrocknetes Laub gestrichen. Er hob das Bündel Mensch hoch und verfrachtete es auf dem Rücken. Mittlerweile hatte er eine markante Felsformation zu seiner Rechten identifiziert. Wenige Schritte entfernt befand sich eine Höhle. Winzig, doch groß genug, um das Paket abzuliefern, sodass seine Verbündeten ihn nicht fanden und Simba später einige Informationen herauspressen konnte.
    Als er aus dem Unterschlupf hinauskroch, streifte ihn ein Luftzug. Simba ahnte, dass es nicht der Wind war und im nächsten Augenblick legte sich Neils unsichtbare Pranke auf seine Schulter.
    „Es sind noch zwei. Sie ziehen sich gerade zurück. Sorry, ich bin ihnen beim Pinkeln über den Weg gestolpert und sie haben sofort angefangen, rumzuballern.“
    Ein Frösteln überzog Simbas Haut. Die Stimme aus dem Nichts klang einfach zu gruselig, er würde sich nie daran gewöhnen, dass sich Neil unsichtbar machen konnte.
    „Konntest du dich nicht vor dem Pinkeln in Luft auflösen?“
    Er erntete ein abfälliges Schnauben. „Witzbold!“
    Simba grinste. Schon blöd, wenn man sich erst nackt ausziehen musste, um seine Gabe anzuwenden. „Sind die anderen ihnen auf den Fersen?“
    „Klar, Mann.“
    „Welche Richtung?“
    „Wasser.“
    Zwischen ihnen und dem Meer lag eine schmale Anhöhe, ein Sprint von einer knappen Minute, dann endete jeder Weg an der Steilküste. Zu hoch für einen Sprung, außer, man hegte selbstmörderische Absichten.
    „Dann lass sie uns mal das Fliegen lehren.“
    Das Aufjaulen eines Bootsmotors durchschnitt

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