Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
hatte er dann verkündet, dass Thora ihr erstes Kind erwartete. Er hatte so glücklich ausgesehen, dass es ihr heute noch den Magen umdrehte.
Mina schüttelte den Kopf und kam wieder in der Gegenwart an, als Cat gequält aufschrie und den Priester unsanft zur Seite stieß.
    . . .
    Cat schlug blind von Tränen nach dem Hindernis, das sie von ihrem Ziel trennte. Sie sprang vom Boden auf und setzte über den Tisch, ohne dabei darauf zu achten, dass die dünne Schicht frisch verheilter Haut aufplatzte und den Wundkanal der Klinge wieder öffnete, so dass sie erneut zu bluten anfing. Der nur halb zugeknöpfte Mantel klaffte über ihren nackten Beinen auf, doch sie störte sich daran genauso wenig wie an den Kadavern unter ihren bloßen Füßen. Ihre Augen suchten voller Panik den leblosen Körper des Mannes, der eben noch durch die Luft geflogen war.
Sie fiel neben ihm auf die Knie und schluchzte verzweifelt auf, weil sie dachte, er wäre tot. Weinend zog sie seinen Kopf auf ihren Schoß und strich ihm mit zitternden Händen über das Gesicht, wobei sie immer wieder „Nein… bitte nicht… nein“ vor sich hin murmelte.
    Ihr Kopf fiel kraftlos gegen die Wand, während die Tränen weiter über ihre Wangen kullerten und sich mit dem Blut des Lords um ihren Mund vermischten. So entging ihr das leise Aufstöhnen, das über seine Lippen kam und wie er die Augen weit aufriss. Unvermittelt hob er die Hand und schlug nach ihr, so dass ihre Lippe aufplatzte und sie erschrocken nach Luft schnappte.
Ihre sonst so guten Reflexe schienen von ihren Tränen und dem Blutverlust betäubt zu werden. Sie fing seine gesunde Hand eine Millisekunde zu spät ab und hielt sie erstaunlich sanft mit ihrer umfasst, um sie an ihren Mund zu führen und sie zu küssen.
    „Du lebst… Du lebst!“, hauchte sie mit brüchiger Stimme und wollte ihn umarmen, doch trotz der Schmerzen in seiner Hand und in seinem Brustkorb zuckte er zurück und richtete sich schwerfällig auf, um mit dem Oberkörper gegen das Regal zu fallen.
    „ TU*! “, sagte er dumpf und starrte sie an, als wäre sie eine Ausgeburt der Hölle. (*Du!)
    Cats Lippen bebten, ihr Blick bohrte sich flehentlich in seine Augen, suchte einen kleinen Hoffnungsschimmer, der die Vergangenheit ausradieren könnte. Nie würde sie den Ausdruck in seinen Augen vergessen, als sie sich dem Familienoberhaupt gestellt hatte, um zu beichten, dass die Jungen nichts dafür konnten, bei der Wache eingeschlafen zu sein, nachdem der gefangene Raziel mit ihrer Hilfe entkommen war. Sie hatte ihnen etwas zu trinken gebracht und hinterher behauptet, es mit einem Schlafmittel versetzt zu haben, dabei hatte sie sie nur hypnotisiert. Sie waren jung und leicht zu beeindrucken gewesen. Leichtes Spiel für ihre aufkeimenden Fähigkeiten.
    Ich bin eine von ihnen, ich werde niemals wieder die Hand gegen Meinesgleichen erheben! Mit diesen Worten war ihr Todesurteil besiegelt worden.
    „Du hast mir das Leben gerettet, ich wollte deins retten! Wir sind also mehr als quitt, Catalina. Geh zu deiner neuen Familie und lass mich in Frieden.“, sprach er mit ruhiger Stimme, die er kaum über ein Flüstern erhob. Cat zuckte dennoch wie schwer getroffen zusammen.
    Er klang so fremd, so erwachsen und gebildet. Sie hatte seine Stimme vorhin nicht erkannt und nicht genau genug hingesehen. Vorsichtig streckte sie die Hand nach seiner aus, die auf seinem Oberschenkel ruhte, während er den verletzten Knöchel gegen den Bauch gedrückt hielt, als wollte er sich die schmerzenden Rippen halten. Reflexartig ballte er die Hand zur Faust und Cat ließ ihre Hand fallen und sehnte sich zurück nach dem Moment, als er bewusstlos auf ihrem Schoß gelegen und er ihre Berührung deswegen ertragen hatte. Mühsam rappelte sie sich auf die Füße, wobei sie sich an den Büchern abstützte, ohne ihn aus den feucht glänzenden Augen zu lassen.
    „Wie du wünscht! Es tut mir leid, Drag … Es tut mir sehr leid.“, wiederholte sie dann nur lahm, als zu Beginn des rumänischen Wortes in seine Augen ein warnender Ausdruck trat, der sie zutiefst verletzte. Sie machte Dr. Seward Platz, damit er sich um den Verletzten kümmern konnte und wandte sich stattdessen an die Anführerin der Jäger. Irgendwie musste sie die Hysterie unterdrücken, die in ihr aufzusteigen drohte.
    „Wie schlimm ist deine Verletzung, Mina? Brauchst du sein Blut?“, fragte sie mit einem tauben Gefühl in den Lippen.
    „Nein, und selbst wenn, es würde ihm nicht gefallen, es ist

Weitere Kostenlose Bücher