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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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die Stille. Vor ihnen flackerte das Licht starker Taschenlampen.
    „Sie sind an Seilen die Klippen runter“, sagte Dix, als Neil und Simba bei ihm ankamen, und lenkte den Strahl seiner Taschenlampe auf eine liegen gebliebene Seilklemme. „Wir sind nur Sekunden zu spät gekommen.“
    „Zurück!“ Simba machte auf dem Absatz kehrt und schnellte voran. „Wir nehmen uns meinen Gefangenen vor“, rief er über die Schulter.
    Die Enttäuschung hieb ihm mit voller Wucht in den Magen, als er die Felsenöffnung ausleuchtete. Blut an den Wänden, auf dem Boden, doch von dem Mann keine Spur. Die dunkelroten, beinahe schwarzen Tropfen verloren sich nach wenigen Schritten außerhalb der Höhle. Er konnte sich bildhaft vorstellen, was der Kerl getan hatte. Das, was jeder Elitesoldat versucht hätte. Es kostete Mut und Überwindung, den Schmerz zu ertragen. Er hatte akrobatische Verrenkungen anstellen müssen, um die verdrehten Arme an den scharfen Kanten der Felsen zu reiben – so lange, bis das Plastik der Kabelbinder durchgescheuert war und er sich befreien konnte. Der Drecksack musste noch auf der Insel sein. Völlig ausgeschlossen, dass er es vor ihnen zu seinen flüchtenden Kumpanen und die Felswand hinab geschafft haben könnte.
    „In der Dunkelheit werden wir ihn nicht finden.“
    „Bei Tage sieht es auch nicht besser aus. Es gibt hier zu viele Unterschlupfmöglichkeiten“, erwiderte Dix.
    „Er kommt nicht weg, wenn ihn keiner abholt. Vielleicht hat er ein Funkgerät und versucht, sich mit den anderen in Verbindung zu setzen.“
    „Darüber könnte ich ihm auf die Schliche kommen.“
    Simba musste stets lachen, sobald er an Dix’ Erklärung dachte, wie er seine außergewöhnliche Fähigkeit zu beschreiben versuchte. Er verglich das Lesen von Funk-, Radio-, Fernseh- und Datenwellen mit dem Kämmen einer verfilzten Mähne mittels eines Läusekamms, bis man seidig glattes Haar vor sich hatte, um Nissen und Flöhe herauszupicken.
    Er sah Dix vor seinem inneren Auge in einem Cartoon, wie er umherhüpfend versuchte, die unsichtbaren Schwingungen mit einer Harke einzufangen, um anschließend auf einem imaginären Datenstreifen die Inhalte wie Brailleschrift zu entziffern. Nur dass Dix das Lesen von Sendefrequenzen aller Art in absoluter Starre und viel schneller beherrschte. Im Grunde hatten die Genforscher – auch wenn Ruhm und Ehre ihnen nie beschieden waren – ganze Arbeit geleistet. Wüssten bestimmte Leute oder Gruppierungen von der Andersartigkeit der G.E.N. Bloods, würde manch einer eine Hetzjagd beginnen und Untersuchungen anstellen, um dem Wirkungskomplex der Jahrzehnte zurückliegenden Experimente auf die Spur zu kommen. Eine Vorstellung, die ihm Bauchschmerzen bereitete.
    „Lasst uns zum Lager zurückgehen“, schlug Wade vor.
    „Hey Mann, warum hast du eigentlich nichts gerochen?“ Simba wählte den Weg, der zu dem Toten führte. Jedenfalls war er fest überzeugt, dass der Mann seinen letzten Atemzug lange getan hatte.
    „Wenn ich das wüsste. Ich rieche auch jetzt nichts.“
    „Dann kannst du dich ja glücklich schätzen.“ Neil hüstelte verhalten.
    Jeder wusste, wie Wade von seiner Gabe gequält wurde, und hätte um nichts in der Welt mit ihm getauscht.
    „Fuck, Alter. Dein frisch gewaschener Hintern stinkt trotzdem schlimmer als sechs Wochen alte Stinktierpisse auf einem Haufen fauler Eier.“ Wade wich dem freundschaftlichen Hieb aus und lachte über das Loch, das Neil in die Luft boxte. Die gedämpfte Heiterkeit klang unecht.
    Sie erreichten die Stelle, an der Simba seine Stiefel ausgezogen hatte.
    „Bhenchod!“ Der Kerl, der in der Nähe liegen musste, war verschwunden. Lediglich einige platt gedrückte trockene Grashalme verrieten, wo er gelegen hatte. „Ich schwöre, der konnte nicht mehr auf allen vieren vorwärtskriechen.“
    „Dann muss ihn der andere mitgenommen haben.“
    „Wenn er ihn schleppt, kommen sie nicht weit.“
    „In eine der Dutzenden Höhlen reicht und wir finden sie nie.“
    „Wir werden das Morgengrauen nicht abwarten und sofort mit der Suche beginnen.“ Simba schwankte zwischen der Entscheidung, ob das wirklich ein guter Vorschlag von ihm war oder ob sie sich auf ihren eigentlichen Einsatz konzentrieren sollten. Das eine schloss das andere aus.
    „Und die Schmuggler?“ Neil wirkte ebenso unschlüssig.
    Es war ein gewinnträchtiger Auftrag, den Max an Land gezogen hatte. Erwischten sie die Ganoven, würde ihr Auftraggeber, ein kalifornischer

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